Guten Morgen meine Süßen,
gestern waren wir beim Thema Milch. Aber wenn wir bei Milch angelangt sind erschließt sich dem ein oder anderen auch eine andere Frage:
Was ist eigentlich mit anderen tierischen Produkten, die bei vielen von uns täglich auf dem Essensplan zu finden sind?
Unsere täglichen Eier, dafür müssen unsere Hühner doch nicht leiden, oder?
Vorab gesagt grundsätzlich ist es so:
Wenn ihr Eier kauft, dann macht das bitte beim Bauern eures Vertrauens.
Hier bei mir zum Beispiel im Ort gibt es ein älteres Ehepaar, die ein großes Grundstück haben. Auf dem Grundstück haben sie Gartenfläche und in einem abgezäunten Bereich haben sie ihre Hühner. Die Hühner haben riesigen Freilauf, kein Stress, genug an frischen Nahrungsmitteln etc.
Aber zuerst einmal ein paar klärende Fakten zur Eierindustrie:
Was ist der Unterschied zwischen Bruteiern und Konsumeiern?
Bruteier wurden durch einen Hahn befruchtet. Aus diesen Eiern schlüpfen Küken.
Konsumeier sind unbefruchtete Eier die für den Verzehr "erzeigt werden". Ob Hühner Eier legen, ist jedoch unabhängig von der Begattung durch den Hahn.
Legeperiode:
Hennen beginnen in einem Alter von etwa 5 Monaten mit dem Eierlegen. Während eines Jahres produzieren sie in etwa 280 Eier.
Am Beginn der Legeperiode sind die Eier klein, nehmen aber im Laufe des Jahres von 50 auf 70 g an Gewicht zu. Nach einem Jahr stellen die Tiere ihre Legetätigkeit ein und verlieren ihre Federn (= Mauser). Dies bietet den Hühnern die Möglichkeit, ihren Körper zu regenerieren und neue Körperreserven aufzubauen.
In der zweiten Legeperiode legen Hühner in der Regel größere Eier.
Meistens werden Hühner aber nicht für eine zweite Legeperiode herangezogen und schon nach einem Jahr ausgestallt/geschlachtet
Aus einer weiblichen Eizelle eines Huhnes (im Eierstock befinden sich etwa 36 000 Eizellen) entwickelt sich ein Ei.
Aufgrund der speziellen Geschlechtsorgane ist es möglich, eine Eizelle in eine Dotterkugel mit mehreren Lagen Eiklar und eine stabile Schale zu verpacken.
Zuerst wächst 7 Tage vor der Eiablage ein Dotter aus der Eizelle. Sobald der Dotter die normale Größe erreicht hat, beginnt eine 24-stündige Reise durch den Eileiter.
Im Eileiter werden durch ständige Drehbewegungen mehrere Schichten Eiklar um den Dotter gewickelt.
Dieser übernimmt durch seine bakterienhemmende Wirkung die Funktion eines Schutzschildes.
Nach etwa 3 Stunden gelangt der Dotter mit den Eiklarschichten zum Engpass, wo die Schale gebildet wird.
Die Bildung der Eischale (übernimmt die hauptsächliche Schutzfunktion) dauert etwa 21 Stunden.
Am Ende wird das Ei mit einer Schleimschicht überzogen. Es ist das sogenannte Eioberhäutchen, das sofort eintrocknet, sobald es mit Luft in Kontakt kommt.
Das Ei verlässt über den Endteil des Eileiters den Hühnerkörper.
Die Schattenseiten der Eierproduktion
Milliarden Hühnerküken werden jedes Jahr gleich nach dem Schlüpfen getötet.
Der Grund: Sie sind männlich. Sie könnten also später keine Eier legen - und sie zu mästen, lohnt sich schon gar nicht.
Man nennt sie Eintagsküken: Küken, die nicht älter als einen Tag sind. Viele von ihnen werden auch nicht älter.
Sie werden gleich an ihrem ersten Lebenstag getötet. Weil sie männlich sind und keine Eier legen können.
Wenn Hühnerküken in den industriellen Brütereibetrieben schlüpfen, sortieren die Angestellten das flinke, flaumige Gewusel nach männlich und weiblich -
die Küken werden gesext, wie man sagt. Die Hennen kommen auf das rechte Fließband, werden in Kartons verpackt und an Aufzuchtbetriebe verschickt.
Die Hähne dagegen wandern aufs linke Fließband und über eine Stahlrutsche dem sicheren Tod entgegen.
Die Hälfte aller geschlüpften Küken sind naturgemäß männlich und damit unerwünscht.
Sie zu mästen lohnt sich nicht, da sie nur sehr langsam Fleisch ansetzen.
