Dude York
„Sincerly“
(Hardly Art)
„Something In The Way“ von einer Band aus Seattle – war da nicht was? Klingt gut, ist aber zu kurz gedacht. Denn besagter Song von Nirvana ist ein schlappes Vierteljahrhundert alt, Kurt Cobain hätte – wenn nicht ein Gewehrlauf dazwischengekommen wäre – gerade seinen Fünfzigsten gefeiert und Peter Richards, Claire England und Andrew Hall könnten rein rechnerisch als seine Kinder durchgehen. Wird also nichts aus der Pointe. Auch wenn Dude York durchaus das eine oder andere Grunge-Riff im Programm haben (hierfür bitte den Opener “Black Jack” schön laut aufdrehen), sind sie von den einstigen Helden doch ein ganzes Stück entfernt. “Sincerely” ist das dritte Album des Trios und auch auf diesem geht es ordentlich zur Sache. Die Gitarren scheppern mächtig, wie es sich für zünftigen Garagenpunk gehört und es ist sicher nicht von Nachteil gewesen, daß die drei ihr Baby dem Meistermacher John Goodmanson zur Nachbearbeitung in die Hände gegeben haben, schließlich hat der schon Sleater-Kinney, Bikini Kill, Ceremony oder dem Wu-Tang Clan in die Spur geholfen.
“If you fear, or feel afraid, if you find satisfaction from getting paid, throw both of your hands up, you’ve just been made, you were born different and meant to be that way”, heißt es ganz zu Beginn und genau darum dreht es sich in vielen Stücken des Albums: Selbstfindung, Selbstverständnis, Selbstbehauptung. Und das ist, wie man sich denken kann, in dem Alter nicht immer einfach. In „Live Worth Living Pt. 2“ singt Richards davon, wie schwer es ist, den Glauben an den Sinn des Lebens zu bewahren, wenn um dich herum alles am Zweifeln ist, die Neinsager in der Mehrheit sind, „The Way I Feel“ wiederum erzählt von physischen Problemen und den Versuchen, damit klarzukommen. Nichts ist einfach hier. Auch die beiden Titel, die Claire England beisteuert – sie singt erstmals selbst – sind nicht ohne Bitternis: „Tonight“, ein klassischer Break-Up-Song mit wunderbar harschen Schlußakkorden, „Love Is“ wenig später als vergiftetes Liebesbekenntnis, „from the screaming to the silence, yeah it’s toxic but I’ll dive in, I can’t help it, if I like him and that’s all that love is.“ Vielleicht keine unglaubliche, aber eine unglaublich ehrliche Platte. Und deshalb irgendwie besonders. https://dudeyork.bandcamp.com/
„Sincerly“
(Hardly Art)
„Something In The Way“ von einer Band aus Seattle – war da nicht was? Klingt gut, ist aber zu kurz gedacht. Denn besagter Song von Nirvana ist ein schlappes Vierteljahrhundert alt, Kurt Cobain hätte – wenn nicht ein Gewehrlauf dazwischengekommen wäre – gerade seinen Fünfzigsten gefeiert und Peter Richards, Claire England und Andrew Hall könnten rein rechnerisch als seine Kinder durchgehen. Wird also nichts aus der Pointe. Auch wenn Dude York durchaus das eine oder andere Grunge-Riff im Programm haben (hierfür bitte den Opener “Black Jack” schön laut aufdrehen), sind sie von den einstigen Helden doch ein ganzes Stück entfernt. “Sincerely” ist das dritte Album des Trios und auch auf diesem geht es ordentlich zur Sache. Die Gitarren scheppern mächtig, wie es sich für zünftigen Garagenpunk gehört und es ist sicher nicht von Nachteil gewesen, daß die drei ihr Baby dem Meistermacher John Goodmanson zur Nachbearbeitung in die Hände gegeben haben, schließlich hat der schon Sleater-Kinney, Bikini Kill, Ceremony oder dem Wu-Tang Clan in die Spur geholfen.
“If you fear, or feel afraid, if you find satisfaction from getting paid, throw both of your hands up, you’ve just been made, you were born different and meant to be that way”, heißt es ganz zu Beginn und genau darum dreht es sich in vielen Stücken des Albums: Selbstfindung, Selbstverständnis, Selbstbehauptung. Und das ist, wie man sich denken kann, in dem Alter nicht immer einfach. In „Live Worth Living Pt. 2“ singt Richards davon, wie schwer es ist, den Glauben an den Sinn des Lebens zu bewahren, wenn um dich herum alles am Zweifeln ist, die Neinsager in der Mehrheit sind, „The Way I Feel“ wiederum erzählt von physischen Problemen und den Versuchen, damit klarzukommen. Nichts ist einfach hier. Auch die beiden Titel, die Claire England beisteuert – sie singt erstmals selbst – sind nicht ohne Bitternis: „Tonight“, ein klassischer Break-Up-Song mit wunderbar harschen Schlußakkorden, „Love Is“ wenig später als vergiftetes Liebesbekenntnis, „from the screaming to the silence, yeah it’s toxic but I’ll dive in, I can’t help it, if I like him and that’s all that love is.“ Vielleicht keine unglaubliche, aber eine unglaublich ehrliche Platte. Und deshalb irgendwie besonders. https://dudeyork.bandcamp.com/