[Erstveröffentlichung: 8. August 2009]
Von all den Douglas Adams Büchern, die ich bisher gelesen habe, ist dieses eine große Ausnahme. Beschreibt es doch keine ferne Zukunft, sondern die Gegenwart und das, was der Mensch alles tut, um die Zukunft langweiliger zu machen.
Das Buch trägt den Titel: “Die letzten ihrer Art – eine Reise zu den aussterbenden Tieren unserer Erde” – und das ist grundsätzlich kein lustiges Thema. Und doch gelingt es Douglas Adams, die schlechten Nachrichten humorvoll zu verpacken. Humorvoll seine Beschreibungen der Lebensweise von Tier und Mensch, humorvoll und augenzwinkernd seine eigene Rolle bei der kleinen Weltreise, humorvoll sein verzweifelter Aufruf für mehr Nachhaltigkeit.
Da zeigt sich der weinenden Clown, der tief im Innersten bitter betrübt ist über die Dummheit und Arroganz der Menschen.
Wo Adams das Leben der Kakapo beschreibt (der dümmsten, flugunfähigen Vögel der Welt), über den grandiosen Mundgeruch der Galapagos-Echsen sinniert oder über Chinas Flussdelfine berichtet, gefriert einem das Grinsen im Gesicht wenn man darüber nachdenkt, dass Adams über die letzten Exemplare einer (vermutlich aussterbenden) Art schreibt.
Gerade heute ist im Brightsblog ein Artikel erschienen, “Die Invasion der fremden Arten“, in dem Prof. Axel Meyer darüber schreibt, wie sich die Biosphäre verändert.
Dem ersten Kommentator möchte ich dieses Zitat ans Herz legen:
Niemand kann sagen, wie viele andere Arten kurz vor dem Aussterben stehen. Wir wissen nicht einmal, wie viele Pflanzen- und Tierarten es insgesamt auf der Welt gibt. Bisher sind schwindelerregende 1,4 Millionen vorgefunden und identifiziert worden, aber manche Experten glauben, das weitere dreißig Millionen noch zu entdecken sind. [...]
Seit Millionen von Jahren sterben Arten aus Tiere und Pflanzen verschwanden lange Zeit, bevor Menschen auf den Plan traten. Was sich jedoch geändert hat, ist die Aussterbens-Rate. In Millionen von Jahren starben durchschnittlich eine Art pro Jahrhundert aus. Die meisten Arten starben jedoch in den letzten dreihundert Jahren aus.
Und die meisten der Arten, die in den letzten dreihundert Jahren ausgestorben sind, verschwanden in den letzten fünfzig Jahren.
Und die meisten der in den letzten fünfzig Jahren verschwundenen Arten starben wiederum in den letzten zehn Jahren aus.
[...]
Trotzdem mag einem der Verlust einiger weniger Arten angesichts solch schwerwiegender Umweltprobleme wie der globalen Erwärmung oder der Zerstörung der Ozonschicht fast belanglos erscheinen. Aber wenn die Natur auch sehr geduldig ist, so hat diese Geduld doch Grenzen. Niemand weiß, wie weit wir uns dieser Grenze schon genähert haben. Je dunkler es wird, desto schneller fahren wir.Es gibt noch einen letzten Grund, sich zu kümmern, und ich glaube, daß er allein ausreicht. … Es ist ein sehr einfacher Grund: Die Welt wäre ärmer, dunkler, einsamer ohne sie [die aussterbenden Arten]. (M. Carwardine im Nachwort)
Nic