Downhill. Was heißt das eigentlich genau?

Downhill. Was heißt das eigentlich genau?Bergab. Und das so schnell, rasant und spektakulär, wie es eben geht.
Dass dabei oft nicht nur das Sportgerät leiden muss, nehmen diese Extremsportler gerne in Kauf. Denn den Geschwindigkeitsrausch und die Adrenalinschübe, die man bei diesem Trendsport erfährt, sucht man anderswo vergebens.

Über Stock und Stein

Wer in Deutschland ein waschechtes Mountainbike sein Eigen nennen darf, ist noch lange kein Montainbiker. Denn ohne Reflektoren, Leuchteinrichtungen und Klingel darf man nicht am Straßenverkehr teilnehmen und falls man es dennoch wagt und dabei erwischt wird, bitten die zuständigen Gesetzeshüter zur Kasse.
Daher brechen die Downhiller mit den gewohnten Konventionen und verlagern das Geschehen runter vom Fahrradweg und der Straße kurzerhand in den nächstgelegenen Bikepark und blühen erst dort so richtig auf, wo Bäume, Steine und Abhänge dem gemütlichen Wanderer die Tour vermasseln. Denn Katzenaugen, Dynamo und Kinderklingel haben an ihren Fahrrädern nichts zu suchen.
Viele von ihnen wagen sich in Ermangelung eines nahegelegenen Bikeparks zusätzlich in die heimischen Wälder und loten dort ihre eigenen und die Grenzen ihrer Downhillbikes aus.

Finger weg vom Baumarkt-Rad

Dass bei diesem Trendsport ausschließlich Mountainbikes von namhaften Herstellern zum Einsatz gebracht werden, kommt nicht von ungefähr. Die materialverachtende Fahrweise, das Reißen am Lenker und die extreme Beanspruchung jedes einzelnen Bauteils stecken Fahrräder aus dem Super- oder Baumarkt nicht so einfach weg.
Allein bei der Landung eines nur mäßig hohen Sprungs wirken Belastungen von bis zu mehreren hundert Kilo auf Pedale, Federung und Rahmen. Bei einem Billigbike ist daher oft schon nach der ersten Kurve Schluss. Wer demnach seine Unversehrtheit nicht gefährden möchte, greife daher zu einem echten Downhillmodell. Denn nur solche bieten mit Federwegen um die 200 Millimeter sowohl an der Federgabel wie auch an der Hydraulikfederung genug Spiel um selbst hohe Sprünge problemlos zu landen.
Zusätzlich kommen ausnahmslos alle Downhillräder mit extra breiten Reifen und Scheibenbremsen – ähnlich denen von Automobilen oder Motorrädern – daher. Denn im feucht-rutschigen Gelände sieht man mit Straßenbereifung und Felgenbremsen bei hohen Geschwindigkeiten kein Land mehr und wünscht sich zuverlässig arbeitende Bremsvorrichtungen.
Wie auch beim Motorsport gilt hier: die regelmäßige Pflege des Sportgeräts ist Pflicht. Denn Verschmutzung, Rost und Verschleiß machen auch vor teuren Rädern nicht halt. Wer sein Equipment nicht pflegt, wird damit voraussichtlich nicht lange Spaß haben.
Im besten Fall nach jedem Ausritt sollte der feste Sitz von Schrauben, Muttern und Schnellspannern kontrolliert werden. Was wackelt wird nachgezogen oder sofort ausgetauscht. Denn nur ein perfekt eingestelltes Sportgerät bietet dem Fahrer die Sicherheit, die bei diesem Extremsport nötig sind. Vorsicht ist immer besser als Nachsicht, denn schließlich springen auch Fallschirmspringer nie, ohne vorher peinlich genau ihre Ausrüstung geprüft zu haben.

