www.schwaebisch-hall.de
Ihr Lieben,heute Abend möchte ich Euch ein altes orientalisches Märchen erzählen:
„Der geheimnisvolle Weinberg“
„Einst befand sich der Fuchs auf Wanderschaft. Eines Abend kam er müde zu einem Weinberg. Die herrlichen Früchte leuchteten ihm entgegen und er freute sich darauf, mit ihnen seinen Durst und seinen Hunger zu stillen. Doch der Weinberg war von allen Seiten umzäunt und das Eingangstor fest verschlossen.
www.laubenpieper24.de
Da erblickte der Fuchs an einer Seitenecke eine winzige Öffnung, durch die er in den Weinberg eindringen wollte. Doch die Öffnung war zu eng. So konnte der Fuchs nicht hineinkriechen.In einer Mischung aus dem Ärger, dass er nicht in den Weinberg eindringen konnte, aus der Begierde nach den süßen Früchten und aus Klugheit beschloss der Fuchs, so lange zu fasten, bis er durch den Spalt in den Weinberg hineinschlüpfen konnte.Kaum in dem Weinberg angekommen, fraß er sich an den wunderschönen und reifen Früchten satt – und wurde wieder dick.
Quelle: Werner Frankenberg
Als er nun durch Öffnung den Weinberg wieder verlassen wollte, gelang ihm das nicht. So musste er sich einige Tage verstecken und fasten, bis er wieder so mager war, um durch die Öffnung hindurch entkommen zu können.Als er endlich abgemagert hinausgelangte, drehte er sich zum Weinberg um und sagte: „Weinberg, Weinberg! Wie schön bist Du und wie herrlich schmecken Deine Trauben. Aber man hat von Dir keinen Nutzen. So hungrig man auch in Dich hineinkommt, so hungrig geht man auch aus Dir wieder heraus!“
Quelle: Helmut Mühlbacher
Ihr Lieben,dieser Weinberg, von dem in unserer heutigen Geschichte die Rede ist, ist ein Sinnbild für unser Leben. Als wir geboren wurden, haben wir nichts mitgebracht, und wenn wir dereinst diese Welt wieder verlassen, dann werden wir auch nichts mitnehmen können.
Diese Tatsache sollten wir uns immer wieder klar machen.
Die meisten Menschen verhalten sich so, als gehörte ihnen die Welt, als könnten sie Reichtümer für die Ewigkeit horten, als gehörte ihnen die Welt.Das aber ist ein großer Irrtum!
In Wahrheit ist uns die Welt nur geliehen worden.
In Wahrheit haben wir die Verpflichtung, diese Welt zu bewahren, zu beschützen, damit sie auch unseren Kindern und Enkelkindern als Garten ihres Lebens dienen kann.
In Wahrheit ist unsere Welt dazu da, dass wir ihre Früchte genießen dürfen, dass wir in ihr glücklich sein dürfen, dass wir die Früchte der Welt als Lebensmittel und nicht als Genussmittel betrachten.
In Wahrheitist unsere Welt dazu da, dass wir die Früchte unserer Welt mit anderen Menschen teilen, dass wir ihnen helfen, auch glücklich zu sein, dass wir dafür sorgen, dass sie nicht hungern müssen.
Quelle: Jürgen Tesch
Ihr Lieben,ich wünsche Euch heute Abend viel innere Ruhe, einige nachdenkliche Minuten und gemeinsam mit Euren Lieben fröhliche Stunden und ich grüße Euch herzlich aus BremenEuer fröhlicher Werner
Quelle: Astrid Müller