Energiesparen im Krankenhaus, Quelle: pixabay
Für ihre nachhaltigen Energiekonzepte und die engagierte Umsetzung von Maßnahmen mit Unterstützung von Energiesparpartnern hat der BUND das Franziskus-Krankenhaus und das Krankenhaus Bethel Berlin erstmalig mit dem Gütesiegel „Energie sparendes Krankenhaus“ aus. Außerdem verlängerte der BUND das Zertifikat für das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe um weitere fünf Jahre.
Der BUND verleiht seit 2001 das Gütesiegel an Kliniken, die ihren Energiebedarf stark senken und damit einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. In Berlin gehören damit zehn Kliniken zu den Best-practise-Beispielen für grüne Krankenhäuser.
Heizungsmodernisierung und Energiesparpartnerschaften
Das Krankenhaus Bethel Berlin hat seinen Energieträger von Heizöl auf Erdgas umgestellt, nutzt Wärme und Strom aus einem Blockheizkraftwerk und hat eine Energiesparpartnerschaft mit der Hochtief Energy Management GmbH abgeschlossen, um weitere Modernisierungen bei der Wärmeversorgung, Beleuchtung und im Energiemanagement zu finanzieren. Damit realisierte das 270-Betten-Haus in Berlin-Lichterfelde eine kontinuierliche Senkung des Energieverbrauchs. Es ist damit im Durchschnitt um mehr als ein Fünftel energieeffizienter als andere deutsche Krankenhäuser vergleichbarer Größe. So senkte es den Ausstoß an CO2 in den letzten fünf Jahren um gut 480 Tonnen.
Das Franziskus-Krankenhaus, mit 215 Betten im Herzen von Berlin, hat bereits seit 2006 mit der Vattenfall Europe Sales GmbH einen Vertrag zur Sparpartnerschaft geschlossen, Damit war es dem Haus möglich, auf das Wissen und die Erfahrungen von Fachleute zuzugreifen, um zum Beispiel ein modernes Energiemanagementsystem zu installieren. Dadurch werden rund um die Uhr Verbrauchsspitzen gepuffert, Leckagen zeitnah identifiziert, um sie anschließend zu beheben, sowie der gesamte technische Betrieb des Krankenhauses überwacht und gesteuert. Auch hat diese Klinik zusätzlich die Beleuchtung modernisiert. Dadurch senkte das Franziskus-Krankenhaus seine Treibhausgasemissionen von 2006 bis heute um 25 Prozent. Das entspricht 627 Tonnen weniger CO2.
Das Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe, eine anthroposophische Klinik mit 304 Betten hat bereits 2001 eine Energiesparpartnerschaft mit der Vattenfall Europe Sales GmbH abgeschlossen, um vor allem die Wärmeversorgung und Teile der Stromversorgung zu modernisieren. Nach erfolgreicher Umsetzung wurde die Betriebstechnik weiter kontinuierlich optimiert und darüber hinaus ein Blockheizkraftwerk in Betrieb genommen. Einige Klinikgebäude wurden komplett saniert, das Dach eines Gebäudes wärmegedämmt. Das brachte nach der ersten großen Einsparung von 27,8 Prozent CO2 bis 2007 noch einmal fast 21 Prozent. Für eine Verlängerung des Gütesiegels wären pro Jahr ein Prozent, also insgesamt fünf Prozent ausreichend gewesen. Seit 2001 hatte die Havelhöhe schon 1.060 Tonnen CO2 gesenkt. Nun sind es noch einmal 573 Tonnen weniger.
Gütesiegel schafft zusätzliche Anreize zur Energieeinsparung
Der Staatssekretär für Verkehr und Umwelt, Christian Gaebler, würdigte bei der feierlichen Vergabe: “Das Gütesiegel des BUND ist eine hervorragende und praxisnahe Initiative, die ganz konkret Anreize schafft – zu verantwortungsvollem und zukunftsorientiertem Handeln. Denn wer Energie einspart, CO2 vermeidet oder dessen Ausstoß verringert, der sorgt für eine gesunde Umwelt und hilft unsere Zukunft zu sichern. Ich freue mich, dass inzwischen insgesamt 10 Klinken in Berlin den Titel “Energie sparendes Krankenhaus” führen dürfen. Das hilft den Krankenhäusern ihr Energiesparpotenzial zu nutzen und damit auch einfach zu sparen und es hilft Berlin.”
In einer Gesprächsrunde stellten Dr. Harald Hasselmann (Kaufmännischer Direktor des Franziskus-Krankenhaus), Stephan Wegener (Hauptgeschäftsführer des Krankenhaus Bethel Berlin) und Dr. med. Roland Bersdorf (Geschäftsführer des Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe) Beispiele zu energieeffizienten Maßnahmen und zur Motivation bei der Umsetzung dar. Alle drei betonten das Engagement der Beschäftigten in den Kliniken und die Wichtigkeit der persönlichen Zusammenarbeit mit den Einsparpartnern, die diesen Erfolg möglich gemacht haben.
Andreas Jarfe, Landesgeschäftsführer des BUND Berlin e.V., machte deutlich, dass Krankenhäuser als ressourcenintensive Unternehmen eine Vielzahl an Einsparmöglichkeiten haben, diese aber auch gewinnbringend nutzen können. Dies wirkt sich beispielsweise bei Kreditverhandlungen mit Banken und durch die Wertsteigerung ihrer Immobilien aus. So ergibt sich für jedes Krankenhaus mit einem umgesetzten Energiekonzept eine Win-win-Situation, für das Unternehmen und für die Umwelt.
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