Dubrovnik City-Guide: Geheimtipps und Restaurants

Die Festung von Dubrovnik„Perle der Adria“ nennen die Kroaten ihr Dubrovnik. Eine Stadt, die mich innerhalb von vier Tagen in ihren Bann gezogen hat. Mit ihrer gigantischen Stadtmauer, die schon Kulisse Dutzender Game of Thrones-Szenen war. Mit der majestätischen und unglaublich sauberen Altstadt und deren Hauptschlagader, dem Stradun. Mit frischesten Austern und überraschend gutem Wein. Und mit einem Umland, das sich vor den Küsten Italiens nicht zu verstecken braucht. Dubrovnik ist mit 60.000 Einwohnern keine große Stadt. Vier Tage reichen daher üppig, um sich einen ausführlichen Eindruck der Stadt zu verschaffen. Damit das auch ein bleibender wird, habe ich hier unsere Highlights in Sachen Programm und Kulinarik aufgeschrieben.

Für einen ersten Eindruck der spektakulären Kulisse hier ein kleines Video, das ich während des Aufenthalts gedreht habe.

Reisetipps für Dubrovnik

Dubrovnik ist eine der saubersten Städte, die ich je gesehen habe – vergleichbar mit Tokyo oder Singapur. In Verbindung mit den alten Gemäuern und den abgewetzen, glatten Steinen der Gassen hatte ich hier immer wieder das Gefühl, diese Stadt sei nicht real. Ein Reiseführer beschreibt dieses Gefühl ganz gut: „Diese Stadt sieht aus, als hätte ein Filmteam sie für einen Dreh aufgebaut und vergessen wieder abzubauen.“

Stadtmauer von Dubrovnik

Rundgang auf der Stadtmauer

Den besten ersten Eindruck und gleichzeitig den imposantesten Blick erhält man von der gigantischen begehbaren Stadtmauer, die sich einmal um die gesamte Altstadt zieht. Sie ist spektakulär in vielerlei Hinsicht: das besterhaltene defensive mittelalterliche Befestigungssystem in Europa, UNESCO Weltkulturerbe, aber vor allem wirft sie mit atemberaubenden Panoramen nur so um sich. Auf der einen Seite die Altstadt, deren Dächer im Laufe der vergangenen Jahrzehnte allesamt im selben Rot eingedeckt wurden. Auf der anderen Seite fällt die Mauer senkrecht zum türkis schillernden Meer der Adria ab. Man muss schon schwindelfrei sein, denn die Balustrade reicht an einigen Stellen gerade mal bis zur Hüfte, bevor 30 Meter senkrechter Abhang folgen. Wer sich traut, wird mit einem genialen Blick weit über die Stadtgrenzen aufs offene Meer hinaus belohnt. Der Rundgang gehört zum absoluten Pflichtprogramm, er ist etwa 2 Kilometer lang. Der beste Einstieg ist beim Polce-Tor, der Eintritt kostet 160 Kuna (ca. 20 Euro). Eine Investition, die sich lohnt.

Café in den Felsen von Dubrovnik

Drink an einem der Felsencafés

An jenen Stellen, an denen die Stadtmauer nicht direkt ins Meer abfällt, sondern wo kleine Felsvorsprünge herausragen, haben sich einige kleine Cafés angesiedelt. Hier sitzt man direkt über dem Meer, mit tollem Blick unter Sonnenschirmen. Über den Gundulic-Platz gelangt man über die bekannte Treppe auf den Platz vor dem Jesuitenkloster, wo man sich schräg links hält und den Schildern Richtung „cold drinks & great view“ folgt. Durch kleine Durchgänge in der Mauer gelangt man nach wenigen Metern zu den Felsencafés. Große kulinarische Erfüllung darf man dort nicht erwarten – vom Eiscafé z.B. ist abzuraten. Bei einer kalten Cola kann man allerdings wenig falsch machen. Der Blick ist einen Stopp allemal wert.

