Dreh Dich nicht um

Von Buecherchaos @FranziskaHuhnke

Dreh dich nicht um

Jennifer L. Armentrout

Heyne fliegt, 2014

978-3453269392

12,99 €

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Samantha hatte alles und das um jeden Preis. Den tollsten Freund, die coolsten Klamotten und die besten Freunde. Aber dann geschieht ein Verbrechen, ihre Freundin ist verschwunden und sie kann sich an nichts erinnern. Noch nicht mal ihren Namen oder ihre Eltern erkennt sie. Was wird passieren, wenn sie sich erinnert? Und was ist mit ihrer Freundin geschehen? 

Das Bild der Samantha ist so ausgeklügelt, dass es wahrschaft perfekt wirkt. Immerhin hat sie den Vorteil, erst böse gewesen zu sein und nun könnte sie mal nett zu allen sein. Eine Amnesie hat auch manchmal Vorteile. Aber auch sonst mochte ich Samantha. Ihre Vergangenheit, die langsam aufgeblättert wird, zeigt ein Mädchen, dass wir aus vielen Hollywoodfilmen kennen. Später ist sie mir richtig sympathisch und ihre scharfen Kommentare und Erwiderungen haben Spaß gemacht.

Ebenfalls ein toller Charakter ist Sams Bruder, mit dem sie wieder mehr Zeit verbringt. Er tröstet seine Schwester, hat eine ganz nette Freundin und manchmal verstehe ich gar nicht, warum Sam mit ihm nichts zu tun haben wollte.

Ihre Eltern hingegen finde ich nicht so toll, da fehlen mir manchmal aber auch Momente in denen ich sie wirklich gut einschätzen kann und ihre Persönlichkeit nicht nur aufblitzt. 

Spektakulär ist die Kulisse nicht. Es ist eine Geschichte, in der der Geldadel eine große Rolle spielt. Und so leben wir in großen Häusern und es fehlt eigentlich nur der Butler ;) Die Stadtumgebung ist auch nicht erwähnenswert. 

Die Handlung hat mich wirklich gepackt. Sam hat alles vergessen und das hat sogar mir Angst gemacht. Wie muss es dann wohl ihr gehen? Die Autorin schafft es, genau diese Frage sehr gut zu beantworten. Fast wirkt Sam wie “TwoFace”, nur dass sie jetzt merkt, in ihrem Leben irgendetwas falsch gemacht zu haben.

Aus diesem Grund gibt es auch viele Rückblicke, in denen der Leser erfährt, mit wem sie früher befreundet war und was sie so getrieben hat. Auch diese Vergangenheit ist toll erzählt und lässt Sams Charakter noch tiefer wirken. Durch diese zwei Schichten ist sie kompletter als manch anderer Charakter und der Leser kann sich nicht entscheiden, ob sie böse oder gut ist. Vielleicht einfach beides ;)

Der Kriminalfall, der mehr zur Vergangenheitsbewältigung und zur Wahrheitsfindung wird, ist wirklich spannend aufgebaut. Zwar benutzt die Autorin manchmal riesengroße Sprünge, sodass ich viel auf einmal erfahre, aber auf den oder die Täter bin ich bis zum Schluss nicht gekommen. Immer wieder empfand ich ein Verhalten als verdächtig und sogar Sam selbst habe ich lange Zeit nicht von allem freigesprochen.

Das Buch hat mich gefesselt, auch durch die Erzählart der Autorin. Ich habe vor ein paar Wochen erst “Obsidian” von ihr gelesen und war auch sehr angetan. Sie hat einen schlichten, aber lockeren Stil. Bemisst jedes Detail mit genau der richtigen Aufmerksamkeit und hat ein Auge für spannende Geschichten. 

Das Cover hat mich sofort angesprochen. Die Farbe, in der die Blume gestaltet ist, ist ein echter Hingucker. Außerdem wollte ich wissen, was es mit der Blume auf sich hat und auch der Titel hat mich sofort neugierig gemacht. 

Jetzt konnte die Autorin mich schon zweimal begeistern. Durch die tolle Geschichte, die mich wirklich hat mitfiebern lassen, verdient dieses Buch die volle Punktezahl: