Donuts Galore

Von Anna A.k.a. Cupcakefee

Donuts, Donuts, Donuts, wohin ich auch blicke, sehe ich im Moment nur eines: Donuts! Die Lecker Bakery hat sie, der Bäcker hat sie und die Donuts Shops sowieso. Selbst auf der Arbeit scheinen sie mich zu verfolgen und wie könnten sie einem auch nicht ins Auge springen mit ihren kunterbunten Glasuren und Zuckerstreuseln? Da gerät selbst Ostern in Vergessenheit, doch wer sagt, dass man Donuts nicht auch zum Fest vernaschen kann?! Selbstgemachte Donuts, das wär schon was, aber seit ich vor einigen Jahren einen Topf Frittieröl hab in Flammen aufgehen lassen, bin ich der ganzen Sache mit dem heißen Fett nicht mehr so zugetan. Aber… Donuts! Offensichtlich haben die Zuckerkringel meine Abwägungen gewonnen: Weicher, fluffiger Hefeteig mit einer knackigen Glasur hat eben so einiges für sich und ich konnte einfach nicht widerstehen. Wie gut, dass sich da noch ein Saturn-Gutschein in meiner Schublade flätzte, der beim Umzug bei meinem Telefonanbieter rausgesprungen ist. Den habe ich dann eingetauscht gegen eine Fritteuse, das jüngste Mitglied meiner Küchenparade. Also habe ich den Sonntag damit verbracht, geduldig auf den Hefeteig zu warten und endlich meine eigenen Donuts zu zaubern. Frisch aus der Fritteuse waren sie mit das Beste, was ich jemals gegessen habe.

Das Rezept für meine Donuts habe ich übrigens ausnahmsweise nicht aus der Lecker Bakery, auch wenn sie im Grunde beim Frittieren live mit dabei war. Für amerikanische Leckereien nehme ich am liebsten amerikanische Rezepte, und nach einigem Suchen bin ich auf ein Rezept von allrecipes.com gestoßen, das selbst Blogger in den Himmel lobten und nichts dran verändert haben. Wenn das kein gutes Zeichen ist. Ich habe das Rezept letztlich an deutsche Backgewohnheiten angepasst und Cups und Ounces auf Gramm und Milliliter umgerechnet, ein bissche Auf- und Abrunden inklusive. Ganz dran gehalten habe ich mich dann allerdings auch nicht, das Originalrezept verlangt nach Trockenhefe, ich hatte nur einen frischen Würfel im Kühlschrank. Die Butter habe ich verflüssigt und dafür das Wasser weggelassen und etwas an der Milch gespart. Warum? Weil ich es einfach nicht lassen kann, an Rezepten herumzudoktorn.

Ich hatte also das Rezept, die Zutaten und nach etwas gemächlichem rumgerühre (war ja schließlich Sonntag) ging der Hefeteig langsam im kuschelig warmen Bad vor sich hin, während ich mit einem Käffchen auf dem Sofa lümmelte und Supernatural schaute. Diesmal wirklich nur eine Folge, denn die Donuts warteten ja auf mich. Nachdem der Teig dann ausgerollt war, fiel mir erst einmal aus, dass ich keinen Donut Cutter besitze. Warum ich mich nicht vorher gefragt habe, wie ich die Dinger aussteche, ist mir ein Rätsel. Doch wie sagte meine Arbeitskollegin früher immer?! “Man kann ruhig dumm sein, man muss sich nur zu helfen wissen”. Gewusst, getan. Die guten, alten Ikea.Gläser haben den perfekten Durchmesser für Donuts. Doch das Loch, das Loch… womit steche ich bloß das Loch aus?! Ich bin bestimmt zehn Minuten durch meine kleine Wohnung getigert (zehn Minuten sind ganz schön viel, wenn man meine zwei Zimmerchen kennt). Shotgläser hab ich natürlich nicht und die weiten Öffnungen meiner Spritztüllen waren mir dann doch zu klein. Letztlich habe ich einen Deckel gefunden, der mich zufrieden gestellt hat und endlich wurden meine Donuts zu Donuts.

Doch ich spanne Euch nicht weiter auf die Folter, hier kommt das Rezept für mein neues Lieblingsgebäck!

