Neben vielen Stunden im Büro und zusätzlichem Spass in San Francisco und auf der Bay konnten wir auch die d.school in Stanford besuchen.
Und wie wir lernen durften: Stanford ist gross – sehr gross! Da kann man(n) sich wunderbar verirren zumal die freundliche Lady aus dem Navigationssystem wohl nicht ganz auf der Höhe der Zeit ist, denn ihre Wegbeschreibungen führen meist in Sackgassen.
Weitere Erkenntnis: Stanford hat viele Parkplätze, aber nicht für jeden. Es gibt A, B und C Berechtigungen, die Besucher kommen da aber nicht vor und müssen sich „hinten anstellen“ bzw. weitersuchen. Am Ende haben wir aber in der Tat a) einen Parkplatz gefunden, b) die d.school erspäht und c) auch Tammy getroffen, die uns netterweise durch die Räume führt.
Untergebracht ist die d.school mittlerweile in einem der ältesten Gebäude des Campus, vor dem die Studenten - wie uns Tammy mit einem Grinsen erzählt – früher (also ganz früher!) ihre Pferde abgestellt haben, bevor es zum Studieren ging. In den letzten fünf Jahren ist die d.school wohl fünf mal umgezogen – teils aus Platzmangel, teils auch aus Prinzip wie Tammy sagt.
Denn für die DT-ler in Stanford ist Flexibilität wohl höchstes Gut und da macht sich eine jährliche räumliche Neuorientierung immer gut.
Flexiblität setzt sich dann auch in den Arbeitsräumen fort. Denn viele Wände und White-Boards sind in der Tat äusserst flexibel. An die Decke gehängt und in Schienen laufend fast beliebig verschiebar. Oder durch die sogenannten T-Walls sehr anpassbar an Situation, Grösse des Teams und aktuellem Bedarf. Im Vergleich zur d.school in Potsdam scheint uns das Raumkonzept eindeutig flexibler und weniger „vorgedacht“. Zwar auch nicht so komplett improvisiert wie im betahaus in Berlin aber irgendwo dazwischen. Für uns eine richtig gute, sehr inspirierende Arbeitsumgebung.
An der d.school in Stanford können Studenten aller Studienrichtungen in Stanford 12-wöchige DT-Ausbildungen machen. Dazu gibt es ähnlich wie in Potsdam auch Executive Trainings und sogar einen Kurs um selbst DT-Coach zu werden. Viel Wert wird darauf gelegt DT-Wissen weiterzugeben – zum Beispiel über das sehr umfangreiche DT Bootcamp Bootleg, in dem viele Methoden sehr praxisnah erklärt sind. Prima DT-Einsteigerkurse gibt es auch online.
Lego gibt es leider keines für Prototpying-Sessions, dafür eine (fast) komplett eingerichtete Werkstatt, die jedem Handwerkermarkt alle Ehren machen würde. Und einen Raum voll mit iMacs fürs digitale Prototypen (geht DT eigentlich auch mit Windows-PCS?).
Bunte und ungewöhnliche Sitzgelegenheiten gibt es natürlich in jedem Raum – und meist sind sie auch ein wenig unbequem. Damit jeder auch gerne wieder aufsteht, wie Tammy sagt. Flexibilität ist wie schon gesagt Trumpf an der d.school. Die Möbel sind natürlich kein „Zaubermittel“, mit dem man Innovation erzeugt, aber sie sollen anregen, gefallen und vor allem flexibles und variables Arbeiten in Gruppen unterschiedlichster Grösse ermöglichen wie Tammy ausführt.
Das Studio, in dem die meisten Workshops und Trainings stattfindet ist lichtdurchflutet und hohe Decken geben Luft für Inspiration. Auch hier sind fast alle Wände flexibel gehalten. Verschiebar. Um- und abbaubar. Anpassbar. Damit jeder jederzeit die Perspektive wechseln kann. Und genau dann vielleicht die eine zündende Idee hat.
Uns hat der Besuch in Stanford richtig gut gefallen – bleibt abzuwarten, wann und wo wir unsere alltäglichen Projekten in einer so inspirierenden Umgebung wie an den d.schools machen können