Im Rahmen der Testfahrten von BMW am Lausitzring vergangene Woche nutzte der ehemalige Formel 1-Pilot Heikki Kovalainen die Chance DTM-Luft zu schnuppern um für den bayrischen Hersteller zu testen.
Je länger die Zeit vergeht, desto geringer werden die Formel 1-Chancen für den 32-Jährigen doch noch in die Königsklasse zurückzukehren. Nachdem er Ende 2012 sein Stammcockpit bei Caterham verlor, 2013 zwar noch ein paar Freitagseinsätze bekam, gab es für die letzten beiden Rennen noch die große Chance sich für das kommende Jahr weiterzuempfehlen: Er übernahm für den Großen Preis von der USA und von Brasilien jeweils den Stammplatz von Kimi Räikkönen, der sich wegen einer Rückenoperation vorzeitig von der Saison verabschiedete.
Der Lotus war zu dieser Zeit sehr konkurrenzfähig und die zweite Kraft hinter Red Bull – Romain Grosjean schaffte Podestplätze in Serie. Doch Kovalainen konnte sich Chance nicht nutzen und landete nur zweimal auf Platz 14. Das soll laut dem ehemaligen Caterham-Chef Tony Fernandes auch der ausschlaggebene Grund dafür gewesen sein für 2014 Kobayashi anstatt den Finnen zu verpflichten.
Eine neue Chance?
Seitdem wurde es lange still um den einmaligen Grand Prix-Sieger. Nun gab es letzte Woche Testfahrten von BMW auf dem Lausitzring, wo am 14. September der achte und damit drittletzte DTM-Lauf ausgetragen wird.
Neben dem Meisterschaftsführenden Marco Wittmann und dem Meister von 2012 Bruno Spengler nahm auch Kovalainen an dem viertätigen Test in der Lausitz teil. Auf dem Programm standen zahlreiche Longruns auf Standard- und Optionsreifen sowie unterschiedliche Setup-Varianten.
Der Finne kommentierte der Test wie folgt: „Zu allererst möchte ich mich bei BMW Motorsport für die Chance bedanken, ihr Auto fahren zu können. Ich habe mich wirklich auf diese interessante Erfahrung gefreut. Ehrlich gesagt wusste ich nicht genau, was mich erwartet, da ich noch nie zuvor ein solches Auto gefahren war. Aber ich habe mich im BMW M4 DTM vom ersten Moment an wohl gefühlt. Es ist ein beeindruckendes Fahrzeug. Natürlich ist es schwerer als ein Formel-1-Auto und hat weniger Leistung, aber die Aerodynamik ist sehr gut und man kann sehr schnell durch Kurven fahren. Das Team hat mir sehr dabei geholfen, mich mit allem zurechtzufinden. Man sieht sofort, wie hoch professionell dort gearbeitet wird. Ich habe den Tag wirklich genossen.“
Ob nun kommendes Jahr der Einstieg in ein DTM-Stammcockpit folgt? Mit Paul di Resta, Timo Glock und Vitaly Petrov würde der ehemalige McLaren-Pilot zudem noch auf alte Bekannten aus der Königsklasse treffen, die sich mal mehr, mal weniger erfolgreich auf der DTM-Bühne präsentieren.
Die Zeit wird bald zeigen, ob wir bald einen weiteren Ex-Formel 1-Piloten im DTM-Fahrerkader sehen werden. Aber für BMW wird es nun erstmal wichtig sein, den Titel sicher unter Dach und Fach zu bringen.