Das brauchts für etwa 24 Donuts

…für den Teig

1 Würfel Hefe

350 ml Milch

100 g Zucker

1 TL Salz

2 Eier

75 g Butter

800 g Mehl

2-3 Liter Öl zum Frittieren

…für die Glaze

100 g Butter

400 g Puderzucker

Vanillearoma

2-3 EL heißes Wasser

So wirds gemacht

  1. Als erstes die 350 ml Milch in einem Topf leicht erwärmen, bis sie lauwarm ist. Eine halbe Tasse abnehmen und einen EL Mehl sowie einen TL Zucker hineinrühren. Den Hefewürfel in die Tasse bröseln und so lange verrühren, bis sie sich aufgelöst hat.
  2. Die 75 g Butter zur verbleibenden Milch in den Topf geben und so lange erwärmen, bis sich die Butter aufgelöst hat.
  3. 400 g Mehl mit dem Salz vermischen. In eine große Schüssel geben und eine Mulde in die Mitte drücken. Die zwei Eier, 100 g Zucker und die Hefemilch hineingießen und mit dem Knethaken der Küchenmaschine verkneten.
  4. Nach und nach abwechselnd die restlichen 400 g Mehl und die Butter-Milch zum Teig geben. So lange verkneten, bis der Teig sich vom Schüsselrand löst und richtig schön geschmeidig geworden ist. Ich knete ihn dann noch ein paar Minuten von Hand auf der Abreitsplatte weiter.
  5. Den Teig leicht bemehlen, in die Schüssel zurücklegen, mit einem Küchentuch bedecken und eine gute Stunde an einem warmen Ort gehen lassen.
  6. Jetzt ist es endlich soweit: den Teig gut 1,5 cm dick ausrollen und Donut Rohlinge ausstechen. Die Rohlinge (und die ausgestochenen “Löcher”) auf ein Backblech legen, wieder abdecken und noch einmal 30 min. gehen lassen.
  7. In der Zwischenzeit die Glaze vorbereiten. Dazu die 100 g Butter zusammen mit der Vanille in einem kleinen Topf schmelzen, dann den (vorher gesiebten) Puderzucker einrühren. Heißes Wasser zugeben, bis die Glaze eine dickflüssige Konistenz hat, aber nicht mehr pastenartig ist.
  8. Das Frittieröl auf 170-180° erhitzen und die Donuts hineingleiten lassen. Das Frittieren geht recht schnell, nach nur etwa einer Minute können sie schon gewendet werden. Sind sie von beiden Seiten goldbraun, werden sie abgeschöft und kühlen auf einem Kuchengitter ab.
  9. Solange sie noch warm sind, werden sie mit einer Seite in die Glaze gelegt und kommen anschließend zum Trocknen auf ein Gitter.
  10. Wenn noch Zuckerstreusel oder Schokoraspeln auf die Donuts sollen, dann ist am besten, bevor die Glaze abgekühlt und ausgehärtet ist.

Die Glaze für die Donuts habe ich übrigens in drei Portionen aufgeteilt und zwei von ihnen mit pürierten Früchten gemischt und mit etwas mehr Puderzucker angedickt. So hatte ich neben den Vanilla Glaze Donuts auch knallpinke Donuts mit einer Himbeer Glasur und ein paar mit einem süßen Mantel aus Mango. Die Himbeer Glazed Donuts waren köstlich, der Geschmack der Beeren kam richtig schön durch und die Farbe war einmalig. Von der Mango Glaze war ich allerdings nicht so angetan, vielleicht hat die Frucht einfach nicht genug Eigengeschmack, wer weiß. Einige der Kringel habe ich einfach nach dem Frittieren in ganz normalen Zucker gewälzt, funktioniert auch wunderbar. Hätte ich noch Schokolade im Haus gehabt, hätten einige Donuts auch noch einen knackigen Zartbitter-Überzug bekommen, beim nächsten Mal denke ich auf jeden Fall dran!

Donuts gehören übrigens nicht zu dem Gebäck, das mit ein, zwei Tagen auf dem Buckel noch besser wird. Zumindest sind meine deutlich ausgetrocknet und recht fest geworden. Am besten sind Donuts, wenn sie ganz frisch sind, am besten noch leicht warm, mit einer Glaze, die noch nicht mal Zeit hatte, richtig fest zu werden. Dann sind sie die weichesten und fluffigsten Leckerbissen, die ich jemals gegessen hab. Raus aus der Fritteuse, abkühlen lassen, dass man sich nicht verbrennt und dann jede Zurückhaltung einfach mal in die Ecke stellen. Yum!