Montag, Dienstag, Mittwoch ... es ist früh, draußen liegt Ferienstimmung über Paris. Unsere Straße, sonst von Schülern und Studenten bevölkert, liegt dort unten still. Aber ich muss auf, hinunter, hinaus trotz Müdigkeit. Ich trete auf den Gehweg. Herrlich kalt ist es da. Und ich lobe diesen Tag schon vor dem Abend.
Drei Tage hintereinander gab es erst einen majestätischen Sonnenaufgang, dann lange, intensive Strahlen, die die Umrisse der Gebäude und Monumente leuchten lassen. Auf dem Weg: Ampeln (trotz Rot immer noch schnell rüber), Cafés, die öffnen, kleine Supermärkte, die ihre Obstauslagen draußen arrangieren, Bauarbeiter, Busse, Bäckereien, eine Frau, die den Fußweg vor einem Hotel fegt – kleine Szenen am Morgen, die ich flüchtig streife. Mal wieder spät dran und den Kopf voller schneller Gedanken. Eigentlich viel zu schade, diese rege, frühe Großstadtstunde zu verpassen oder zu verschlafen.
Manchmal wünschte ich, 1000 Augen und Sinne zu haben, mehr Stunden und Kräfte, um alles wahrnehmen und erleben zu können, was da draußen geschieht, in jedem Moment ...