Game of Thrones-Drehorte

Für Fans der Serie Game of Thrones ist Dubrovnik eine einzige Reizüberflutung. An Dutzenden Ecken der Stadt fanden Dreharbeiten statt. Dubrovnik bildet die Szenerie für Königsmund, die Hauptstadt der Sieben Königslande. Besonders einfach erinnert man sich an die Szenen auf der Stadtmauer und an der Treppe zum Jesuitenkloster. Dort zum Beispiel fand Cerceis „Walk of Shame“ statt, wo die Königin nackt durch die Menge getrieben wird. Wer sich intensiv auf die Spuren der Dreharbeiten begeben wil, sollte eine geführte Tour buchen.

Stradun in Dubrovnik

Ein Kaffee am Stradun

Der Stradun ist die Hauptstraße und Flaniermeile der Altstadt Dubrovniks. Seine Optik ist für mich unvergleichlich. Die großen Pflastersteine sind durch Millionen Füße so blank poliert, dass die Oberfläche bei jeder Witterung glänzt, als sei sie spiegelglatt oder nass. Gleichzeitig findet man keinerlei Müll (allerdings auch kaum Mülleimer) in den Straßen rund um die Hauptschlagader der Stadt. Der helle Stein und der omnipräsente Glanz lassen eine leicht surreale und für mich bis dato noch nie so erlebte Stimmung entstehen. Direkt am Stradun haben sich viele Cafés angesiedelt. Von dort aus kann man herrlich das Treiben auf der Straße verfolgen, Menschen beobachten und gleichzeitig bestaunen, wie im Laufe des Vormittags die Touristenscharen der Kreuzfahrtschiffe die Stadt einnehmen. Gegen sechs Uhr kehrt dann allmählich Ruhe ein und die Dubrovnik ist wieder in der Hand von Anwohnern und ortsansässigen Touristen.

Die Seilbahn über Dubrovnik

Mit der Seilbahn auf den Berg

Direkt hinter der Altstadt Dubrvoniks ragt der knapp 400 Meter hohe Berg Srđ in die Höhe, dessen Gipfel man bequem per Seilbahn erreicht. Diese Fahrt hinauf gehört zum absoluten Pflichtprogramm, denn der Blick in beide Richtungen ist überwältigend. Der Blick auf die Altstadt und die umliegenden elefatischen Inseln ist den meisten ja bereits bekannt, wirkt von oben aber noch einmal deutlich intensiver. Auf der gegenüberliegenden Seite erstreckt sich die Karstlandschaft der Hochebene mit lockerer Bewaldung, dicken Felsen und malerischen Hügeln. Direkt an der Bergstation kann man sich ein Quad leihen und durch die schroffe, fast mondartige Landschaft rasen. Die 400 Meter Höhenunterschied machen sich allerdings auch in der Temperatur bemerkbar. Abends kann eine Jacke im Gepäck nicht schaden, weil oft ein scharfer Wind weht.

Dubrovnik Strände

Auto mieten und Ausflug nach Ston

Wer ein paar Tage in Dubrovnik bleibt, sollte unbedingt einen Tag einplanen, um das Umland und die Küste zu erkunden. Bei der Autovermietung bei der Tourist-Information in der Nähe des alten Hafens kostet ein Mietwagen etwa 60 Euro pro Tag. Die Küste in Richtung Split bietet dutzende Parkbuchten mit Ausblicken, die an die italienische Amalfi-Küste erinnern. An vielen Stellen kann man hinabgehen und erreicht (zumindest in der Nebensaison) einsame Strände mit türkisblauem Wasser. Ein sehr gemütlicher Tagestrip führt nach Mali Ston, einer kleinen Stadt am Wasser. Ston ist bekannt für seine Austernzuchten, die man bereits auf dem Hinweg in den Buchten erspähen kann. Frischer und günstiger kann man wohl nirgends Austern essen. Idealerweise plant man ein Essen bei Kapetanova Kuca ein – ein Restaurant das Fischliebhaber glücklich macht – nicht nur wegen der riesigen Portionen.

