1994 im schwedischen Säffle unter dem treffenden Banner Kerberos gegründet, verfeinerte das schließlich als Draconian werkende Sextett ihren melodischen Death Metal nach und nach mit Doom- und Gothic-Ingredienzen, wurde stet schwerfälliger und düsterer und sorgte bereits mit dem offiziellen Debüt Where Lovers Mourn für eine stilprägende Langrille und seitdem für eine gelungene Alternative zu My Dying Bride und Konsorten. Im Gegensatz zu einem Gros der Kollegschaft wusste man bis dato das Qualitätslevel stets zu halten – insbesondere, die mächtigen Growls von Anders Jakobsson nie zu einem bloßen Beiwerk zum verzehrenden, weiblichen Gesang verkommen zu lassen, sondern stets als stilprägendes Mittel einzusetzen, darf als großer USP gewertet werden.
Da macht das mittlerweile sechste Studioalbum keine Ausnahme, SOVRAN überzeugt auch mit Neuzugang Heike Langhans von den ersten Tönen an mit einer bedrohlichen Grundstimmung, durch die feinfühlig Melodien geschwungen werden, die schlichtweg für die Ewigkeit geschaffen sind. Kaum eine andere Band vermag es, die romantische Grundidee von der Schönen und dem Biest so unkitschig, dabei aber so pointiert zu gestalten: Großartige, markante Akzente, eine herrlich ungekünstelte Gänsehaut und eine Hitdichte, die an die Gothic- und Draconian Times-Phasen von Paradise Lost erinnert, lässt Draconian – diesmal mit Gastauftritt von Daniel Änghede (Crippled Black Phoenix) auf „Rivers Between Us“ – mittlerweile zur Ausnahmeband gereichen.