DTM: Elwood Flake Number 2; Pfeife: Oliver Brand
Dan Pipe schreibt darüber: “Vier verschiedene Virginia-Provenienzen und ein Anteil eines zartherben Orienttabaks werden gemeinsam unter Zusatz eines traditionellen dezent fruchtigen Feigen-Casings in der Presse fermentiert und anschließend zur Reife gelagert.”
Das klingt – jedenfalls für mich – schon einmal sehr appetitlich. Als ich die Dose öffnete und den zwar festen, aber leicht zerflückbaren und relativ hellen Flake sah, war ich sofort an den (von mir sehr gemochten) Torben Dansk No. 15 (sailors flake) erinnert. Dort steht zwar nichts von Orient in der Beschreibung – da dieser aber wohl eher mit nur minimalem Anteil im hier besprochenen Elwood No. 2 vorhanden sein sollte, gehe ich davon aus, dass die Grundtabake identisch sind. Und so ist klar, dass ich auch den Elwood mag. Denn vom TD 15 habe ich schon so manches Döschen in Rauch aufgelöst.
Schon wenn man die Dose öffnet, schlägt einem ein fruchtiger Geruch entgegen – ein Geruch, in dem die Nase baden will. Ich weiß, dass ich den Duft, das Aroma kenne… aber auch Feige wäre ich vermutlich ohne die Beschreibung nicht gekommen. Ja, es erinnert leise an getrocknete Feigen wie man sie in der Weihnachtszeit in sich hinein stopft.
Aber egal, ob man dieses Aroma genau definieren kann: es riecht sehr appetitlich und durchaus vernehmbar ohne jedoch je aufdringlich zu werden.
Und wie man es von etlichen DTM-Flakes kennt: der Tabak ist unschwer als Flake zu erkennen; ist aber eher weich und “fluffig”, wenn man ihn anfasst. Er läßt sich leicht aufrubben und stopfen. Ich habe keine guten Erfahrungen mit den solcherart gepressten Flakes gemacht, wenn man sie in groben Stücken in die Pfeife appliziert – zu unterschiedliche Dichten beim Stopfen ergeben ein unschönes Abbrandverhalten. Also: schön klein machen und nicht zu fest in die Pfeife stopfe – das ist am Besten für einen schönen Rauchgenuss.
Denn Genuss bietet der Tabak! Das Aroma bliebt die gesamte Füllung über präsent – auch wenn es zum Ende hin etwas nachlässt. Doch da auch der Tabak gut ist und nicht bitter wird, ist das verschmerzbar. Ich würde auch das Aroma des Rauches nicht unbedingt als Feige bezeichnen; eher erinnert es mich ein wenig an Backobst – womit wir wieder bei Weihnachten wären Allerdings ohne Zimt. Doch auch im Sommer – bei 30 Grad im Schatten mundet er mir. Das liegt vor allem daran, dass man etwas schmeckt ohne vom Nikotin auf die Bretter geschickt zu werden.
Was interessant ist: der Tabak ist definitiv für Filterraucher gemacht. Denn ohne Filter kann es schon mal auf der Zunge etwas brennen – und seltsamerweise geht die Aromatisierung schneller verloren als beim Rauchen mit Filter. Der Tabak mag auch nicht unbedingt XXL-Köpfe. Hier hat er die Angewohnheit, zum Ende hin ziemlich heiß zu werden (was aber auch damit zu tun haben kann, dass er nicht sonderlich stark ist und ich kräftig an der Pfeife ziehe). Dann Pipe hält den Tabak für mittelstark (oder -leicht)… ich sehe ihn eher auf der leichten Seite. Aber nicht zu leicht.