Die nackte Realität: Trotz angeblichen Facharbeitermangels oder immer wieder neuen Programmen der Arbeitsagenturen, können sich Menschen ab diesem Alter, wenn sie denn arbeitslos sind oder werden, praktisch in den Ruhestand verabschieden. Wär da nicht gleich Rente statt Hartz IV praktischer? Da hilft auch keine Zeitarbeit, Call Center oder sonstige prekäre Jobs.
Und hier die Fakten
Die Wirtschaftsprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) untersuchen regelmäßig, wie es um die Integration älterer Menschen in den weltweiten Arbeitsmarkt bestellt ist. Das Ergebnis wird mittels des PwC Golden Age Index dargestellt. Dieser setzt sich aus sieben Indikatoren zusammen, wobei die Beschäftigungsquote der Menschen zwischen 55 und 64 Jahren mit 40 Prozent den größten Anteil ausmacht. Die Beschäftigungsquote der Menschen zwischen 65 und 69 Jahr geht mit 20 Prozent in die Gesamtwertung ein. Weitere Indikatoren sind das Verhältnis von Frauen und Männer, die Teil- und Vollzeitquote sowie das durchschnittliche Austrittsalter sowie die Teilnahme an Fortbildungen.
Deutschland
Deutschland ist bei der Integration älterer Arbeitnehmer Mittelmaß und belegt unter 34 Nationen mit 58,7 von 100 Punkten nur den 18. Platz. In Deutschland sind aktuell 63,5 Prozent der 55- bis 64-Jährigen in Lohn und Brot. 2003 lag der Anteil nur bei 39,3 Prozent. Die Entwicklung geht in Deutschland in die richtige Richtung? Allerdings besteht noch großes Verbesserungspotenzial. Unternehmen könnten das Know-how und die Erfahrung von älteren Arbeitnehmern noch besser nutzen. Dazu muss der Staat allerdings stärkere Anreize setzen und auch Unternehmen müssen mehr tun, um Mitarbeiter länger zu binden.
Ungenutztes Potenzial
In Deutschland wird das Potenzial älterer Arbeitnehmer nicht voll genutzt, wie es in der Untersuchung heißt. Zwar hat sich der Anteil der Erwerbstätigen im Alter zwischen 65 und 69 Jahren von 5,5 Prozent 2003 zehn Jahre später auf 12,6 Prozent erhöht und damit mehr als verdoppelt, trotzdem bleibt noch viel Wissen und Erfahrung ungenutzt. Viele ältere Menschen sind aktiver als frühere Generationen, bilden sich fort und möchten gerne weiter einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Nach einer aktuellen Untersuchung des Statistischen Bundesamtes nutzen 57 Prozent der Senioren einen Computer. Der Anteil ist seit 2010 um acht Prozentpunkte gestiegen. Senioren machen zudem 42 Prozent der Gasthörer an deutschen Hochschulen aus.
Chancen für Unternehmen
Für Unternehmen bietet ein höherer Anteil älterer Mitarbeiter Chancen und bedroht keineswegs die Arbeitsplätze der jüngeren Generation, wie häufig befürchtet wird. Unternehmen, die die Fähigkeiten und Erfahrung von älteren Menschen nutzen, können daraus einen Wettbewerbsvorteil ziehen. Dazu müssen sie allerdings flexibel agieren und Arbeitsplätze entsprechend gestalten. Weitere wichtige Bestandteile sind maßgeschneiderte Programme für die Gesundheit älterer Arbeitnehmer sowie die permanente Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter, die nicht mit 50 enden darf. Besonders wichtig es, die häufig jüngeren Führungskräfte im Umgang mit älteren Mitarbeitern zu schulen. Die Integration älterer Mitarbeiter sollte ein selbstverständlicher Bestandteil der Diversity-Konzepte von Unternehmen sein.
Norwegen
In Skandinavien hat man das schon länger begriffen. So liegt Norwegen mit 74.5 Punkten auf Platz fünf des aktuellen Golden Age Index der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Der weltweite Durchschnittswert beträgt übrigens 59,2 Punkte.
Israel
Den vierten Platz belegt Israel mit 77,1 Punkten. Staaten, die beim Golden Age Index erfolgreich sind, zeichnen sich übrigens durch einen hohen Anteil von Frauen im Erwerbsleben aus.
Schweden
In Schweden waren im Jahr 2013 rund 74 Prozent der Menschen zwischen 55 und 64 Jahren in Lohn und Arbeit. Damit ist das Land Vorreiter innerhalb der Europäischen Union. So ein gutes Ergebnis ist kein Zufall, wie die PwC-Analyse zeigt: Schweden hat in den 1990er-Jahren die Frühverrentung gestoppt und die Regeln für die Berufsunfähigkeit verschärft. Mit steuerlichen Anreizen für Arbeitnehmer wie Unternehmen gelang es, die Beschäftigten länger auf dem Arbeitsmarkt zu halten. Außerdem werden Mütter intensiv unterstützt, nach der Babypause wieder in den Beruf einzusteigen.
Neuseeland
Neuseeland belegt mit einem Wert von 79,7 Punkten den zweiten Platz. Die gute Integration in den Arbeitsmarkt nützt im Übrigen nicht nur den älteren Einwohnern eines Landes: Wenn ein größerer Anteil älterer Arbeitnehmer eine Beschäftigung nachgeht, hat dies positive Effekte auf die gesamte Beschäftigung und das Bruttoinlandsprodukt. Das höhere Bruttoinlandsprodukt kann dazu beitragen, die höheren Kosten einer alternden Gesellschaft zu finanzieren.
