Wenn ich hier in Basel vor der alten Stadtmauer stehe, dann sehe ich, was man heutzutage oft nur noch spürt: dass man entweder drinnen ist, oder draußen.
Die alten Herrschaftshäuser, die schon vor vierhundert Jahren über die Zinnen lugten, gehörten reichen Bürgern, und draußen vor dem Tor übernachteten diejenigen, die (von Geburt) kein Stadtrecht hatten.
Etwa zeitgleich mit der industriellen Revolution wurden überall die Stadtmauern niedergerissen. Alle Menschen seien gleich, hiess es seit der Aufklärung, und nebenbei bemerkt, nutzten die Burgen und Mauern militärisch nicht mehr viel.
Aber die Unterschiede wurden einfach unsichtbar. Oder unausgesprochen. Drinnen und draußen ist für die Menschen wichtig, um sich selbst zu definieren. Um sich als Jemand wahrzunehmen. Als Einheimischer im Unterschied zu Touristen, als Bürger im Unterschied zu Asylanten, als Winner im Unterschied zu den Loosern.
Und dass wir alle im Grunde genommen eins sind, merkt man meistens zu spät.
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