Dosettologie – oder: es gibt keine universal-Lösung

Ich mag Dosette – das sind diese Wochendispensier-systeme. Sie sind ungeheuer praktisch und ein gutes Hilfsmittel für Leute, die eine Menge Medikamente nehmen müssen. Aber sie haben auch Grenzen in der Anwendung, das musste ich grad diese Woche wieder erfahren.

Eine Familie telefoniert, ob wir für die betagte Mutter nicht ein Dosett richten könnten? Sie ist frisch aus dem Spital entlassen worden und kommt mit den Medikamenten nicht zurecht.

Wir haben versprochen uns das anzuschauen, aber als sie mit den Medikamenten vorbeikamen … erwies sich das als nicht so einfach.

Die meisten Medikamente, die die Mutter nehmen muss, muss sie „nach Bedarf“ nehmen – nicht regelmässig. Damit kann ich kein Dosett richten. Die sind nämlich trotz allem NICHT die Lösung für alle Medikamentenprobleme. Manches kann ich auch gar nicht in ein Dosett füllen – was mache ich mit Pulverbeuteln zum auflösen im Wasser oder Inhalationsgeräten?

Am Ende habe ich ihr einen Medikamentenplan erstellt und ihn – samt Beschreibung, für was jedes Medikament ist – der Familie erklärt und gegeben. Speziell die Medikamente „nach Bedarf“ – und wann die am Besten zu nehmen sind.

Sie waren am Schluss zufrieden.

Und wenn sie es sind, bin ich es auch.


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