Die beliebte Art, einen Film zu eröffnen und uns in die Welt des Protagonisten eintauchen zu lassen: die Dress-Up-Scenes. Lauter Detailaufnahmen, die unseren Blick auf die Kleinigkeiten lenken, die seinen Alltag bestimmen. Weil heute für mich die Uni wieder beginnt, könnte kein Film besser zu meinen pop-feministischen Ambitionen passen als NATÜRLICH BLOND. Es ist schon fast zum Ritual für mich geworden, diesen oft unterschätzten Film zu gucken, wenn die Ferien sich dem Ende zuneigen. Dafür kann ich mich nicht schämen, dafür ist Elle Woods (Reese Witherspoon) einfach zu inspirierend. Gut, ihre ständige Höflichkeit und gute Laune, das ist wohl etwas, was ich mir nie permanent aneignen werden kann. Aber ihr Ehrgeiz, Fleiß und ihr Optimismus sind der perfekte Wegbegleiter für neue Situationen oder Phasen in der Ausbildung und im Beruf. NATÜRLICH BLOND ist ein wirklich intelligenter Film, der sich erst beim genauen Hinsehen offenbart, weil sein Humor zu offensichtlich und ein bisschen zu amerikanisch ist. Selbstironisch spielt nicht nur der Titel mit den Vorurteilen, mit denen in der Geschichte (vielleicht etwas zu) fingerzeigend aufgeräumt wird. Aber dazu beim nächsten Post mehr. Heute soll es nur um Elle Woods alltägliche Prozedur gehen. Eine ausgeglichene Persönlichkeit ist sie, die sich regelmäßig Zeit für die Pflege ihres Äusseren nimmt (außer bei Liebeskummer). Und so folgt die Kamera in der Anfangssequenz abwechselnd ihr und ihrem Umfeld auf dem Campus und ihrer Mädchenverbindung. Wir sehen Elle, wie sie sich sorgfältig ihre Haare durchbürstet, sich rasiert, duscht und einparfümiert, wie sie sich einkleidet und welche Produkte sie benutzt (inkl. Haarfarbe, denn die spielt im Film offenbar eine relevante Rolle). Pink ist allgegenwärtig und neben dieser anfänglichen Flut an Informationen, werden wir auch von dieser Tussifarbe bombardiert. Ja, ich liebe diese Dress-Up-Szenen, weil sie so leicht funktionieren und den Alltag romantisieren.