Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs
7RPGEtwa alle fünf Jahre unternimmt Square Enix einen neuen Versuch die kultige japanische Videospielserie Dragon Quest in Westen zu etablieren. Doch wirklich nachhaltig war der Erfolg dieser Anstrengungen bisher noch nicht.
Der erste wirklich ernste Versuch war mit Sicherheit der Release von Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs auf der PS2, welches vor langer Zeit von Level-5 entwickelt wurde. Damals wurde zum ersten Mal in eine hervorragende Lokalisierung investiert: Witzige Dialoge und erstklassige Sprecher machten den Titel zu einem der ultimativen JRPGs. Und auch heute, da man mit der Portierung des PS2-Klassikers auf den 3DS langsam aber sicher ein Publikum für den großen Release von Dragon Quest XI aufbauen will, profitiert der Titel vom damaligen Investment.
Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs brachte damals Elemente, die man bis dato nur aus westlichen RPGs kannte: Eine weite offene Welt, in der man stundenlang herumlaufen kann um ganz nach Belieben neue Abenteuer aufzuspüren und vollständig synchronisierte Dialoge. Insofern hat der Titel selbst heute noch die Nase vor so einigen modernen JRPG-Aufgüssen, die den 3DS heutzutage definieren. Das Spiel selbst zeichnet sich durch eine gigantische Welt, eine großartige Lokalisierung und einem gewohnt soliden Kampfsystem aus. Man erlebt eine epische Reise an der Seite eines jähzornigen verfluchten Königs und versucht dabei, wie für die Serie üblich, allerlei Misstände auf dem Wegesrand zu beseitigen. Es gibt wenig über die Vorlage zu sagen, das nicht schon gesagt worden ist, insofern stellt sich die Frage, was hat es mit der Portierung auf sich.
Die neue 3DS-Version ist eine gemischte Angelegenheit: So bringt der Titel neuen Content mit sich und neben der Tatsache, dass das ohnehin schon riesige Playstation 2-RPG ganz alleine auf dem 3DS Handheld eine gute Figur macht, hat man sich zudem die Mühe gemacht, viele kleine Änderungen einzustreuen. Von zwei neuen Charakteren, die das Gameplay etwas auffrischen bis zu vielen kleinen Balance-Tweaks sowie neuen Dungeons, die besonders für Veteranen den Spielablauf neu gestalten kann, man über den Umfang wahrlich nicht meckern.
Neu ist ein Feature welches erlaubt, Fotos zu machen und auch umfangreich in Sidequests zum Einsatz kommt. Weiters sind da noch jede Menge Quality of Life-Optimierungen, wie etwa die Tatsache, dass man Monster auf der Weltkarte sieht oder das man die Kämpfe deutlich beschleunigen kann.
Das alles steht im Kontrast dazu, dass das Spiel leider nicht den bombastischen Orchester-Soundtrack des Originals hat und sich stattdessen so anhört, als spielt jemand den Soundtrack auf einer Kinderorgel nach. Auch die Grafik leidet ein wenig unter der Auflösung des 3DS-Screens, was insbesondere deshalb stört, da es weder auf dem normalen noch auf dem New 3DS einen 3D-Effekt zu bestaunen gibt.
Am Ende jedoch sind dies aber nur Details, die nicht davon ablenken können, dass ein klassisches JRPG wie Dragon Quest VIII: Die Reise des verwunschenen Königs einfach viel besser auf einem Handheld aufgehoben ist. In der Tat ist das Spiel eines der umfangreichsten Exemplare das jemals in Japan kreiert wurde und eigentlich für Kenner wie auch Neulinge gleichermaßen zu empfehlen.
Plattform: 3DS (Version getestet), Spieler: 1, Altersfreigabe (PEGI): 12, Release: 20.01.2017, Link zur Hompage
Autor
Florian KranerAufgabenbereich selbst definiert als: Pixel-Fachmann mit Expertenausweis. Findet ”Das Fürchterliche muß sein Gelächter haben!” zutreffend.
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