Drache brütet einen Menschen aus!

Von Lukas Röthlisberger @Adekagabwa

Fast hundert Jahre ist es her, dass der amerikanische Wissenschaftler Graham Wallas das vier-phasen-Modell des “Kreativen Prozesses” formuliert hat. Es sind vier wundervolle Fremdworte, die das Modell so schön griffig machen:

Präparation, Inkubation, Illumination und Verifikation.

Aber eigentlich ist die Sache ganz einfach:

  1. Präparation – Vorbereitungsphase:
    Ich erkenne ein Problem. Oder ich möchte einfach ein neues Bild malen und bereite die Farben vor. In dem Bild soll es irgendwie um den Drachen der Mayas gehen (Quetzalcoatl) der den Menschen gebärt.
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  2. Inkubation – Brüten:
    Man trägt die Idee mit sich herum, schläft vielleicht darüber, macht Entwürfe und manchmal geht es irgendwie nicht weiter und man brütet noch mehr. Soll mein Drache wirklich aztekisch aussehen?
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  3. Illumination – Geistesblitz:
    Kommet oft sehr plötzlich, eine Art Erleuchtung in Bezug auf das Thema. Genau, mein Drache soll wie eine Wiege sein und nicht zu sehr Mexikanisch und der Aztekenkrieger döst darin.
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  4. Verifikation – Machbarkeit:
    Kann man das überhaupt so Umsetzen? In meinem Fall passt als Untergrund eine komplexe Collage. Symbolisiert die Fülle der Welt. Macht das Bild weiter: es geht um die Geburt des menschlichen Bewusstseins gehen, und nicht um einen zentralamerikanischen Mythos.

BILD:
Inkubation / 47cm x 67cm / Acryl und Collage auf Papier / 2013, N° 13-026
Das Bild kann man kaufen.