Doof geht immer (4)

Erstellt am 25. Juni 2010 von Sf2000

Die Weltmeisterschaft spült mir weiterhin kräftig Material zu. Manchmal ganze Geschichten. Manchmal Bilder. Manchmal nur ein Wort.

Heute lese ich nichtsahnend einen Aritkel in der taz darüber, wie die Zusammensetzung der deutschen Mannschaft Nationalisten vor schwere Probleme stellt. Legt man streng reichsdeutsche Maßstäbe an, spielen da nämlich zu 50 Prozent Leute, die unter deutscher Flagge eigentlich keinen Ball zu treten haben (wobei das mit der Flagge nochmal ein ganz anderes Thema ist).

Natürlich ist ausgerechnet das mal ein Artikel, wo die Kommentare sich stapeln- das bekommen die bei der taz normalerweise nur mit Kopftuchdebatten hin- und all die Intellektüllen sich gegenseitig mit ihren Geschichtskenntnissen blamieren. Oh- nicht, dass hier nicht beeindruckendes Fakten- und Zahlen- und Legendenwissen zu Tage treten würde, aber der Anlaß, meine Güte. Hätten Sie zum Beispiel geglaubt, man könnte anläßlich der FIFA-Coca-Cola-WM folgenden Kommentar schreiben:

Auch ich befasse mich intensiv mit der deutschen Geschichte und lese sehr viele Primärquellen. Ein deutsches Nationalgefühl entstand nicht erst im 18. oder 19. Jh., sondern in einem längeren Prozeß, der im 11. Jh. bereits stark genug war, deutsche Gründungsmythen zu schaffen und mit Stolz darauf zu verweisen,  [blablablabla]
Und dieses Bewußtsein, Deutscher zu sein, einer deutschen Nation anzugehören, war keineswegs nur kultureller Natur, sondern sehr wohl politisch und ethnisch. Bereits im Annolied läßt sich der Vermerk finden, dem König von Böhmen solle die Kurwürde verweigert werden, "umme dat he nicht dudisch n'is" (weil er nicht deutsch ist). [rharbarberrharbarber etc pp ad infinitum]

Kommen Sie, als regelmäßiger Leser und somit Kenner meiner niedrigen Amüsierschwelle müssten Sie jetzt eigentlich auch schon wissen, was meine Begeisterung geweckt hat.... na, na, na?

Ja, klar:

DUDISCH

Das will ich in meinem Reispaß stehen haben:

DUDILAND!

So, jetzt bin ich fertig, jetzt kommt das Wetter.

Kommentare