Drei wichtige Dinge, die ich von meiner Tochter gelernt habe

Von Petranovskaja @petranovskaja

Neulich war Zukunftstag. Ursprünglich hieß der Zukunftstag Girls Day und diente dazu, dass Mädchen zwischen der 5. und der 11. Klasse die eher Männer-lastigen Berufe kennenlernen. Doch dann kam der Einwand, auch Jungs müßten die eher Frauen-lastigen Berufe kennenlernen, und so wurde aus dem Tag ein Zukunftstag.

Neulich war also der Zukunftstag 2014, und ich hatte die Ehre, einen Gast bei mir im Büro zu haben, meine Tochter. Hier eine Kurzdokumentation dazu:

Und weil der Tag ganz anders verlaufen ist, als ich es mir vorgestellt habe (und ich muss zugeben, dass es mir zu schaffen gemacht hat), habe ich mich hingesetzt und ein paar Sachen aufgeschrieben, die ich an diesem Tag von meiner Tochter gelernt habe.

Doch zuvor noch ein wunderbarer Text von Khalil Gibran:

Eure Kinder sind nicht eure Kinder.
Sie sind die Söhne und Töchter der Sehnsucht des Lebens nach sich selber.
Sie kommen durch euch, aber nicht von euch,
Und obwohl sie mit euch sind, gehören sie euch doch nicht.
Ihr dürft ihnen eure Liebe geben, aber nicht eure Gedanken,
Denn sie haben ihre eigenen Gedanken.
Ihr dürft ihren Körpern ein Haus geben, aber nicht ihren Seelen,
Denn ihre Seelen wohnen im Haus von morgen, das ihr nicht besuchen könnt, nicht einmal in euren Träumen.

Was ich von meiner Tochter gelernt habe

1. Nein sagen ist einfach

Nein sagen ist so einfach wie Ja sagen. Du bekommst eine Frage gestellt oder ein Angebot, etwas zu tun, du hörst in dich hinein und sagst dem Gegenüber einfach Ja oder Nein. Wenn beide Seiten dies tun, entstehen ganz viele Konflikte gar nicht erst. Viel zu oft sagen wir “Ja”, weil wir denken, dass unser Gegenüber dies von uns erwartet oder dass wir den anderen Menschen verletzen, wenn wir etwas ablehnen.

Versuche es – sage “Nein”, wenn dir danach ist und tue es immer wieder!

2. Tun, wozu man Lust hat, macht glücklich

Nein, diese Erkenntnis war mir nicht neu. Doch einen jungen Menschen dabei zu verfolgen, wie er in den Flow Zustand verschwindet und in seiner Tätigkeit komplett aufgeht, ohne Zeit und Hunger zu bemerken, das war ein besonderes Erlebnis.

Wozu hast du Lust? Wann hast du das letzte Mal aus voller Lust etwas getan?

3. Sich selbst zu kennen hilft, seine Ressourcen einzuschätzen

Die ersten Stunden des Tages haben wir an einem Projekt gearbeitet, welches dann kurzerhand zur Seite gelegt wurde mit der Begründung: “Das ist zu groß für heute, das schaffe ich nicht.” Respekt habe ich gedacht, so eine reife Handlung bekommen drei Viertel der Manager nicht hin. Vielleicht konnten wir das alle als Kinder – uns selbst spüren und einschätzen, ob wir etwas können? Und dann kam die Schule, die uns erklärt, was wir können, und ab da verlernten wir die intuitive Selbsteinschätzung und richten uns als Erwachsene an Argumenten und Hirnkonstrukten aus?

So dass auf der einen Seite viel zu komplexe, nicht abgegrenzte Aufgabenpakete auf den Schreibtischen landen, wo sie nicht abgearbeitet werden können… und auf der anderen Seite sehr viele Menschen nicht wissen, wie sie ein Projekt verwirklichen, weil sie keine Beziehung zwischen der Aufgabe (und deren Sinn) und eigenen Ressourcen herstellen können.

Ich kenne beide Seiten des Problems und habe als Beraterin, Trainerin, Coach und Managerin in vielen Unternehmen daran gearbeitet, wie man die Lage klärt und aus der Angststarre ins Tun kommt. Schön wäre es, wenn wir die uns angeborene intuitive Selbseinschätzung nicht verlieren würden und uns weder mit Gedankenkonstrukten aus der Schule noch mit aufgezwungenen Glaubenssätzen ablenken. Dies ist einer meiner Antriebsquellen.

Wer bist du?

Was kannst du? Was willst du? Was ist dir wichtig? Wenn du ein paar Antworten auf diese einfache Fragen suchst, empfehle ich dir das Toolkit “Wer bin ich?” aus meinem Shop (<<– klick und lass dich rüberbeamen). Und wenn du darüber hinaus noch Fragen hast, melde dich!

Und nun, ab in die Zukunft!

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Nadja Petranovskaja