So meine ersten Deutschen Meisterschafen sind auch geschafft und für meine Verhältnisse auch in manierlicher Form. Durch die Vorbelastung vom Nachtdienst und aus einer vollen Trainingswoche heraus als Vorbereitung auf den Ironman Frankfurt, kann ich mit der Zeit von 2:07,30h mehr als zufrieden sein.Dank Bischis Vorwarnungen der Schwere der Strecke wegen, begann ich den Wettkampf sehr verhalten, zumal ich nach einem Nachtdienst die Steigungen meist doppelt so stark in den Beinen spüre wie sonst, egal ob zu Fuss oder auf dem Rad. Zum Glück musste die Startgruppe der Seniorenklasse 2 erst um 13:30 Uhr antreten und so konnte ich wenigstens etwas Schlafdefizit nachholen.
Mit Marco Schneider und den anderen Mitgliedern vom LuT Aschaffenburg traf ich mich um 10:00 Uhr am Südring Aschaffenburg und gemeinsam fuhren wir im sicheren Konvoi nach Oberursel. Dank der Ortskenntnis von Marco fanden wir ohne Umwege zum Wettkampfort und das mit dem Parkplätzen war auch überhaupt kein Problem.
So hatten wir genug Zeit für alles, was bei so einem Wettkampf dazugehört. Radcheck – Laufcheck - Radabgabe – Wettkampfbesprechung – Vorbereitung und schon war es kurz vorm Start und es hieß sich ins Getümmel stürtzen und auf den Startschuss warten.
Wie schon erwähnt wollte ich den Wettkampf vorsichtig beginnen und hielt mich deshal bewusst in zweiten Hälfte des Startblocks auf und das war auch gut so. Schon nach wenigen Metern nachdem sich das Feld in Bewegung gesetzt hatte kam der erste Anstieg und man wusste über die Strecke Bescheid, die alles andere als leicht ist.
Vier Runden sind in Oberursel zu bewältigen, in denen es quasi viermal einen Anstieg hochgeht, der dann seinen krönenden Abschluss in einer Runde auf einer staubigen Laufbahn findet. Dort bekommt man auch jeweils ein farbiges Bändchen (ich liebe es
Die erste Runde lief ich noch in knapp 11:00min , die nächsten 3 forcierte ich so dass die Runden jeweils knapp unter 10:00min blieben. Nach 41:30min – man musste noch eine 300m lange Zufahrt zur Wechselzone laufen – kam ich zum ersten Wechsel, der sehr schnell funktionierte und ich ohne große Verzögerung aufs Rad kam.
Die ersten Meter der Radstrecke waren verwinkelt so dass ich die Zeit fand, meine Schuhe richtig zu positionieren und den Helm einigermaßen gerade zu richten. Dann gab es nur noch Konzentration für die Strecke und für Geschwindigkeit, denn auch hier wartete nicht etwa eine schnelle flache Strecke auf die Teilnehmer, sondern ein Runde mit ähnlichem Carakter wie bei der Laufrunde, nur das Kopfsteinplaster blieb uns bis auf die kleine Durchfahrt in der Ortsmitte weitest gehend erspart.
Der Anstieg war zum Glück zu Beginn am steilsten und flachte nach oben hin ab bevor es nach einer 180° Kurve wieder mit Vollgas in die Ortschaft zurückging, teils mit 70km/h. Der Wind stand zwar heftig, aber für alle gleich (außer Elite-Rennen, da gab es kein Winschattenverbot) und nachdem ich den Anstieg das erste mal gefahren war und die Ortskenntnis hatte, konnte ich etwas mehr Druck auf die Pedale bringen und kam immer besser in Schwung.
Meine Position ging eigentlich immer nach vorne und es machte richtig viel Spass, die vor mir liegenden Athleten einzuholen. Nach vier Runden kamen wir zum letzten mal in die Ortschaft mit der Kopfsteinplasterpassage und ich konnte mich so langsam auf den zweiten Wechsel vorbereiten.
Ähnlich wie schon in Reinheim, konnte ich bis auf zwei Teilnehmer die mit mir aus der Wechselzon kamen, weiterhin Plätze gut machen und hatte immer noch gute Beine. Nur meine Füsse begannen so allmählich etwas über die Pflastersteine zu rebellieren und auch an der Art, wie ich die Kurvenradien laufen konnte, merkte ich eine leichte Ermüdung.
Die zwei Runden waren mit den ersten vier identisch und der Anstieg war nicht niedriger geworden, also alles gleich bis auf dass ich jetzt gleich die Runde unter 10:00min lief, ich hatte jetzt nichts mehr zu verlieren. Die Meter flogen nur so vorbei und schon war ich in der letzten Runde und konnte immer noch den Wettkampf richtig gut genießen.
Nach 2:07,30 kam ich mit einem guten Gefühl ins Ziel. Nicht völlig ausgepowert, es hätte auch noch etwas weitergehen können. Nicht dass ich nicht alles gegeben hätte, aber aus einem Langstreckendiesel wird halt über Nacht kein SuperPlusRennauto. Aber so sollte es auch sein für heute – gut und konstant den Wettkampf durchziehen und das ist mir perfekt gelungen. Bilder gibt es vieleicht auch bald – Manfred Schreck war vor Ort und hat mich hoffentlich ein paar mal einfangen können