Gut essen in Dubrovnik

Restaurant Kopun

Das Kopun liegt auf dem schönen Platz vor dem Jesuitenkloster, leicht oberhalb des Gundulic-Platzes. Kopun steht für Kapaun (ein kastrierter Hahn). Diese Spezialität dominiert auch die Speisekarte, in verschiedenen, extrem spannenden Variationen. Wir probierten den Hahn einmal in einer weinigen Steinpilz-Sauce mit Zwiebeln und in einer süßlichen Sauce aus Honig und Orangen – beides spektakulär gut. Das Essen war durchweg hervorragend, der Kellner bemerkenswert kompetent und multilingual und das Ambiente ist gerade abends ein wenig magisch, wenn sich auf dem schummrig beleuchteten Platz die Mönche zum abendlichen Plausch treffen.

Restaurant Barba

Ein kleiner Fisch-Imbiss, der sich mit kreativen Kreationen wie dem Oktopus-Burger und frischesten Fisch-Spezialitäten einen Namen gemacht hat. Drinnen gibt’s nur wenige Sitzplätze, am besten nimmt man sich eine Portion kleiner frittierter Fische auf die Hand mit und setzt sich damit entweder auf die Treppe, die am Lokal vorbei führt oder schlendert bei Sonnenuntergang noch einmal über den glänzenden Stradun.

Frische Austern aus Ston

Restaurant Kamenice

Kamenice steht für Austern und das gleichnamige Lokal am Gundulic-Platz brüstet sich damit, die frischesten in ganz Dubrovnik zu servieren. Wer es nicht nach Ston schafft, kann hier tatsächlich Austern in Premium-Qualität zu absolut humanen Preisen (2 Euro/Stück) genießen. Auch die anderen Fisch-Gerichte bewegen sich auf einem guten Niveau, der Platz ist allerdings hoch frequentiert und gerade zur Mittagszeit oft ausgebucht.

Restaurant Horizont

Etwas außerhalb der Stadtmauern liegt das Restaurant Horizont mit Blick auf den alten Hafen und das seitliche Stadttor an einer flachen Treppe, die zu den Wohngebieten hinauf führt. Auf sieben kleinen Terassen sitzt man dort schon Nachmittags im Schatten. Die Karte liest sich ausgezeichnet, das Essen hat Top-Niveau zu leicht gehobenen Preisen. Wir aßen dort Thunfischsteak mit Bohnenpüree, Anglerfisch-Stew mit Weißwein und Ricotta und in Honig karamellisierte Lammkotletts. Insgesamt das beste Essen während unseres Aufenthalts, mit einem sehr gut aufgelegten Kellner.

Fisch-Carpaccio in Malli Ston

Restaurant Kapetanova Kuca

Etwa eine Stunde nördlich von Dubrovnik liegt Ston, das sich wunderbar als Ziel eines Tagestrips einplanen lässt. Direkt hinter der Stadtmauer liegt das Kapetanova Kuca – das Kapitänshaus. Die Einrichtung wirkt zwar schon etwas in die Tage gekommen, die Fisch-Spezialitäten sind jedoch herausragend. Austern roh oder gebacken. Pasta mit frischem Fisch. Schwarzes Risotto. Fisch-Carpaccio. Miesmuscheln. Alles, was wir probierten, schmeckte vorzüglich. Wichtig zu wissen: Die Pasta- und Reisgerichte kommen in riesigen Portionen, obwohl sie noch unter den Vorspeisen rangieren. Zwei Gänge für jeden sind also kaum zu stemmen. Der nette Service packt einem die Reste aber gerne ein – und es wäre schade um jede einzelne nicht verzehrte Nudel.

Wohnen in Dubrovnik

Wir haben während unseres Aufenthalts in Dubrovnik in den Apartments Ocean gewohnt. Auf einer Anhöhe seitlich der Altstadt mit unverstelltem Blick aufs offene Meer und die Altstadt. Extrem sauber, stilvoll eingerichtet, mit einer Terasse, die alleine eigentlich schon Potential für ein paar entspannte Tage mit Meerblick gehabt hätte. Zu Fuß benötigt man etwa 10-15 Minuten in die Stadt. Kosten: Etwa 100 Euro pro Nacht und für die Ausstattung und Lage ein echtes Super-Schnäppchen.


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