"Drecksspiel" von Martin Krist

Ullstein-Verlag

396  Seiten
ISBN 9783548285375
Ullstein-Verlag
Preis: 9,99€
Taschenbuch
Hannah hatte sich so auf dieses Wochenende gefreut. Ihr Mann Philip hat endlich einen neuen Auftrag für sein Graphicstudio und somit die Hoffnung, mal ein paar Schulden loszuwerden. Zur Feier des Tages hat er darum mit seiner Familie ein paar Tage im Ferienhaus geplant. Und nun? Hannah sitzt gefesselt auf einem Stuhl, ihr Mann ist verschwunden und sie kann nur noch hoffen, dass der Typ mit den blutigen Handschuhen ihrer Tochter Millie nichts antut,
Meine Meinung
Hannah ist nur einen von vielen Personen in diesem Thriller. Leider zu viele Personen, obwohl es zum Glück gleich zu Beginn des Buches ein Personenregister gibt.
Auch Hannah's Geschichte ist in diesem Fall "nur" eine von vielen.
Eine weitere dreht sich um Toni, einen ziemlich fertigen Polizisten, dessen Grundzustand sich eher im Bereich zugekokst und besoffen befindet. Er schmeißt mit ziemlich derben Sprüchen um sich, "verfickte Scheiße" ist seine Antwort für alles und jeden... ziemlich nervig nach einiger Zeit. Zweimal geschieden, hat zwei Kinder und eine Freundin, die ihm gerade mitgeteilt hat, dass sie schwanger ist. Blöd für Toni nur, dass sie gerade tot in ihrem Zimmer im Bordell aufgefunden wurde, denn Leyla war Prostituierte.
Kommen wir zu David Gross, einem Privatermittler und Ex-Polizist, der sich bemüht, die entführte Shirin Rosenfeldt ausfindig zu machen. Man erfährt nicht sehr viel über ihn, aber er scheint eine suspekte Vergangenheit zu haben, die hier nur entfernt erwähnt wird. Er lebt getrennt von seiner Frau Caro, sie haben einen gemeinsamen schwerkranken Sohn.
Und dann hätten wir da noch Aki und seinen Kumpel Pedro, zwei Jugendliche, die ständig knietief in der Scheiße stecken und immer auf der Suche sind, die schnelle Kohle zu machen. Also klauen sie mal eben ein Auto. Dass der Kofferraum voller Geld ist, ahnen die beiden nicht.
All diese Geschichten kommen sich im Verlauf immer näher, jede der Personen hat etwas zu tun mit einer aus einem anderen Handlungsstrang. So wird aus vielen kleinen verworrenen Begebenheiten nach und nach ein großes Knäuel an Geschehnissen.
Jedes Kapitel, dessen Überschrift eine Tageszeit beinhaltet, ist nochmal in Absätze aufgeteilt, damit auch ja alle Personen immer wieder auftauchen und nicht in Vergessenheit geraten.
Tut mir leid, aber das ist das absolute Chaos. Es ist spannend, ohne jede Frage, aber man muss bei der Sache bleiben, um den Überblick zu behalten, sonst wird es anstrengend.
Verwirrend ist anfänglich auch, dass Krist mit dem Ende beginnt, was dem Leser aber erst zum Ende des Buches klar wird.
Hat man sich da durch gekämpft, wird man belohnt mit einem Thriller, der eigentlich keine Wünsche mehr offen lässt. Blutig, grausam, hinterhältig, Intrigen sind da nur einige Worte, um das gelesene zu beschreiben.
Unterm Strich
Wer das Chaos liebt, und sich gern schonmal selbst überlegt, wer hier mit wem und warum das so und so ist, dem kann ich diesen Thriller nur empfehlen. Mir war es ein wenig zu chaotisch, aber die Story ist gut. Darum von mir 5 Stenthaler.
Der Autor

Martin Krist ist das Pseudonym des erfolgreichen Autors Marcel Feige. Geboren 1971, arbeitete er als leitender Redakteur bei verschiedenen Zeitschriften und lebt seit 1998 als Schriftsteller in Berlin.

Quelle: Ullstein Autorenseite


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