Druck auf die Paketdienste kaum noch erträglich

Von Klaus Ahrens

Mit dem 1. Advent hat wie alljährlich auch der Druck auf die Paketdienste wieder zugenommen. Und damit meine ich nicht den oder die Erpresser, die DHL um einige Millionen erleichtern wollen und ihre Forderung originell als QR-Code, aber auch sehr gefährlich in einem Sprengstoffpaket verschickt haben.

Ich meine die Lieferdienste, die bis vielleicht auf die Ex-Post mit DHL und den teuersten Paketdienst UPS aus Trumpland, aktuell im Ansturm der Pakete zusammenbrechen und die meisten Empfänger an ihre teilweise kilometerweit entfernten Abholstellen zwingen, wenn diese ihre Pakete wirklich in Händen haben möchten – obwohl ja die Zustellung mit bezahlt wurde.

Überforderte Paketboten und genervte Kunden sind die üble Folge, und die Beschwerden über die Auswüchse eines Sklavenmarktes, der an seine Grenzen stößt. haben inzwischen schon einen Stand wie nie zuvor erreicht.

Beim Portal Paket-Ärger.de der Verbraucherzentrale kann man die interessantesten Stilblüten des Handelns von Paktboten bei der Zustellung bewundern. Was zunächst ja noch irgendwie lustig herüberkommt, ist aber in Wirklichkeit ein Offenbarungseid des Raubtierkapitalismus, der in jeder Beziehung die Grenzen des Zumutbaren weit überschreitet und dazu auch noch ein wachsendes Problem: Zwischen 6 und zwölf Prozent liegt das jährliche Wachstum des Paketaufkommens in Deutschland.

Es fehlen halt mindestens 6.000 Zusteller bei den Sub- und Sub-Sub-Unternehmen von Hermes, DHL & Co. auf dem Sklavenmarkt, die gerne mit weniger als dem Mindestlohn bis zu 16 Stunden täglich Pakete verteilen und sich dann für eine Schlafpause in ihrem Zustellfahrzeug hinlegen. Zum Frühstück gibt es dann eine auf dem Campingkocher erhitzte Dose Bohnen, und die Morgentoilette geht in die Büsche des aktuellen Parkplatzes – und das hat wirklich nichts mehr von Cowboy-Romantik…