Menschenkette am 13. Februar 2015
70 Jahre nach dem Bombenangriff werden zum Gedenken am 13. Februar um 21:45 Uhr wieder alle Kirchenglocken der Stadt läuten. Wer meinen Blog schon ein paar Jahre liest, weiß das mir das stille Gedenken am Herzen liegt und daher auch immer ein Blogartikel zu diesem Tag von mir veröffentlicht wird. Mein Beitrag gegen das Vergessen. Diesmal möchte ich meinen Artikel mit folgendem Zitat einleiten:"Am 13. Februar 1945 - wenige Wochen vor Ende des bereits entschiedenen Krieges - legten Luftangriffe auch die Dresdner Frauenkirche in Trümmer. Jahrzehntelang war diese Ruine Anklage und Mahnmal für alle friedliebenden Menschen. In der schweren Zeit politischer Bedrückung und weltweiter Hochrüstung haben junge Menschen immer wieder brennende Kerzen auf die Ruine gestellt. In gewaltlosem Protest wollten sie Hoffnungszeichen setzen für eine Zeit des Friedens, der Gerechtigkeit und der Bewahrung des Lebens. Doch der weitere Verfall der Ruine ist nicht aufzuhalten. Ihre Sicherung und Erhaltung würde umfangreiche bauliche und finanzielle Anstrengungen erfordern."... aus der Ruf aus Dresden, den der Pfarrer Karl-Ludwig Hoch formulierte. Der Aufruf ging am 12. Februar 1990 in die Welt. (ganzer Wortlaut)
Auch in diesem Jahr wurde seitens der Stadt Dresden ein gemeinsamer Aufruf zum 13. Februar 2015 unter der Überschrift "Mit Mut, Respekt und Toleranz - Dresden bekennt Farbe" formuliert:
"Die Oberbürgermeisterin der Landeshauptstadt Dresden lädt gemeinsam mit mehreren Fraktionen des Stadtrates, Vertreterinnen und Vertretern von Wirtschaft und Wissenschaft, Kultur, Sport, Gewerkschaften und Kirchen, mit der Jüdischen Gemeinde und anderen zivilgesellschaftlichen Akteuren alle Bürgerinnen und Bürger zum gemeinsamen, kraftvollen Handeln am 13. Februar 2015 ein:Ein besonderer Gedenkort ist in diesem Jahr das Panometer Dresden. Seit 24. Januar 2015 (bis Ende Mai 2015) zeigt Yadegar Asisi "Dresden 1945: Tragik und Hoffnung einer europäischen Stadt". Das 360 Grad - Panorama zeigt den Blick vom Dresdner Rathausturm am 15. Februar 1945. Ich bin mir sicher, dass dieser Ort zur Gedenkkultur Dresdens dazu gehören sollte. Erste Einblicke könnt ihr in dem nachfolgendem Video von meidresden.de sehen:
Aus Anlass der Bombenangriffe auf Dresden vom 13. bis 15. Februar 1945 und mit Blick auf die Geschichte unserer Stadt erinnern wir an die Opfer von Nationalsozialismus und Krieg. Wir erinnern damit daran, dass Deutschland diesen Krieg in die Welt getragen hat, der im Februar 1945 auf so furchtbare Weise auch unsere Stadt zerstörte. Wir sind täglich gefordert, uns für eine friedliche und menschenwürdige Gesellschaft einzusetzen. Mangelnden Respekt vor der Menschenwürde, extremistisches oder demokratiefeindliches Gedankengut, Fremdenfeindlichkeit und Alltagsrassismus nehmen wir nicht hin. Die Menschenkette soll ein deutlich sichtbarer Ausdruck unseres Gemeinsinns über alle trennenden Grenzen hinweg sein.
Bei aller Unterschiedlichkeit verbinden uns der Respekt vor der Würde jedes Menschen und das Eintreten für eine demokratische Gesellschaft. Wir stehen gemeinsam für Frieden, Weltoffenheit und Toleranz. Wir unterstützen deshalb alle Menschen dieser Stadt, die sich in diesem Sinne engagieren.
Wir rufen dazu auf, gemeinsam zu handeln!Wir laden alle Dresdnerinnen und Dresdner sowie die Gäste ein:
- 16 Uhr Auftakt auf dem Neumarkt: Übertragung der Gedenkveranstaltung aus der Frauenkirche
- 17.15 Uhr – Begrüßung und Ansprachen von Oberbürgermeisterin Helma Orosz, Bundespräsidenten Joachim Gauck sowie Prof. Dr. Hans Müller-Steinhagen
- 18 Uhr – Zusammenschluss der Menschenkette beim Geläut der Dresdner Kirchenglocken"
Wer es sich im Moment nicht ansehen kann, sollte es sich für kommenden Winter 2015/2016 vormerken. Das Panorama soll 4-5 Jahre im Wechsel mit dem Panorama "Dresden im Barock – Mythos der sächsischen Residenzstadt" ausgestellt werden.
Auch dieses Jahr könnt ihr mit dem Tragen der weißen Rose ein friedliches Zeichen für die Überwindung von Krieg, Rassismus und Gewalt setzen: "Mit dem Tragen der weißen Rose zeigen wir, dass unsere Erinnerung einen anderen Horizont hat: Ein Zeichen für die Überwindung von Krieg, Rassismus und Gewalt!" Wie jedes Jahr wünsche ich mir ein friedliches und stilles Gedenken und bei allem politischen Aktionismus, insbesondere in Bezug auf die turbulenten letzten Wochen in Dresden, einen respektvollen Umgang miteinander.
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