Ich habe einen aromatisierten Engländer erwartet. Und einen enlischisierten Aromaten bekommen. Doch nichtsdestotrotz fängt der Tabak langsam an, sich in meinen Pfeifen wohlzufühlen.
Eine Mixture ausgesucht goldbrauner Virginia-Sorten und je einer kleinen Portion Kentucky und Dark Fired Virginia.
Die Zugabe eines interessant geflavourten Ready Rubbed Virginia Flakes verleiht ihr ein sehr ansprechendes Aroma. Ihre dezente Würze erhält sie von einer kleinen Prise Latakia, dessen rauchige Note jedoch nie in den Vordergrund drängt.
So klingt der Werbetext von DTM/Dan Pipe. Und ich häng mich jetzt mal aus dem Fenster und sage, dass der beigefügte (und sehr dominante) geflavourte Flake der von mir hochgeschätzte Formers Flake ist. Oder doch zumindest ein sehr enger Verwandter. Denn das Aroma kenne ich. Es ist allerdings kurz nach dem Öffnen sehr dominant; zu dominant sogar. Das ganze Zimmer riecht danach. Auch bei den ersten Füllungen ist kaum etwas anders als dieses florale Aroma zu vernehmen. Das gibt sich aber zum Glück nach einer Weile und dann… dann fängst der Tabak richtig an zu schmecken.
Langsam und kühl geraucht kann man dann nämlich sogar den rauchig-würzigen Latakia erschmecken. Eine wunderbare Zugabe zu dem kräftigen Aroma und den erfreulich kräftigen Virginias – ich denke, der Kentucky wird den angenehmen „Krawumm“ hinzu tun.
Man sollte dem Liberty weit gebohrte, nicht zu tiefe Pfeifen gönnen. Mir hat er am besten aus relativ kleinen, weiten Köpfen geschmeckt. Meerschaumpfeifen sind für ihn die erste Wahl; fragt mich nicht, weshalb.
Im Raumduft ist vom Latakia nichts zu erahnen; hier dominiert die fruchtige Note sehr. Er wurde nicht nur von mir als angenehm empfunden.
Alles in Allem: sicherlich kein Tabak, den ich immer rauchen möchte, dazu ist mir die Aromatisierung zu stark. Aber für die süßen Nachmittagsstunden, wenn es draußen langsam dunkel wird und der Regen an die Fenster klatscht; man drinnen sitzt mit ner Tasse Tee und Chopin im CD-Player… dann ist es genau der richtige Tabak. Dann darf es kein anderer sein.
Den Lauenburger ist hier auf jeden Fall etwas Gutes gelungen: die Verbindung eines Hocharomaten mit der Würze eines guten Engländers. Er ist am ehesten noch mit dem Black Velvet zu vergleichen. Wobei jener eher ein Engländer mit Aroma ist.
Nic