Tja, hätten Sie das so um 1770 zu einer Person gesagt, wäre die wahrscheinlich sofort vor Gericht gezogen. Das war damals ein heftiges Schimpfwort.
Eine eindeutige “Ehrverletzung” war das damals und die Ehre stand sehr hoch im Kurs.
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/Burr–Hamilton_duel
Wie oben zu sehen griff man in Adelskreisen eher zu den Waffen, um die Ehre wiederherzustellen. Otto Normalverbraucher zog vor Gericht.
Wenn Sie heute einen Polizisten “Du Bulle” nennen, wird er wohl vor Gericht ziehen und Sie bekommen eine Strafe aufgebrummt.
In einer Stadt zählen Beleidigungen heute mit etwa 3-5 % eher zu den geringeren Fällen für die man vor Gericht zieht. Im 18. Jahrhundert waren es knapp 30 Prozent.
Also so um 1770 zog man also vor Gericht. Der Schuldige wurde zur Zahlung einer Geldstrafe verurteilt und somit war die Ehre dann wiederhergestellt.
Die Strafen waren zum Teil heftig. So ist von einem Fall bekannt, wo der Beschuldigte zur Zahlung von 1 Reichstaler und 9 Mariengroschen verurteilt wurde. Dafür hätte er auch 12 kg Brot kaufen können oder ein paar neue Schuhe.
Urkunden sind ja schön und gut, aber oftmals lohnt sich auch ein Blick in alte Gerichtsakten einer Stadt. Wenn Sie Glück haben, finden Sie Einträge, die das Leben der Vorfahren anschaulicher machen.
Ihre Andrea Bentschneider