"Dos por uno, dos por uno! Que barato, que barato"

Von Lamarencita
Ich sitze im Café Barista und schlürfe an meinem eiskalten Moca Frappé, eine der weltbesten Erfindungen, als plötzlich in Begleitung von lauter Musik und wildem Getöse, ein Elefant draußen auf der Straße vorbei zieht. Ich muss zwei Mal hingucken. Zwar war mir bis zum jetzigen Zeitpunkt schon klar, dass sowohl Flora als auch die Fauna Nicaraguas weit aus diverser ist als in Deutschland, von großen Elefanten, noch dazu auf der Hauptstraße, der „Calle Central“, hatte ich allerdings noch nicht gehört.Erst bei genauem Hinschauen, bemerke ich, dass der Elefant auf einem großen Lastwagen steht, der durch die Straße rollt und einen verkleideten Tarzan auf seinem Kopf sitzen hat.Die Musik erinnert an Kirmes, im Wagen hinter dem Elefanten befinden sich Kamele, Esel und Ponys, zwei Clowns rufen wild gestikulierend zu den Kindern herunter, die aufgeregt die Karawane begleiten und mit rennen.Der Zirkus ist da! Er stationiert für einige Tage in Matagalpa und kündigt seine Vorführungen jeden morgen (leider sehr früh) per Lautsprecher in den kleinen Straßen Matagalpas an.In diesen Tagen werde ich stets durch ein schiefes „Wie billig, wie billig. Zwei Karten für den Preis von einer. Nur noch heute Abend, um sieben Uhr. Vamonos! Wie billig, wie billig!!!“ geweckt und verzichte darauf meinen Wecker wie gewöhnlich zu stellen.Zu dem Zirkus gehe ich allerdings nicht, obwohl die pink angemalten, dunkelhäutigen Clowns, mit ihren stupiden Witzen schon recht interessant wirken.Ein Freund erzählt mir, dass in dieser Zeit die Straßenkinder versuchen, die vielen Straßenhunde, die es in Matagalpa gibt, zu fangen und für ein paar Cent an den Zirkus verkaufen.Dort werden sie lebendig an die Tiger verfüttert. Jeden Morgen um zehn, könne man diesem spektakulären Ereignis beiwohnen; was bei den Nicas wohl auf großes Interesse stoße.