Du gibst mir Deine Daten, ich gebe Dir Werbung und kostenloses Surfen…


Heute (Montag) startet rrringo!reloaded – ein social Game. Und weiter?

Ab und zu bekomme ich wegen meinem Blog e-mails.  Neulich schreibt mir jemand: “Wir mögen deinen Blog. Und wir möchten dir und deinen Lesern gerne regelmäßig Vorabinfos, News und Goodies (einfach ein paar Extrawürste ;) bieten.” Na da bin ich doch immer dabei :-)

“Und nun die ganz konkrete Info: netzclub wird ab heute (24.6.) eine Kampagne starten, die “rrringo! reloaded – ein social Game” heißt und exklusiv für die Facebook Fans gelauncht wird.

Zu gewinnen gibt’s auch was:

- 6 Smartphones HTC One

- 6x 100€ netzclub Guthaben

- Amazon Gutscheine

und so weiter.

Wer mitspielen will, darf hier klicken.

Alles klar? Nein.

Wer ist Netzclub?

Also: Netzclub ist ein Mobilfunkangebot im Netz von Telefonica o2. Die Besonderheit daran ist, daß man hier eine SIM-Karte mit einem kostenlosen “Basic-Datenpaket” gratis bekommt. Das Angebot umfaßt 100 MB Daten pro Monat und Gilt nur für paketvermittelte Datennutzung innerhalb Deutschlands einschließlich VoIP-Nutzung, aber nicht bei Sprachdiensten, nicht für Videotelefonie oder Peer-to-peer Angebote (z.B. Tauschbörsen) Wenn die 100 MB überschritten sind, tritt der Netzclub auf die Bremse und drosselt auf 32 kB/s, was für WhatsApp oder die eine oder andere Mail noch dicke ausreichen sollte.

Das Datenvolumen darf ausschließlich mit einem Handy selbst, nicht jedoch mit einem ans Handy oder sonst irgendwie angeschlossenen (oder drahtlos verbundenen) Computer genutzt werden. netzclub behält sich vor, nach 24 Stunden jeweils eine automatische Trennung der Verbindung durchzuführen.

Wer eine Standard-SMS in Deutschland verschicken oder telefonieren will, zahlt 0,09 €/Minute bzw. SMS.

Wem die 100 MB nicht reichen, kann sich für 6,95 Euro jeden Monat ein 500 MB Datenpaket dazu kaufen. sind die 500 MB überschritten, wird auf 64 kB/s gebremst. Das Datenpaket kann bis 1 Tag vor Ablauf gekündigt werden, sonst lädt es sich vom vorhandenen Kartenguthaben frisch auf. Aufladungen erfolgen über Rubbelcodes an Tankstellen, im Internet oder Online-Banking (Netz o2).

Sehr sympathisch: Ungenutzes Restguthaben kann jederzeit auf ein deutsches Bankkonto zurückbezahlt werden, wie man das schon von Fonic kennt. Eine Mindestvertragslaufzeit gibt es nicht, die SIM-Karte hält (theoretisch) ewig.

Warum tun die das?

Bei netzclub kann man mit seinem Handy jeden Monat für Monat kostenlos mobil surfen. Im Gegenzug muß der Kunde die Erlaubnis geben, dass netzclub ihm pro Monat höchstens 30 Vorteilsangebote (AKA Werbung) schicken darf – z.B. Rabatte, Gutscheine oder einfach brandneue Produktinfos – die der Kunde per SMS, MMS oder E-Mail übermittelt bekommt. Wenn ein Angebot gefällt, kann man darauf kostenlos per SMS reagieren. Die persönlichen Daten des Kunden werden dabei nicht an Werbepartner weitergegeben, aus gutem Grund, denn sonst bräuchte der Werbepartner ab einer gewissen Menge an Daten die Dienste von Netzclub nicht mehr und das ist ja deren Geschäftsmodell. Werbepartner bezahlen an Netzclub dafür Geld, daß bestimmten Kunden, die der Werbepartner nicht persönlich kennt, Werbung geschickt wird. Der Werbepartner weiß maximal, daß bei netzclub soundsoviele Leute im Alter von 19-49 dabei sind, die Lady Gaga mögen, in Bayern wohnen und ein iPhone haben, als frei erfundenes Beispiel).

Schon vor Jahren war spekuliert worden, ob z.B. Google eine kostenlose SIM-Karte herausgeben könnte, womit man kostenlos telefonieren , smsen und surfen dürfte, wenn man seine Nutzerdaten an Google “verkauft”. Den etablierten Netzbetreibern wurde es damals Angst und Bange. Das Google-Angebot kam bis heute nicht auf den Markt.

Die Problematik ist nämlich die folgende: Die Zielgruppe, die bereit wäre, ihre persönlichen Daten herauszugeben, dürfte eher jung und mit relativ wenig Einkommen bestückt sein, da sie oft noch zur Schule gehen oder sich in einer Ausbildung (bis hin zum Studium befinden). Da zählt am Monatsende jeder Cent. Somit kann diese Zielgruppe nur mit Dingen beworben werden, die sie mehr oder weniger sowieso kaufen wollte.

Angebote wie Gettings (von E-Plus) wurden daher zurückgeschraubt, weil die Leute, die sich dort angemeldet hatten, nur auf FreiMinuten oder FreiSMS aus waren und die Werbung mehr oder weniger “ignoriert” hatten.

Gleichwohl: netzclub ist schon eine Weile im Markt, also scheint deren Geschäftsmodell vielleicht doch zu funktionieren? Ich habe ein Test-SIM-Karte angefordert und behalte die Geschichte im Auge.


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