Drygalla und die Demokratie

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Nadja Drygalla (Foto: tagesschau)

Auf mei­nen Artikel – den ich auf­grund von Medienmeldungen ver­fasste – über die Ruderin Nadja Drygalla habe ich hier im Blog aber vor allem bei Facebook eini­ges an Kritik ein­ste­cken müs­sen. Der Vorwurf lau­tet, dass ich Drygalla in “Sippenhaft” nehme.

Spannend daran ist, dass ich die Artikelüberschrift mit einem Fragezeichen ver­se­hen habe und auch im Artikel keine Behauptungen auf­ge­stellt habe, son­dern von “soll” und “könnte” sprach. Trotzdem wurde mir sofort unter­stellt, dass ich Absolutes ver­kün­det habe…

Gestern Abend dann fand ich einen Artikel bei netz-gegen-nazis, der sich aus­führ­lich und – wie mir scheint – abschlie­ßend deut­lich und klar zu den Vorgängen um Drygalla äußert:

Was der­zeit der deut­schen Ruderin Nadja Drygalla wider­fährt, ist ein Lehrstück in unüber­leg­tem Umgang mit rech­tem Lifestyle: Weil das Thema unbe­quem ist, viel unbe­que­mer noch als der Umgang mit offen Rechtsextremen, haben zuerst etli­che Menschen die Augen zuge­macht – und dann plötz­lich viele hin­ge­guckt und vor Empörung wie­derum unüber­legt rea­giert. Aus einer Aktzeptanzkultur des Wegsehens wurde so eine Handlungshysterie, die auch kei­nem nutzt. Vor allem nicht einer demo­kra­ti­schen Alltagskultur, die wir uns wün­schen.

Der Artikel fasst mei­nes Erachtens nach gut zusam­men, wie die Medien und die Öffent­lich­keit auf das Bekanntwerden der Freundschaft/Liebe zu Michael Fischer rea­gierte und endet mit den Worten:

Es geht hier nicht um die ein­zelne Ruderin, son­dern um den gesell­schaft­li­chen Umgang mit Rassismus und Rechtsextremismus. Darf jemand aus einem Neonazi-Umfeld als sport­li­ches Vorbild geför­dert wer­den und Deutschland auf inter­na­tio­na­len Wettkämpfen ver­tre­ten, so lange er oder sie selbst sich nichts Rechtsextremes nach­wei­sen lässt? Wenn sich der DOSB, die Sportverbände und Vereine dafür ent­schei­det, müs­sen sie aus­hal­ten, dass dies kri­ti­siert wird – aber auch hin­ter den Sportler*innen ste­hen. Wenn sich die Verbände dafür ent­schei­den, dass Menschen aus einem rechts­ex­tre­men Umfeld nicht als Repräsentant*innen in Frage kom­men, ist es ebenso. Die Diskussion um eine “Extremismusklausel” in der Sportförderung, wie das Bundesinnenminsterium sie zunächst über­legte, ist lächer­lich. Jeder Neonazi, der sich sicher ist, dass ihm seine Gesinnung nicht nach­zu­wei­sen ist, wird sie ohne zu zögern unter­schrei­ben. Er glaubt ja nicht ein­mal an das Land, dass sie von ihm for­dert. Zu wün­schen wäre viel­mehr eine auf­merk­same Zivilgesellschaft, die vor rech­tem Lifestyle nicht die Augen ver­schließt, son­dern selbst die Entscheidungen trifft, wo sie ihre Grenze im Umgang mit Demokratiefeind*innen zieht – und mit ihren Freund*innen.

Ich habe wohl genau so paw­lowsch rea­giert, wie der Rest der Medienwelt… Den Vorwurf lasse ich mir gefal­len. Mich aber Undemokrat zu nen­nen halte ich für – Sorry – lächer­lich und dumm.

Nic


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