Schöpfer: Julian Fellowes
Sender: ITV
Umfang: 7 Folgen ja 50-60min
Erstausstrahlung: 18. September 2011
Ich habe mir vorgenommen ein paar alte Reviews, die ich im letzten Jahr vernachlässigt habe, wieder aufzuholen. Denn auch wenn es schon etwas her ist, geht in meinem Kopf und vor allem auf meinem Rechner kein Gedankengang verloren.
England und der Welt stehen schwere Zeiten bevor. Der 1. Weltkrieg ist ausgebrochen und sowohl die Familie als auch die Angestellten auf Downton müssen ihren Teil dazu beitragen. Schließlich fragt man sich, ob und welche Opfer dieser Krieg mit sich führen wird und ob es am Ende nicht doch noch ein Happy-End geben kann.
Man merkt sofort, dass wir uns in dieser Staffel in einer völlig neuen Situation wieder finden. Der Krieg stellt nicht nur das Anwesen Downton, sondern auch die Gefühle aller Bewohner auf den Kopf. Überhaupt spielen Emotionen in dieser Staffel eine weitaus größere Rolle als zuvor. Trotz der schweren Zeiten, liegt nämlich viel Liebe in der Luft. Vielleicht wirken diese Handlungsstränge gerade deswegen etwas kitschiger als sie sollten und sorgen in meinen Augen für eine kleine Flaute in der Mitte der Staffel. Zum Ende baut sich aber dennoch wieder die gewohnte Dramatik auf, sodass ein solider letzter Eindruck bleibt.
Der Krieg sorgt nicht nur für die Abwesenheit vieler bekannter Gesichter, sondern auch für einige Neue. Natürlich haben es neue Charaktere zu Anfang immer schwer und in diesem wilden Durcheinander des Krieges, empfand ich es als umso verwirrender sich noch an neue Charaktere zu gewöhnen. Aber vielleicht war es auch genau das was die Macher damit bezwecken wollten. Der gewohnte Cast leistet aber weiterhin hervorragende Leistungen und trotz der krisenreichen Zeiten geht nichts vom britischen Adels Flair verloren, den wir an dieser Serie so lieben.
Mein persönliches Hightlight dieser Staffel war schließlich die zweistündige Weihnachtsepisode. Diese bringt alles wieder zum Vorschein was einem vielleicht zuvor noch gefehlt hat und weist eine Kurzweiligkeit auf, die selbst mich überrascht hat (ich war nämlich felsenfest davon überzeugt, dass die Folge die übliche Länge von 50min aufweist, bis der Blick auf die Uhr mich selbst davon überzeugen musste). Hier zeigte sich in meinen Augen dann auch, dass die Serie es doch weiß sich zu steigen, was auf eine noch bessere Entwicklung für die nächste Staffel hoffen lässt.
Auch wenn sie einige Schwächen aufweist, lässt sich die zweite Staffel des britischen Kostümdramas doch durchaus sehen. Nicht nur weil sie Richtung Finale hin immer besser wird, sondern weil es trotz allem immer noch gnadenlos gut inszeniert und gespielt ist und man seinen Blick einfach die von diesen wunderschönen Kulissen und Kostümen lassen kann.