Du bist keine Insel - Wir werden nur glücklich in der Gemeinschaft mit anderen Menschen

Von Wernerbremen


"Bei jedem Streit ziehe die Versöhnung selbst dem leichtesten Siege vor!"Georg Christoph Lichtenberg

Ihr Lieben,

heute möchte ich Euch die Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:

„Täglich fünf Brote“

Wolfgang
 kaufte bei seinem Bäcker jeden Tag fünf Brote.
Der Bäcker, verwundert über den großen Bedarf, fragte ihn eines Tages, was er eigentlich mit den vielen Broten mache.
Wolfgang antwortete leise: "Ein Brot kaufe ich für mich, zwei gebe ich zurück und die beiden übrigen leihe ich aus".

Der Bäcker, der mit dieser Antwort nichts anzufangen wusste, fragte erstaunt: "Entschuldige, mein lieber Wolfgang, wenn Gott meinen Verstand getrübt hat, doch ich begreife nicht Deiner Rede Sinn. Kannst du es mir nicht eingehender erklären?"

Wolfgang
 erwiderte: "Das Brot, das ich für mich kaufe, verspeise ich selber mit meiner Frau, wie ich schon gesagt habe. Die zwei Brote, die ich zurückgebe, gebe ich meinen Eltern. Ich schulde sie ihnen, weil sie mich im Kindesalter ernährt haben. Die beiden Brote, die ich ausleihe, gebe ich meinen Kindern mit der Bitte, sie mir zurückzugeben, wenn ich alt bin und mein Brot nicht mehr selber verdienen kann."
Ihr Lieben,
Vor etwas zehn Jahren lernte ich einen älteren Herrn kennen, der fast täglich durch meine Straße radelte und fast immer, wenn ich im Garten arbeitete, anhielt und sich mit mir unterhielt.

Mit der Zeit erzählte er mir aus seinem Leben. Seine Frau war schon vor längerer Zeit verstorben und er hatte zwei Kinder, die gar nicht weit von Bremen wohnten und mit denen er völlig zerstritten war und seit Jahren keinen Kontakt hatte.

Ich habe immer wieder versucht, ihm gut zuzureden und ihn dazu zu veranlassen, einen ersten Schritt auf seine Kinder zuzugehen und sich mit seinen Kindern zu versöhnen.

Ich versuchte ihm klar zu machen, was er an Schönem versäume, weil er seine insgesamt 5 Enkel nun gar nicht sehen könne, nicht mitbekommen könne, wie sie aufwachsen.

Aber er war so in seinen Hass auf seine Kinder verbohrt, dass er mir erklärte, dass er zu einer Versöhnung nur dann bereit sei, wenn seine Kinder den ersten Schritt auf ihn zumachten.

Er werde den ersten Schritt nicht tun, er werde, wenn seine Söhne nicht auf ihn zukämen, diese sogar enterben. Und so lebt er bis heute völlig verbittert in seiner kleinen Wohnung.
Mich haben diese Gespräche immer etwas traurig gemacht, weil dieser ältere Herr nicht begriff, wie wunderbar Versöhnung sein kann.

Wie wunderbar hätte er sein Leben gestalten können, wenn er zu einer Geste der Versöhnung bereit gewesen wäre! Um welche Freude hat er sich gebracht, weil er auf das Lachen seiner Enkel brachte!
Das ist die Botschaft unserer heutigen Geschichte:
Dass wir begreifen, dass wir nicht als Einzelne glücklich sind, sondern dass wir nur dann glücklich sind, wenn wir in Frieden, in Freude und Liebe mit unseren Nächsten, unseren Eltern, aber auch unseren Kindern und Enkelkindern leben.

Ihr Lieben,
ich wünsche euch heute einen wunderbaren Start ins Wochenende und grüße Euch alle ganz herzlich
Euer fröhlicher Werner
                                                    

Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt