Drüber nachgedacht trifft #Bloggerliebe

Von Madamelustig

Gemeinsam mit 7 anderen Bloggerinnen mache ich mir einmal im Monat Gedanken über ein ganz bestimmtes Thema. Welches das sein wird, entscheiden wir immer zusammen und meist ziemlich spontan. Natürlich werden dabei auch mal Themen ausgewählt, zu denen man anfangs nicht nur keine zündende Idee hat, sondern vielleicht auch noch gar keine richtige Meinung. Aber genau das finde ich wahnsinnig interessant an dieser Beitrags-Reihe, entstehen so doch Artikel, von denen man zu Beginn noch gar nicht weiß, welche Richtung sie einschlagen werden. So in etwa erging es mir, nachdem wir uns auf unser aktuelles Thema festgelegt hatten. Das lag allerdings weniger daran, dass mir das Thema nicht zugesagt, oder ich keine Meinung dazu gehabt hätte, sondern vielmehr daran, dass mir die zündende Idee für das Wie fehlte. Es wollte lange Zeit einfach nicht Klick machen und das machte mich wahnsinnig. Kurz vor dem einschlafen kam er dann, der Geistesblitz und das war auch allerhöchste Eisenbahn, denn die Deadline für diesen Beitrag ist inzwischen so nahe, dass ich sie am Bauch kitzeln kann.

Pünktlich zur Fastenzeit hat Stefanie eine Blogparade aus dem Boden gestampft und dazu aufgerufen, 40 Tage lang unsere Bloggerliebe in die Welt hinauszuschreien. Bei so einer tollen Aktion konnten wir gar nicht anders, als die Gelegenheit beim Schopfe zu packen und so steht hier heute alles im Zeichen der ..

Wer sich dazu entscheidet zu bloggen, entscheidet sich in den meisten Fällen auch dazu, ein Teil der großen Bloggercommunity zu werden. So wie ich. Das ist nicht immer leicht, denn ein Teil von einem großen Ganzen zu sein bedeutet Arbeit und ab und an kann man sich auch - zugegebenermaßen - gegenseitig gehörig auf den Zeiger gehen, aber die meiste Zeit über ist die Buchbloggercommunity einfach ein großer Haufen herzlicher und verrückter Leute, die inzwischen auch eine zweite Familie für mich geworden sind. Aber ich gebe zu, es gibt Momente, in denen ich zweifle und drohe, in ein Tief abzurutschen. Wenn das passiert, rufe ich mir in Erinnerung, was diesen Teil meines Lebens für mich ausmacht ..

Wie oft hat man im Leben eine fixe Idee, Träume oder Ziele, die oftmals einfach nur müde belächelt werden, oder die man gar nicht erst zu äußern wagt, weil man im Vorfeld bereits weiß, wie das Umfeld darauf regieren wird. In der Bloggerwelt ist das anders. Fixe Ideen werden sich hier nicht nur geduldig angehört und unterstützt, sie sind sogar erwünscht. Ganz egal, wie abgedreht ein Einfall auch klingen mag oder wie unausgereift er noch ist. Man wird von der Community ermutigt, den Gedanken zu Ende zu denken und dort unterstützt, wo man womöglich Hilfe braucht. Meine bisher vielleicht fixiste Idee war das Bloghoroskop. Keiner konnte sich anfangs irgendwas darunter vorstellen, aber ich machte weiter, tüftelte und schlussendlich ging irgendwann die inzwischen erfolgreichste Beitrags-Reihe meines Blogs online. Ohne meine Bloggerfamilie, die immer hinter mir steht, mich ausprobieren und Fehler machen lässt und mich trotzdem immer wieder darin bekräftigt, einfach mal zu machen, wäre das wohl nie so weit gekommen.

Durch unterschiedliche Erfahrungen, die ein jeder von uns gemacht hat, sind die Meinung im Leben wie auch in unserer Bloggercommunity bunt gemischt. Und das ist wunderbar, denn man muss nicht mit allem konform gehen, nicht alles gut heißen und anderen nach dem Mund reden, um nicht ins Abseits zu geraten. Was im Leben da draußen oft nur in der Theorie funktioniert, klappt in der Buchbloggerwelt (fast) immer problemlos. Hier in unserer kleinen Blase wird jedem sein eigener Blickwinkel auf die Dinge zugestanden und sich an der Meinungsvielfalt erfreut, anstatt darüber zu mosern. Und wenn es doch mal etwas schwierig mit dem Akzeptieren und Freuen wird, dann währt das zum Glück nicht lang, denn unter dem Strich wissen wir alle, wie langweilig es wäre, wenn jeder von uns gleich denken würde und dass es wichtiger ist, überhaupt eine Meinung und eine Stimme zu haben, als Standpunkte zu vertreten, die jedem schmecken.

Bevor ich unter die Blogger gegangen bin, stand ich mit meiner Büchersucht nicht nur ziemlich alleine da, sondern erntete auch gerne dumme Sprüche, weil ich meine Abende lieber mit einem guten Buch, anstatt mit einem Bier in der Hand auf irgendeiner Party verbrachte. Dieses Unverständnis und die offene Ablehnung meines Hobbys führten dazu, dass ich mich damals oft einsam gefühlt habe. In dem Moment, in dem ich mich dazu entschieden hatte, unter die Blogger zu gehen, war dieses Gefühl allerdings schlagartig verschwunden. Es gab keine einsamen Momente mehr, keine blöden Sprüche wegen meiner Buchliebe und auch keine blöden Blicke oder Kommentare, wenn ich wieder einmal mit einer Tüte voller neuer Bücher aus der Stadt zurück kam. Doch ich habe als Bloggerin in der Community nicht nur Gleichgesinnte gefunden, mit denen ich stundenlang über Bücher quatschen konnte, sondern auch immer ein offenes Ohr. Freunde und eine zweite Familie. Einst wildfremde Menschen sind inzwischen ein so fester Bestandteil meines Lebens, wie ich es niemals geglaubt hätte und ich weiß genau, dass es mir körperliche Schmerzen bereiten würde, wenn sie irgendwann nicht mehr da wären.

Ich habe selten so viele (fast) erwachsene Menschen auf einem Haufen gesehen, die sich wegen Erscheinungsterminen, Cover-Releases, Überraschungspost oder einfach nur einer Erwähnung so sehr freuen können, dass sie völlig aus dem Häuschen geraten. Und alle freuen sich mit ihnen. Keiner neidet dem anderen etwas. In solchen Momente wird es mir immer ganz warm ums Herz und meine Augen feucht. Das sind die Augenblicke, die ich am Bloggerleben am meisten liebe. Die Augenblicke, in denen ich wieder weiß, warum ich immer weiter blogge, ganz gleich, wie stressig, nervig oder zeitproblematisch es auch mal sein mag.

#bloggerliebe ist ..
wenn das Besuchen deiner Nachbarblogs dazu gehört, wie der morgendliche Kaffee

In meinem Tagesablauf ist kaum Zeit, um meinen Laptop mal anzuschalten und irgendwas für den Blog zu machen. Was vielleicht auch ganz gut ist, denn ansonsten würde ich wohl kaum noch zum lesen oder dazu kommen, meine liebsten Blognachbarn zu besuchen. Letzteres kann man nämlich auch nebenbei über das Smartphone tun, während man gerade am Herd steht und das Mittagessen kocht. Meine ersten Klicks bringen mich dann immer zuerst zu Ramona, Tati und Rebecca. Diese Blogs begleiten mich seit meinen eigenen Anfängen, sind mit mir gewachsen, haben mich inspiriert, meine Wunschliste zum platzen gebracht und überhaupt gar nicht mehr aus meiner Nachbarschaft wegzudenken. Und auch nicht aus meinem Tagesablauf. Doch nicht nur die Blogs sind Teil meines Alltags, sondern auch die Menschen, die dahinter stehen. Jemand, der kein kleines Kämmerlein in unserer Blogblase hat, sieht nur den Blog mit all seinen Beiträgen, aber wir wissen es besser. Wir wissen, dass hinter jedem Blog jemand sitzt, der seine Zeit, seine Kreativität und all sein Herzblut in sein Blogkind steckt und es dadurch mit Leben füllt. Wir wissen, wie wundervoll diese Menschen sind. Und wir wissen, dass sie aus unserem Leben gar nicht mehr wegzudenken sind.

Das war euch noch nicht genug #bloggerliebe? Dann schaut unbedingt auch hier vorbei:
Tati | Elli | Franzi | Nelly | Ramona