Draussen | Winter ... für einen Tag

Von Frauke Döring

Oh, was habe ich mich gefreut! Schnee! Alles Weiß! Kalt! Aber leider nur für einen einzigen Tag. Die Wetterfrösche haben's den ganzen Tag über auch angekündigt, dass abends der Regen kommen und alles wieder plattregnen würde. Das hat er auch gründlich getan, der olle Regen. Noch mehr Schnee wäre schön gewesen. So für's Jahreszeitengefühl. Im Allgemeinen und Besonderen. Wenn schon nicht zu Weihnachten, dann wenigstens  für's Gemüt und die Stimmung. Aber nein, der Petrus hatte wohl keinen Bock drauf.
Ein Tag im SchneeNa gut, dann müssen wir es halt so nehmen, wie es ist. Den ganzen Tag über ist es nicht richtig hell geworden, hat ununterbrochen geschneit. Aber nur so kleine, possierliche Flöckchen. Wie Nieselregen. Nur in Schön halt. Für mein Nachmittagshimmelsbild habe ich mich in eine warme Jacke, einen kuscheligen Schal und feste Schuhe gepackt und bin losgestiefelt. Ganze zwei Stunden lang. Mitten in die blaue Stunde rein. Um die Mittagszeit hatte ich schon Bilder vom verschneiten Garten gemacht. Als Beweis sozusagen. Erinnert sich ja sonst kein Mensch dran, dass wir hier Winter hatten! Für einen Tag. 




Ganz neue EindrückeZu Fuß sind auf einmal Dinge am Straßenrand zu sehen, die sonst gar nicht auffallen. Ein Gehöft, das wahrscheinlich einen Großteil des Jahres wegen der Felder davor nicht zu sehen ist. Ein altes Gefährt, dekorativ im Garten abgestellt. Und die Weite des Winters. Wenn alles kahl ist und der Blick weit in die Ferne driften kann. Im Auto nehme ich das gar nicht so wahr. Da bin ich auf dem Weg zur Arbeit und nach Hause eher auf der Suche nach einem schönen Himmelsblick. Und natürlich voll auf den Verkehr konzentriert! Mit dem Rad unterwegs zu sein öffnet schon den Blick, aber zu Fuß ist die Wahrnehmung noch eine andere. 





Vom Glück im Kleinen ... und GroßenWie schön sich der kleine Winter angefühlt hat! Nochmal so schön, weil ich diese Woche noch frei habe, keinen Stau oder gar Unfall wegen des Wintereinbruchs zu befürchten hatte. Schön, weil ich dieses Mal den Urlaub tatsächlich zum faulenzen genutzt habe. Immer noch faulenze. Das ist das große Glück. Das kleine Glück, das ist schon das Lächeln, mit dem mich die fremde Person auf der Straße ansieht. Die Schneeflocke, die auf meiner Nasenspitze schmilzt. Das kleine Glück ist immer da. Einfach so. Selbst dann, wenn ich traurig bin. Oder wütend. Oder gereizt, mieser Stimmung, einfach doof bin. Selbst dann. 

Wie ist das mit deinem Glück in Kleinen? Und dem im Großen?
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