Sender: ITV
Umfang: 7 Folgen ja 50-60min
Erstausstrahlung: 26. September 2010
Meine erste britische Serie! Ja, ich glaube es selbst kaum denn auf meiner Watchlist befinden sich schon einige britische Serien, zu denen ich bisher aber noch nicht gekommen bin. Downton Abbey stand ursprünglich jedoch nicht auf dieser Liste und eigentlich hätte ich auch nicht gedacht, dass sie mich vom Thema und Setting her interessieren könnte. Doch wie so oft wurde ich vom Gegenteil überzeugt…
Wir befinden uns auf dem Anwesen Downton Abbey in England des Jahres 1912. Die traditionelle Adelsfamilie Crawley lebt dort, zusammen mit ihren zahlreichen Angestellten. Da der Earl (Hugh Bonneville) und die Countess (Elizabeth McGovern) of Grantham nur drei Töchter und keinen einzigen Sohn zu Welt gebracht haben, gibt es einige Probleme mit ihrer Erbschaft. Nachdem auch der letzte nähere männliche Verwandte mit der Titanic unter gegangen ist, beginnt der Streit um das Erbe.
Mir fällt selbst beim beschreiben des Inhalts auf, dass es nicht sonderlich spannend klingt, aber wenn man sich erst mal darauf einlasst kann einen schon die erste Folge um den Finger wickeln. Ganz entgegen meinen Erwartungen wirkte die Staffel keineswegs langweilig und ich war erstaunt, wie viel man doch aus diesem Thema machen kann.
In vielerlei Hinsicht hängt das vor allem mit der Darstellung des Personals zusammen. Neben der Tatsache, dass sie der adligen Oberschicht unterworfen sind, herrscht intern unter den Angestellten eine ganz eigene Hierarchie. Schnell bahnen sich auch einige Intrigen an, die sich sogar klassenübergreifend ausbreiten können. So packt einen mit der Zeit auch die Geschichte rund um den Verlauf des Erbes und um das Verbleiben der Töchter. Hinzu kommen neben der Grundstory noch einige kleine Storys, die mich aber genauso berührt haben, wie der eigentliche Plot.
Schauspielerisch bekannt dürfte hierbei vielen Maggie Smith (Harry Potter Filme) sein, die hier wunderbar die Familienälteste und Mutter des Lords, Lady Violet Crawley spielt. Ihr Charakter sorgt oft dafür, dass man bei so einer Serie sogar was zu lachen hat. Auch sonst zeigen hier alle eine durchweg sehenswerte Leistung. Besonders interessant fand ich hierbei Michelle Dockery als älteste Tochter, Mary. Neben ihrer recht kühlen und harten Art, schafft sie es auch Vielseitigkeit zu zeigen. Ebenso die Rolle des Matthew Crawley (Dan Stevens), der der nächste männlich Erbe ist, sich aber eigentlich nicht für diese Welt geschaffen sieht. Aber er macht einen recht großen Wandel durch, weshalb es für mich auch immer interessanter wird.
Hinzu kommt natürlich noch dieses wunderbare Setting und die Liebe zum Detail. Kulisse und Kostüm wirken sehr authentisch (auch wenn ich jetzt keine Historikerin bin) und ließen mich Folge für Folge 100 Jahre in die Vergangenheit reisen.
Man merkt also schon, dass mich Downton Abbey in vielerlei Hinsicht überzeugt hat und ich froh bin, dieses Wagnis auf mich genommen zu haben. Alle die sich eben wegen der Thematik noch nicht recht daran gewagt haben kann ich es nur empfehlen, denn man merkt gar nicht, wann diese 7 Folgen rum sind und mit einem Schwung hab ich auch gleich die zweite Staffel geschaut. Eine Kritik dazu kommt natürlich auch bald…