Frere Roger Quelle: sueddeutsche.de
Meine heutigen Abendgedanken
Ihr Lieben, heute Abend möchte ich Euch den Text eines unbekannten Autors zu lesen geben:
Du bist wichtig.
Nur wenn Du Dein Herz öffnest, trägst Du dazu bei, das die Welt erstrahlt.
Wenn Dein Licht nicht leuchtet, fehlt es uns allen.
Dein größtes Geschenk an Dich selbst ist es, zu sein, wer Du wirklich bist.
Sei wie eine Mohnblume im Rapsfeld, ein Stern am dunklen Himmelszelt, ein Lachen in der leblosen Stille, der Lichtstrahl am Ende des Tunnels, die Oase in der Wüste.Deine Entfaltung ist wichtig. Du bist ein Teil des Ganzen.“
Ihr Lieben,
ich erinnere mich gerne an meine Zeit als junger Dozent an der Universität Göttingen.
Die Arbeit mit den jungen Studentinnen und Studenten hat mir viel Freude bereitet.
Besonders wichtig war es mir, dass diese jungen Menschen Selbstvertrauen gewannen und lernten, ihren eigenen Weg zu gehen.
Eines Tages fuhr ich mit einer Gruppe junger Studentinnen und Studenten nach Frankreich nach Taize. Dort gab es damals eine wundervolle Gemeinschaft von erwachsenen Menschen, die damals von Pater Frere geleitet wurde.
Frere Roger war der Jugend ganz besonders zugewandt und engagierte sich sehr für die Belange der jungen Menschen.
Als ich nun dort mit der Gruppe war, erlebten wir eine wunderbare Zeit und am letzten Abend sagte ein junger Student in seiner Freude zu Frere Roger den Satz:
„Wenn ich jetzt wieder nach Göttingen komme, mache ich alles wie in Taize!“
Man hätte nun erwarten können, dass Frere Roger ganz begeistert von den Vorsätzen des jungen Studenten gewesen wäre. Aber er sagte nur zwei Worte, die sich mir unauslöschlich eingebrannt haben:
„Vergiss Taize!“
Was er damit sagen wollte, will auch unser heutiger kleiner Text uns mitteilen:
Es ist wichtig, dass wir alle daran mitarbeiten,
diese Welt heller und menschlicher zu machen.
Aber entscheidend ist, dass jeder seinen eigenen Weg findet, mitzuhelfen.
Es gibt nicht den einen richtigen unfehlbaren Weg, sondern jeder muss seinen eigenen Weg finden, der ihm, seinen Fähigkeiten, seinen Bedürfnissen und seinen Vorstellungen entspricht!
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch nun eine gute Nacht und grüße Euch herzlich aus dem herbstlichen und abendlichen Bremen
Euer fröhlicher und unverzagter Werner
Quelle: Karin Heringshausen