Dresden - drehst`n?

Von Doceva @dental_food

Also ich fühl mich wohl in meiner Muddastadt Berlin! Hier ist wirklich immer was los - und die geilsten schärfsten Locations haben wir auch! Als Ende des 19. Jahrhunderts der Dresdener Bahnhof eröffnet wurde hat man sich sicherlich nicht träumen lassen, was dort mal so alles passieren würde. Er sollte die schnellste Verbindung zwischen Berlin und Dresden herstellen und sogar mit Kurswagen weiter nach Wien und Prag.

Kennste `n Satz mit Dresden?

Steckste `n Finger in `n Po und drehst`n!

Im 20. Jahrhundertwurde er zum Postbahnhof, der Berlin mit Paketen aus der ganzen Welt und diversen anderen Gütern versorgte, umgewidmet. Inzwischen ist er eine der außergewöhnlichsten Locations Europas. Die Station Berlin liegt mitten im Zentrum der Hauptstadt und ihre denkmalgeschützte Architektur machet sie zu einem nationalen und internationalen Hotspot für Messen und Kongresse, gebucht von Eventagenturen, Unternehmen und andere Organisationen, unlängst, bei gefühlten 35°C, für die METRO on Tour, die regionale Food- und Gastromesse. Auf der Abendveranstaltung gab es an diversen Stationen feinste Speisen auf kleinen Tellerchen oder von meiner Berliner Kochfreundin Feli, wir kennen uns aus Kochchampion- und The Tasttagen bei SAT 1, direkt auf die Hand in Form eines Burgers aus Pulled Lamb. Bei kühlen Getränken und Lifemusik ließ es sich prächtig socializen resp. plaudern.

Schweinebauch, Leber, Zander, Schalengetier, Vegetarisches und Süßes verzückte die hungrigen Gemüter. Hier ein paar Impressionen:

So kleine Tellerchen haben ja einen ähnlich Effekt wie kleine Gläschen auf einem Buffet: Sie haben Staubsaugercharakter! In Schweden gibt es eine Süße augenschmerzen-grüne Köstlichkeit namens Punschrullar. Sie werden im Volksmund gerne auch als Dammsugare (schw. = Staubsauger) bezeichnet. Dieser ulkige Name leitet sich wohl so ab: Schwedische Konditoren verarbeiten für die Füllung der Süßigkeit anscheinend übriggebliebene Krümel von diversen anderen Gebäckarten. Die Punschrolle ist also mit den Krümeln und Resten anderen Backwaren gefüllt, ähnlich einem Staubsaugerbeutel also. Die andere Variante gefällt mit deutlich besser, sie sind derartig gut, dass sie staubsaugerartig per os (lat. = durch den Mund) inkorporiert werden.

Dasselbe trifft im Sommer auch auf eine Tomatenstulle mit frisch geernteten Tomaten aus eigener Anzucht zu. Wem die Stulle zu profan ist, der kann sich ja einen Panzanella, einen italienischen Brotsalat zubereiten.

Ein kleiner Ausflug in die Musikszene der 1960er? Zur den Deutschen Schlager-Festspielen 1962, moderiert von Klaus Havenstein in Baden-Baden, der Vorentscheidung für den Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne 1962 trat Conny Froboess mit ihrer Italienträllerei an: Zwei kleine Italiener. Während Schlagertexte aus dieser Zeit die Realität mit einer textsehnsüchtigen von Schmalz triefender Unwirklichkeit rüber kamen, traf Zwei kleine Italiener genau den Zeitnerv. Sie war es übrigens auch, die 1951 als kleine Conny mit dem Schlager Pack die Badehose ein, bekannt wurde.

Zwei kleine Italiener, Songtext

In der Toskana wird der Panzanella auch als Panmolle (ital. = Brotfedern) bezeichnet und ist eine vorwiegend im Sommer gegessene Speise. Sie stammt, wie es die Ingredienzien schon vermuten lassen, aus der Cucina povera(ital. = schlichte regionale Küche). Die Schnippelarbeit lohnt sich! Die Leckerei ist eine köstliche Vorspeise und geht bei mir noch dazu eine Liaison, also eine gustatorische Liebesbeziehung mit fangfrischen marktfrischen Pfifferlingen ein. Hier nun kommt mein Rezept zu Panzanella mit Pfifferlingen. Mein Tipp wird er nach zu langem Ziehen zu trocken können sowohl eine weiterer Schuss Öl als auch ein Schuss Leitungsheimer, Premier Cru, Bahndamm Südhang, Hähnchenwasser also, für Abhilfe sorgen.

Panzanella mit Pfifferlingen von Doc.Eva

8 SchCiabatta, altbacken

12 StckCocktailtomaten

125 gPfifferlinge

1 ElKapern, Nonpareilles, eingesalzen

1 StgFrühlingszwiebel

1 ZeKnoblauch

4 StBasilikum

3 ElZitronensaft

Ciabatta in 1 cm große Würfel schneiden und ohne Fett in einen Pfanne anrösten, bei Seite stellen. In derselben Pfanne Pfifferlinge in etwas Öl heiß und kurz anbraten. Tomaten halbieren, Zwiebellauch in Ringe schneiden, Basilikum zupfen, Knoblauch in feine Blättchen hobeln.

Aus Öl, Zitronensaft, Zucker, Salz und Pfeffer eine Marinade rühren. Alle Zutaten vermischen, etwas ziehen lassen.

Salat hübsch anrichten und mit Basilikumblättern ausdekorieren. Eventuell essbare Blütenblätter hinzufügen.