Zum 30jährigen (selbst gewählten) Todestag einer Freundin
(Geschrieben hab ich´s allerdings schon vor einigen Jahren, 2014 dann vertont und 2015 zum ersten Mal öffentlich vorgetragen, also vor Freunden)
für julia (1955-1988)
fast jeden tag saß ich ganz dicht
bei dir im dunklen kerzenlicht
in deinen augen schlief ein stern
ganz tief in dir, und doch so fern
tausend blicke, kaum ein wort
sprachst du aus, träumtest dich fort
mein stern wird tausend sterne sein
klagtest du, sie ist doch mein
warum hab ich nichts
warum hab ich nichts
warum hab ich nichts gesagt?
irgendwann will jeder mal
ganz anders sein als nur egal
du warst selten so wie wir
auch nicht wie ich und doch bei mir
gemeinsam träumten wir vom meer
vom abhauen ohne wiederkehr
gegangen bist du ohne mich
in die dunkelheit, dahin wo kein licht
warum hab ich mich
warum hab ich mich
warum hab ich mich nicht gewagt?
noch heut denk ich manchmal daran
träum dabei die sterne an
seh da oben dein gesicht
warte, dass du mit mir sprichst
dein abschied will ich nicht verstehn
´n eignen weg wolltest du gehn
dieser weg – er war auch mein
wolltest doch dagegen sein
warum hab ich nicht
warum hab ich´s nicht
warum hab ich´s dir nicht gesagt?
fast jeden tag saß ich ganz dicht
bei dir im dunklen kerzenlicht
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