Wenn er fällt, dann schreit er

Für den Fall, dass Sportler oder Sportgerät doch plötzlich versagen, ist die richtige Schutzbekleidung unerlässlich. Die oberste Regel lautet: Ohne Helm geht nichts!
Aber auch Protektoren für Arme und Knie, Handschuhe, Genickschutz und Rückenpanzer bewahren den Fallenden oft vor bösen Stürzen. In voller Montur bleibt nur überaus selten – sogar bei üblen Abgängen – mehr übrig, als ein paar Schrammen.
Je härter an der Grenze man fährt, desto häufiger landet man im Dreck. Es gibt auf dieser Welt vermutlich nicht einen Profi-Downhill-Fahrer, der bisher nicht schon einmal unfreiwillig das Krankenhaus besuchen musste. Aber auch diejenigen, die es böse erwischt, sollten den Mut nicht verlieren, denn der Weg an die Spitze ist holprig, dreckig und steinig.

Bist du fit?

Lässt man sich von alledem nicht einschüchtern und will doch einen ersten Versuch wagen, dann sollte man einige wenige Grundvoraussetzungen mitbringen.
Kraft in den Beinen und gute Körperspannung sind die eine Sache, Ausdauer ist die andere.
Es sieht für Außenstehende oft einfach aus, doch im Gegenteil. Es ist extrem anstrengend. Ein ordentliches Downhill-Fahrrad wiegt gut und gerne bis zu 20 Kilogramm. Und diese 20 Kilo ununterbrochen in die richtige Richtung zu lenken raubt einem Ungeübten schnell die Kraft. Doch wie in jedem anderen Sport macht auch hier Übung bekanntlich den Meister bzw. die Meisterin. Frauen fristen im Downhillsport nicht nur ein Nischendasein, sondern zerfetzen ebenso wie ihre männlichen Kollegen regelmäßig die Pisten.
Praktisch in ganz Deutschland verteilt gibt es Bikeparks, die speziell auf die Bedürfnisse von Einsteigern aber auch von Fortgeschrittenen zugeschnitten sind. Oftmals handelt es sich dabei um Ski- und Schleppliftanlagen, die im Sommer den Betrieb am Laufen halten wollen. Vor Ort bietet sich dann die Möglichkeit, die passende Ausrüstung inklusive Downhillbike zu pachten und eine Liftkarte zu erwerben, mit welcher man sich das Schieben bis zur Spitze des Berges erspart. Gerade für Neugierige sind Bikeparks eine tolle Möglichkeit, sich vorsichtig ans Downhillen heranzutasten, ohne dafür gleich mehrere tausend Euro auszugeben.

Mittendrin, doch nicht dabei

All denen, die nun doch lieber passiv als aktiv mitwirken möchten, sei der Besuch eines Downhillrennens ans Herz gelegt. Diese Wettkämpfe finden regelmäßig in deutschen und internationalen Bikeparks statt und locken sowohl Amateur- als auch Profisportler und – nicht zu vergessen – jede Menge Zuschauer an. Diese Rennen gibt es als Einzelveranstaltungen oder direkt als ganze Rennserien.
Eine der bekanntesten hiervon ist der iXs Downhill Cup, der jedes Jahr durch ganz Europa tourt und stets Downhill-Weltgrößen wie etwa den Neuseeländer Brook MacDonald, die britische Atherton-Familie oder den deutschen Meisterschaftsgewinner Benny Strasser im Schlepptau hat.
Zudem hat das Internet einiges an spannendem Material zu diesem Thema zu bieten. Auf nahezu jeder Videoplattform gibt es hunderte von Videos, die eindrucksvoll vermitteln, worauf es beim Downhill ankommt. Und dabei kommen die zusammengeschnittenen Clips sowohl von professionellen Produktionsfirmen wie auch von Amateuren, die der Welt beweisen wollen, was sie inszenatorisch und vor allem sportlich auf dem Kasten haben.
Übrigens: Downhill ist eng verwandt mit dem gleichermaßen beliebten Freeride, bei dem es mit ähnlichen gebauten Mountainbikes darum geht, möglichst viele Sprünge und Tricks in seine Abfahrt einzubinden.


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