Drachenkaiser von Markus Heitz (Rezension)

Von Kekz

Genre: Fantasy
Verlag: Piper
Seitenzahl: 544
Preis: 9,95 €
ISBN: 978-3-492-26778-6

Infotext

Unsere Welt gehört den Drachen – seit Anbeginn der Zeit haben sie Länder und Kontinente unter sich aufgeteilt, entfachen politische Konflikte und Kriege. Doch im Europa des Jahres 1926 gibt es Menschen, die sich den übermächtigen Geschöpfen entgegenstellen. Die Drachentöterin Silena, Fürst Grigorij und ihre Gefährten haben die erste Schlacht gegen die Drachen geschlagen. Die feuerbewehrten Herrscher der Alten Welt sind geschwächt und zerstritten. Dies lockt einen neuen Drachen aus dem fernen Osten herbei. Silena und ihre Mitstreiter müssen verhindern, dass der Machtkampf der Drachen zur Unterdrückung der gesamten Menschheit führt …

Meine Meinung

Markus Heitz aka Meister Mahet hat viele gute Bücher geschrieben – dieses hier ist keins davon.

Auch wenn mir die Geschichte an sich gefallen hat – konnte ich mich aber ab ca. der Hälfte des Buches nur noch durchquälen. Es gibt viele Dinge, die ich einfach absurd fand – dazu gehört auch die Tatsache das die Altvorderen, also die europäischen Drachen, trotz ihrer enormen Größe in der Lage waren Briefe zu schreiben oder andere Tätigkeiten mit ihren Klauen vollführen konnten, die ich mir in Anbetracht der Größe der Klauen nur schwer logisch vorstellen konnte.

Auch gefiel mir die Ausarbeitung der einzelnen Handlungsstränge nicht. Je detaillierter sie in der Mitte beschrieben wurden, desto abrupter und liebloser endeten sie. Auch die Kampfszenen haben mir nicht gefallen, dass Markus Heitz Kampfhandlungen großartig beschreiben kann, beweist er in den „Die Zwerge” und „Die Albae”-Reihen – leider konnte ich mich in diesem Buch nicht ansatzweise in die Kämpfe hineinversetzen, wie ich es in den gerade erwähnten Reihen getan habe – schade!

Die Charaktere fand ich generell gut und interessant, aber auch hier fehlte mir die Tiefe. Was natürlich auch daran liegen kann, dass die Charaktere in „Die Mächte des Feuers”, dem ersten Teil der „Drachen”-Reihe, ausreichend beschrieben wurden, aber trotzdem fehlte mir das gewisse etwas um mich besser in die Charaktere hineinzuversetzen. Ganz anders war es bei den Drachen: Diese wurden in meinen Augen hervorragend beschrieben und ausgearbeitet und führten bedeutend interessantere Dialoge als die Menschen.

Besonders schlimm fand ich teilweise die Ausarbeitung einzelner Dialoge zwischen den Menschen. Ich konnte zeitweise nicht richtig zuordnen, wer gerade an dem Dialog beteiligt war und wer nicht.

Das Finale war mir eindeutig zu kurz. Gerne hätte ich mir ein episches Gefecht gegen den Drachenkaiser gewünscht, aber dieses wurde von Heitz nur schnell „abgearbeitet”.

Ich möchte nicht spoilern, aber die Geschichte endet in meinen Augen sehr offen – sodass ein dritter Teil durchaus möglich erscheint.

Fazit: Eine sehr tolle Geschichte über Drachen die die Menschheit ohne deren Wissen kontrollieren und auch in der westlichen Welt eingeweihte Fanatiker haben, die sie dabei unterstützen, jedoch mit deutlichen Abzügen in der Ausarbeitung der Handlungsstränge und Charaktere.