Island
Geht es um die Einbindung älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt sind in der Europäischen Union die skandinavischen Staaten Vorreiter. Die Spitzenpositionen in 34 OECD-Staaten belegt Island mit 93,4 von 100 Punkten. 81,6 Prozent der Erwerbsfähigen zwischen 55 und 64 haben dort einen Job.
Quelle wiwo.de
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Deutschland
Deutschland ist bei der Integration älterer Arbeitnehmer Mittelmaß und belegt unter 34 Nationen mit 58,7 von 100 Punkten nur den 18. Platz. In Deutschland sind aktuell 63,5 Prozent der 55- bis 64-Jährigen in Lohn und Brot. 2003 lag der Anteil nur bei 39,3 Prozent. Die Entwicklung geht in Deutschland in die richtige Richtung? Allerdings besteht noch großes Verbesserungspotenzial. Unternehmen könnten das Know-how und die Erfahrung von älteren Arbeitnehmern noch besser nutzen. Dazu muss der Staat allerdings stärkere Anreize setzen und auch Unternehmen müssen mehr tun, um Mitarbeiter länger zu binden.
Ungenutztes Potenzial
In Deutschland wird das Potenzial älterer Arbeitnehmer nicht voll genutzt, wie es in der Untersuchung heißt. Zwar hat sich der Anteil der Erwerbstätigen im Alter zwischen 65 und 69 Jahren von 5,5 Prozent 2003 zehn Jahre später auf 12,6 Prozent erhöht und damit mehr als verdoppelt, trotzdem bleibt noch viel Wissen und Erfahrung ungenutzt. Viele ältere Menschen sind aktiver als frühere Generationen, bilden sich fort und möchten gerne weiter einer Erwerbstätigkeit nachgehen. Nach einer aktuellen Untersuchung des Statistischen Bundesamtes nutzen 57 Prozent der Senioren einen Computer. Der Anteil ist seit 2010 um acht Prozentpunkte gestiegen. Senioren machen zudem 42 Prozent der Gasthörer an deutschen Hochschulen aus.
Chancen für Unternehmen
Für Unternehmen bietet ein höherer Anteil älterer Mitarbeiter Chancen und bedroht keineswegs die Arbeitsplätze der jüngeren Generation, wie häufig befürchtet wird. Unternehmen, die die Fähigkeiten und Erfahrung von älteren Menschen nutzen, können daraus einen Wettbewerbsvorteil ziehen. Dazu müssen sie allerdings flexibel agieren und Arbeitsplätze entsprechend gestalten. Weitere wichtige Bestandteile sind maßgeschneiderte Programme für die Gesundheit älterer Arbeitnehmer sowie die permanente Fort- und Weiterbildung der Mitarbeiter, die nicht mit 50 enden darf. Besonders wichtig es, die häufig jüngeren Führungskräfte im Umgang mit älteren Mitarbeitern zu schulen. Die Integration älterer Mitarbeiter sollte ein selbstverständlicher Bestandteil der Diversity-Konzepte von Unternehmen sein.
Norwegen
In Skandinavien hat man das schon länger begriffen. So liegt Norwegen mit 74.5 Punkten auf Platz fünf des aktuellen Golden Age Index der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC. Der weltweite Durchschnittswert beträgt übrigens 59,2 Punkte.
Israel
Den vierten Platz belegt Israel mit 77,1 Punkten. Staaten, die beim Golden Age Index erfolgreich sind, zeichnen sich übrigens durch einen hohen Anteil von Frauen im Erwerbsleben aus.
Schweden
In Schweden waren im Jahr 2013 rund 74 Prozent der Menschen zwischen 55 und 64 Jahren in Lohn und Arbeit. Damit ist das Land Vorreiter innerhalb der Europäischen Union. So ein gutes Ergebnis ist kein Zufall, wie die PwC-Analyse zeigt: Schweden hat in den 1990er-Jahren die Frühverrentung gestoppt und die Regeln für die Berufsunfähigkeit verschärft. Mit steuerlichen Anreizen für Arbeitnehmer wie Unternehmen gelang es, die Beschäftigten länger auf dem Arbeitsmarkt zu halten. Außerdem werden Mütter intensiv unterstützt, nach der Babypause wieder in den Beruf einzusteigen.
Neuseeland
Neuseeland belegt mit einem Wert von 79,7 Punkten den zweiten Platz. Die gute Integration in den Arbeitsmarkt nützt im Übrigen nicht nur den älteren Einwohnern eines Landes: Wenn ein größerer Anteil älterer Arbeitnehmer eine Beschäftigung nachgeht, hat dies positive Effekte auf die gesamte Beschäftigung und das Bruttoinlandsprodukt. Das höhere Bruttoinlandsprodukt kann dazu beitragen, die höheren Kosten einer alternden Gesellschaft zu finanzieren.
Island
Geht es um die Einbindung älterer Arbeitnehmer in den Arbeitsmarkt sind in der Europäischen Union die skandinavischen Staaten Vorreiter. Die Spitzenpositionen in 34 OECD-Staaten belegt Island mit 93,4 von 100 Punkten. 81,6 Prozent der Erwerbsfähigen zwischen 55 und 64 haben dort einen Job.
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