»Dragon’s Dogma« – Eine Herzensangelegenheit

»Dragon’s Dogma« – Eine Herzensangelegenheit

Manchmal kommt man im Leben an Grenzen. Dann kann man entweder enttäuscht abwinken und wieder von dannen ziehen, oder sich nach einer Grenzwache umsehen. Manchmal haben aber solche Grenzen keine Wachen, sondern bestehen nur aus meterhohen Felswänden, die man schier nicht erklimmen kann. Und wieder die Wahl, ob man von dannen ziehen will. Oder auch ohne Grenzposten den Aufstieg wagt.

Ähnlich geht es mir beim Spielen von Dragon’s Dogma, dem westlich angehauchten Rollenspiel aus dem Hause Capcom. Meine Wegstrecke dauerte nun schon mehrere Tage. Oft hab ich das Zeitliche gesegnet oder kolossale Trolle bezwungen. Ich fürchtete die dunkle Nacht, ständig begleitet von meinen treuen Vasallen. Da sie so dumm herumlaberten wie die Schauspieler in RTL-Nachmittagssendungen, wurde meine Furcht auch nicht unbedingt geringer. Leider kämpften sie manchmal auch so, aber das ist eine andere Geschichte.
Ungefähr fünfzehn Stunden habe ich in Gransys, der schier endlosen Weite des Landes, das uns Capcom da hingezimmert hat, verbracht. Ich habe nur einen Bruchteil dessen erlebt, was mir  das Spiel noch hätte bieten können. Doch irgendwann kam ich an meine Grenzen. An meine eigene, schier unüberklimmbare Mauer.

Dragon’s Dogma ist ein fantastisches Spiel. Zwar bei Weitem nicht innovativ oder einfallsreich. Die Geschichte rund um den Helden und den verfressenen Drachen ist allerhöchstens auf B-Movie-Niveau. Wenn überhaupt. Reißbrett-Fantasy, wenn man es so sehen will. Und auch die Präsentation reißt sich kein Bein aus. Wenn man irgendwann entnervt die Dialoge wegdrückt, weil man eh alles in Sekundenschnelle gelesen hat, kommt kein wirkliches “Mittendrin”-Gefühl auf.
Stärken spielt Dragon’s Dogma allerdings andernorts aus. Also außerhalb der Städte, wenn man mit fiesen Goblins und noch fieseren Echsmenschen, nebst bestialischen Chimären oder anderem Getier auf Konfrontationskurs geht. Das Kampfsystem ist schnell, direkt und macht Laune. Beinahe schon ein Hack’n'slay. Und weil kein Kampf wie ein anderer abläuft, weil die Vasallen immer wieder für positive wie negative Überraschungen gut sind und weil die Gegner nicht bloßes Kanonenfutter darstellen, ist das Spiel auch schon anspruchsvoll.

Warum also habe ich in den letzten Stunden, ohne das Spiel durchgezockt zu haben, meine Lust auf mein persönliches Highlight des Jahres (bisher) verloren. Ohne Flacks – dieses seltene Gefühl, ein Spiel zu lieben, es aber nicht spielen zu wollen ist furchtbar. Kaum warf ich die Disc in meine Playstation, spielte ein paar Minuten, war auch schon der Spaß vorbei. Und ich will das nicht.

Meine Grenze – ein Spiel, dass mich geil macht und gleichzeitig anödet – gilt es überwunden zu werden. Und aus diesem Grunde fange ich noch einmal vorne an. Mit neuem Helden, neuem Vasallen. Und bevor ihr euch verwundert fragt, wie mir das helfen soll – ich werde euch an jeder Session teilhaben lassen. Aber nicht, wie Hinz und Kunz da draußen mit stupiden Let’s plays (obwohl die mich natürlich auch reizen, aber wieder ein gaaanz anderes Thema), sondern in schriftlicher Form. [Und die Deppen, die grad enttäuscht fortgeklickt haben: Wir brauchen euch hier nicht!]
Das motiviert mich, das Spiel weiter zu spielen, als vorher. Das motiviert mich, euch an meinen Erlebnissen teilhaben zu lassen. Und ihr könnt vielleicht sogar an einigen Stellen mitreden. Je nach Lage der Dinge. Wir werden gemeinsam die Abenteuer bestehen. Den Drachen töten, die Prinzessin retten (obwohl, die gibt es glaub ich nicht). Und gemeinsam in den Sonnenuntergang reiten.

Einziges Problem: Es wird gespoilert. Heftig. Das lässt sich einfach nicht verhindern. Aber das kriegen wir schon hin. Aber hey…das wäre bei einem Let’s play noch extremer!
Kommt also mit mir auf eine spektakuläre Reise mit dem furchterregenden Doggett (und wer errät, nach wem ich meine Figur benannt habe, bekommt’n Keks!), der nicht nur wie Legolas einen unerschöpflichen Vorrat an Pfeilen im Köcher hat, sondern schnell und geschwind wie der Wind seine Gegner erlegt. Auf eine spektakuläre Reise nach Gransys!

Zur Einstimmung ein Zitat, dass zu Beginn des Spiels eingeblendet wird. Das sagt wohl alles über Videospiele. Ich freu mich schon, wenn ihr mit mir diese nutzlose Beschäftigung erlebt, sobald dieses Wochenende der erste Tag anbricht.

»Dragon’s Dogma« – Eine Herzensangelegenheit

Screenshot aus Dragons’s Dogma (2012) von Capcom Co., Ltd.

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