Für die Mast gibt es andere, spezialisierte Züchtungen, die Masthühner. Bei ihnen werden beide Geschlechter gemästet und später geschlachtet.
Über 40 Millionen Tiere sind jedes Jahr in Deutschland dem Tod geweiht, etwa 2,5 Milliarden weltweit.
Schreddern oder vergasen
Die Küken werden entweder in einer Art Häckselmaschine mit scharfen Messern zerkleinert oder mit Kohlendioxid erstickt.
Beim Häckseln überleben immer wieder Tiere schwer verletzt. Und auf Videos von der Begasung sieht man deutlich, wie die Tiere versuchen, noch irgendwie an Luft zu kommen, bevor sie dann sterben."
Die getöteten Küken werden anschließend zu Tiermehl verarbeitet und verbrannt. Einige der vergasten Küken landen als Greifvogelfutter in Zoos - laut Deutschem Tierschutzbund sind das aber nur wenige Prozent.
Bioeier aus der Industrie sind keine Lösung
Erst nach dem Sortieren in männlich und weiblich entscheidet sich, ob eine Henne in die Käfighaltung kommt oder eine Biohenne aus ihr wird.
Auch der Biobauer kauft Legehennen bei den Zuchtbetrieben ein; die Biohöfe können sich dem System also nicht entziehen.
Verstoß gegen das Tierschutzgesetz?
Nach Paragraph 1 des Tierschutzgesetzes bedarf das Töten von Tieren eines vernünftigen Grundes.
Tierschützer und sogar einige Juristen bezweifeln, dass im Falle der Eintagsküken ein solcher vernünftiger Grund vorliegt.
Erlaubt ist die Praxis dennoch. Eine EU-Verordnung regelt sogar, wie das Zerkleinern und Ersticken der Küken genau durchzuführen ist,
etwa, dass die Häckselmaschine nicht überladen werden darf und die Küken maximal 72 Stunden alt sein dürfen.
Alternative Legehennenhaltung - eine Alternative?
Nach jahrzehntelangen Kampagnen von Tierschützern sind für viele Verbraucher Hühner im Käfig zu Recht der Inbegriff für Tierquälerei. Der Kunde greift daher immer öfter guten Gewissens auf Eier aus Boden-, Bio- oder Freilandhaltung zurück. Nahezu alle Discounter haben Eier aus Käfighaltung komplett aus ihren Regalen verbannt und auf Eier aus alternativen Haltungsformen umgestellt. Wie aber die Wirklichkeit in Freiland-, Bio- oder Bodenhaltung aussieht, zeigen Filmaufnahmen aus sieben Betrieben, die unter anderem für große Discounter produzieren: Von Parasiten befallene Hühner, kranke, halbnackte und sterbende Hühner, Hühner stehen auf toten Artgenossen, verweste Kadaver liegen im Stall, Enge und Stress, Kannibalismus und ausgepickte Federkleider, mangelhafte Hygiene, die Ausläufe der Freiland- und Biohaltungen können oft nur zu einem kleinen Teil genutzt werden - oder sind tageweise völlig verschlossen.
http://www.peta.de/eier
Wer darauf nicht verzichten mag: Wofür sind Eier gut?
Eier sind aufgrund ihres relativ hohen Cholesteringehalts in Verruf geraten. Nicht ganz zu Unrecht. Doch unter der Schale stecken auch gleichzeitig viele Nährstoffe. Das Ei ist damit ein richtiges Kraftpaket.
Ein Ei enthält:
*biologisch wertvolles Eiweiß, das sehr gut verdaulich ist. Der menschliche Körper kann dieses Eiweiß zu fast 100 % verwerten. Der Eiweißgehalt im Eigelb ist höher als im Eiklar.
*Fett, das im Eiklar nur in Spuren, im Eidotter dagegen reichlich vorhanden ist.
*die fettlöslichen Vitamine A, D, E und K. Vitamin A ist das wichtigste Vitamin im Ei. Es sorgt dafür, dass das Auge elastisch bleibt, sich die Iris gut an Helligkeit und Dunkelheit anpasst und wir nachts besser sehen.
*die wasserlöslichen B-Vitamine. Vitamin B1 wird im Kohlenhydratstoffwechsel benötigt und ist wichtig für die Funktion der Nervenzellen. Vitamin B2 wirkt unter anderem im Eiweiß-, Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel und ist wichtig für die Zellatmung. Folsäure ist im Eigelb enthalten.
*die Mineralstoffe Kalzium, Phosphor und Eisen im Eigelb und Natrium und Kalium im Eiklar.
*Cholesterin, das ausschließlich im Eigelb vorhanden ist.
Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) lautet höchstens 2-3 Eier pro Woche. Dies beinhaltet auch die Eier, die in zubereiteten Speisen, also im Kuchen, Soßen oder Teigwaren enthalten sind.