Du bist nicht unnütz, Du bist sehr wertvoll!

Von Wernerbremen

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Meine heutige Morgennotiz
Ihr Lieben,

heute Morgen möchte ich Euch eine kleine Geschichte von Rudolf Kirsten erzählen, die sehr gut zum Herbst passt:

„Das Buchenblatt“
„Es war einmal ein Buchenblatt. Den Sommer über hatte es den Baum mit seinem kräftigen Grün geschmückt. Doch nun war es immer trockener und unansehnlicher geworden. Als es zur Erde fiel, war sein letzter Gedanke: "Ach, nun bin ich zu gar nichts mehr nütze!"
Doch da kam ein kleiner Käfer vorbei. Er sah das Buchenblatt und schnappte es sich, um darunter seinen Winterschlaf zu halten.Und beim Einschlummern dachte das Käferchen: "Ein schöneres Dach könnte ich mir nicht wünschen!"
Ihr Lieben,

ich erlebe bei vielen älteren Menschen, wenn ihre Kinder aus dem Haus sind und ihre eigenen Wege gehen, dass sie sich unnütz fühlen, dass sie sagen:
„Nun bin ich alt, jetzt habe ich keine Aufgabe mehr!“

Unsere kleine morgendliche Geschichte zeigt uns auf eine fast humorvolle Weise, dass wir nicht so denken müssen.
Keiner von uns, weder Du noch ich, sind unnütz.
Es gibt Menschen in unserer Umgebung, die sich über ein gutes Wort, ein liebevolles Lächeln, eine lieb gemeinte Hilfestellung von uns sehr freuen.

Auch ich bin so ein altes Buchenblatt, aber ich fühle mich keineswegs unnütz.

Unsere Enkelkinder, aber auch andere Menschen fühlen sich in unserer Gegenwart geborgen und wenn sie es sicher auch anders ausdrücken als der Käfer in unserer kleinen Geschichte, so geht es sicher vielen Menschen so, dass sie sagen:
Eine liebere Großmutter, einen lieberen Großvater, eine treuere Freundin, einen treueren Freund, eine freundlichere Nachbarin, einen freundlicheren Nachbarn kann ich mir nicht vorstellen.
Für unsere Enkelkinder spielt es z.B. keine Rolle, ob wir alt oder krank sind, für sie ist wichtig, dass sie sich bei uns geborgen fühlen können, dass wir Zeit für sie haben, dass wir fröhlich mit ihnen spielen, dass sie wissen, wir sind für sie da.
Wir haben also gar keine Ursache, uns unnütz zu fühlen,
uns aufs Abstellkreis abgeschoben zu fühlen.

Du bist etwas sehr Besonderes, liebe Leserin, lieber Leser, Du bist einzigartig und in Deiner Umgebung warten Menschen darauf, dass Du ihnen wie dem Käfer als Mensch „ein Dach über den Kopf“ schenkst. Es gibt Menschen in Deiner Umgebung, die sich bei Dir geborgen fühlen.
Also fühle Dich nicht als ein unnützes Herbstblatt, sondern als „Dach der Geborgenheit, der Liebe, der Zuversicht, der Hoffnung und Freude“ für einen anderen Menschen.

Ich wünsche Euch heute einen ganz zuversichtlichen fröhlichen Tag und grüße Euch herzlich aus Bremen

Euer fröhlicher Werner 

Quelle: Karin Heringshausen