Nach einer Umfrage durch das Emnid-Institut gibt es in Deutschland eine breite Unterstützung für die medizinische Verwendung von Cannabis. Von 1001 telefonisch befragten Bundesbürgern waren 76 Prozent der Auffassung, dass die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke erlaubt sein sollte, während nur 18 Prozent dies ablehnten und 6 Prozent keine Meinung zu diesem Thema hatten. Die aus zwei Fragen bestehende Umfrage war von der deutschen Arbeitsgemeinschaft Cannabis als Medizin (ACM) in Auftrag gegeben worden. Nach den Antworten der zweiten Frage sind 65 Prozent der Deutschen der Auffassung, dass eine Behandlung mit dem Cannabiswirkstoff Dronabinol (THC) von den Krankenkassen übernommen werden sollte, was bisher im Allgemeinen nicht der Fall ist.
Die Unterstützung für die medizinische Verwendung von Cannabis war am höchsten in gebildeten Schichten, bei Männern, bei Befragten im Alter zwischen 50 und 60 Jahren sowie bei Wählern der kleinen politischen Parteien, Grüne (90 Prozent), FDP (85 Prozent) und Linke (85 Prozent). Mehr als drei Viertel der Wähler der großen Parteien SPD (83 Prozent) und CDU/CSU (77 Prozent) unterstützten ebenfalls die medizinische Cannabisnutzung. Bei den Nichtwählern war die Unterstützung mit 72 Prozent am niedrigsten. Diese Ergebnisse stimmen mit einer aktuellen Rasmussen-Umfrage in den USA überein. Sie hatte ergeben, dass 75 Prozent der Amerikaner die Verwendung von Cannabis für medizinische Zwecke unterstützen, wenn er durch einen Arzt verschrieben wurde.
Mehr unter:
- www.cannabis-med.org/german/emnid_2010.pdf
- www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/multiple_sklerose/article/615041/umfrage-kaum-vorbehalte-cannabis-medizin.html?sh=4&h=-1265806251
- www.reuters.com/article/idUS96644+05-Aug-2010+MW20100805
- www.cannabis-med.org/german/acm-mitteilungen/ww_de_db_cannabis_artikel.php?id=65
(Quellen: Reuters vom 5. August 2010, dpa vom 13. August 2010, ACM)