Hallo, ihr Lieben!
DSDS hatten wir in diesem Jahr -ehrlich gesagt- überhaupt nicht auf dem Schirm. Während „Der Bachelor“ und „IBES“ rot im Kalender markiert werden, läuft das Castingformat hier eher nebenher.
Gestern haben wir dann rein zufällig vom Staffelstart erfahren und eingeschaltet. Eigentlich ist alles wie immer. Ein -oft motziger- Dieter Bohlen, sein Gegenstück (im aktuellen Fall Mousse T) und zwei wunderschöne Damen, von denen wir eine sogar schon in der Vergangenheit für das Magazin interviewen durften.
Vielleicht liegt es jedoch auch am Alter, dass uns mittlerweile das vorherrschende Konzept mehr und mehr auffällt… und mehr und mehr stört.
Viele Castings laufen nach demselben Schema ab. Nach welchem? Wir haben mal genauer hingeschaut.
Schritt für Schritt zum DSDS-Sternchen (oder auch nicht)
- Ganz wichtig: der Trailer (hier erkennt man schnell ob es sich bei dem Kandidaten um die „Sau, die durch das Dorf getrieben wird“ handelt oder nicht. Hinweise auf einen wirklich guten Künstler sind Verweise auf eine schwere Kindheit, Krankheiten im Allgemeinen oder ein Todesfall in der Familie. Den Rest, mögliche Menderes-Nachfolger erkennt der geneigte Zuschauer an lustigen Melodien im Hintergrund oder Geräuschen, die an Kampfszenen aus einem klassischen Batman-Film erinnern.)
- Kandidat sucht sich seinen „Joker“ aus. Klassisch: gute Künstler entscheiden sich zwischen Ella Endlich, Caro oder Mousse T. Der Rest entscheidet sich für Bohlen… „weil der ja so geil ist“.
- Je nach Aussehen wird der Kandidat vom Ex-Modern Talking-Star entweder direkt runtergemacht oder freundlich begrüßt. Satz des gestrigen Abends: „Was ist denn das Besondere an dir?“ – „Also, ich mache gerade mein Abitur…“ – „Was das Besondere an dir ist, hab‘ ich gefragt.“ Bildung wird eben doch überschätzt… oder bei DSDS wahlweise UNTERschätzt. Die einen sagen so, die anderen so.
- Singen dürfen sie alle. Als schlechtes Zeichen dürfte es definitiv gewertet werden, wenn eines der Jurymitglieder aufsteht, um zu tanzen. Ganz dünnes Eis. Hier geht es dann in der Regel definitiv nur noch ums Lächerlichmachen.
Wirklich erschreckend…
… wird es jedoch dann, wenn eine Frau in den Mittdreißigern vor einer verzweifelten Jury steht, von ihren Diva-Plänen erzählt und beschreibt, diese Show wäre ihr Leben. Get a life! Get a job! Und noch viel wichtiger: Get a f***ing Selbstbewusstsein!
Fazit des gestrigen Abends: wieder einmal wissen wir nicht, weshalb manche Menschen andere nicht vor sich selbst bzw. der Preisgabe zur Lächerlichkeit schützen. Hat das Fernsehen nicht einen Auftrag zu erfüllen? Geht wirklich alles nur noch um die Quote?
Liebst,
Conny