Drängler hinter mir

“Du siehst so glücklich aus – was ist passiert?”

In der Tat: Jetzt bin entspannt wie selten sonst. Staune dabei, was im Inneren einer Schädeldecke alles so abläuft. Denn nichts, aber auch gar nichts, von dem, was zuvor  geschah, war vom Großhirn befohlen. Was stattfand, fand unterbewusst statt. Und machte mich sogar “glücklich

Zuvor, auf der Neuendorfer, schob sich plötzlich ein Kurzhaariger hinter mich, und fuhr so dicht auf, so als wöllte er mich rammen. Wohl um mich zu Eile zu bewegen. In diesem Moment registrierte ich, dass an meinem Auto kein Vorbeikommen war und irgendeine wundersam-sonderbare innere Kraft zwang mich, meine Fahrt deutlich zu verlangsamen. Bis runter auf Tempo 30. Und während ich fahrend noch, nur langsam, mit Lenchen weiter und in Ruhe den Tagesablauf besprach, sah ich den Mann im Rückspiegel, sah wie er immer wütender wurde, sah dessen obszöne Geste und bekam hiervon ein gewisses Sprudeln in den Bauch. Macht ist schön und schön macht glücklich.

Aber eigentlich war ich fies. Oder? Oder etwa nicht? Oder doch? Schönes muss auch schlecht sein. Doch der Mensch will gut sein.

Also berichtete ich entsprechend, stellte mein Verhalten  zur Diskussion.

Doch sie ist immer noch beim Tagesablauf, eine Steckdose muss verlegt werden, Kabel verkleidet, die Wäsche gemacht – wird es heute regnen? – die Spülmaschine ausgeräumt…

“Aha”, sagt sie daher nur. “Und?”, will sie wissen, bzw. “ну?”, was nach “so what?” klingt und mir die Absolution erteilt. Weshalb ich – dergestalt freigesprochen – schwelge:

“Hach Lenchen, am aller-aller-liebsten würde ich jetzt sofort noch einmal in die Neuendorfer. Vielleicht gibt es ja dort noch einen Drängler?! Wenn der dann auch hinter mir wäre, wäre das ein bisschen wie Weihnachten. Nach der Bescherung.”


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