Seit zwei Wochen möchte ich unerklärlicherweise die ganze Zeit Donauwellen backen, obwohl ich ja eigentlich ganz andere Sachen geplant hatte! Aber solchen Bedürfnissen muss man auch nachgeben, weil sie einen sonst einfach nicht loslassen und noch viel länger plagen . Nachdem ich zwei Wochen lang an Donauwellen gedacht habe, musste ich allerdings beim Vernaschen dieser nicht ohne Grund beliebten Kuchenstückchen dennoch wieder einmal feststellen, dass ich sie gar nicht so gern esse wie ich sie gerne backe . Das könnte daran liegen, dass ich zwar immer mal richtigen Schmacht (= Appetit auf irgendetwas bestimmtes haben) auf irgendetwas – in dem Fall Sauerkirschen – habe, dieser Schmacht aber nach drei Bissen davon auch schon befriedigt ist! So war das auch mit der Donauwelle, nur dass ich die Sauerkirschen schon beim Backen genascht habe und danach gar keine Lust mehr auf Kuchen hatte! Dazu muss man aber auch wissen, dass ich normalerweise nicht so auf Sauerkirschen stehe .
Rezept für 1 Standardbackblech 30 cm x 40 cm oder auch kleiner (dann wird der Kuchen einfach höher)
Teig:
340 g Mehl
40 g Stärke
1 Pck. Backpulver
200 g Zucker
1 Pck. oder 10 g Vanillezucker
1/4 TL Salz
100 ml Öl, geschmacksneutral (ich nehme das billige Rapsöl)
330 ml Hafer-/Soja-/Reis- oder auch Dinkelmilch
75 g vegane Zartbitterschokolade (gibt’s von vielen Marken, z.B. Ritter Sport, Blockschokolade oder auch von einigen Discounter-Eigenmarken)
25 g vegane Schokostreusel (gibt’s z.B. von Pickert Dekor)
1 TL Instant-Kaffee oder Malz-Kaffee
1 Glas Sauerkirschen
Creme:
500 ml Hafer-/Soja-/Reis- oder auch Dinkelmilch
40 g Stärke
1 EL Rum
50 g Zucker
250 g weiche Pflanzenmargarine (z.B. die Eigenmarke von Netto, Deli-Original, Alsan)
Schokoguss:
250 g vegane Zartbitterschokolade
1 1/2 EL Öl, geschmacksneutral
Equipment:
Küchenwaage
Messbecher
Messlöffel
Rührschüssel
Schneebesen oder Esslöffel
Schüssel und Mikrowelle oder Wasserbadaufsatz und Topf (zum Schmelzen der Schokolade)
Evtl. eckiger Backrahmen
Backpapier
Backblech
Palette oder einfach ein Tortenheber
Rost vom Backofen zum Abkühlen
Kleiner Topf
Esslöffel
Handrührgerät mit Rühraufsatz oder Küchenmaschine mit Rühraufsatz
Teig
- Backblech mit Backpapier auslegen und einen Backrahmen reinstellen, wenn ihr einen haben solltet. Ansonsten einfach Backpapier drauf legen und die überstehenden Backpapierenden knicken. Wer will, kann vorher das Blech auch einfetten, dann verrutscht das Backpapier nicht.
- Backofen auf 175ºC Ober-/Unterhitze vorheizen.
- Mehl, Stärke, Backpulver, Zucker, Vanillezucker und Salz in eine Rührschüssel geben und mit dem Schneebesen oder auch einfach einem Esslöffel verrühren, damit sich später alles gut verteilt.
- Zartbitterschokolade schmelzen. Das kann man entweder in der Mikrowelle machen (Anleitung hier) oder im Wasserbad (Anleitung hier).
- Öl und Hafer-/Soja-/Reis- oder auch Dinkelmilch (wofür ihr euch auch immer entscheidet) in die Rührschüssel zu den trockenen Zutaten geben und nur so lange verrühren, bis alle Zutaten feucht sind. Kleinere Klümpchen können ignoriert werden, die lösen sich später beim Backen auf.
- Nun die Hälfte des Teiges auf das mit Backpapier ausgelegte Blech geben und mit einer Palette oder einem Tortenheber auf dem Blech gleichmäßig zu einer dünnen Schicht (ca. 1-2 cm) verstreichen. Nicht wundern, es wirkt wie sehr wenig Teig, aber das passt so, wirklich .
- Nun die geschmolzene Schokolade, die Schokostreusel und das Kaffeepulver zur Hälfte des Teiges in der Rührschüssel geben und verrühren, bis der Teig gleichmäßig eingefärbt ist.
- Nun den dunkel eingefärbten Teig auf das Backblech geben und mit der Palette bzw. dem Tortenheber glatt verstreichen. Dabei aufpassen, dass der Rand genauso hoch ist wie die Mitte, damit der Teig beim Backen ganz gleichmäßig aufgehen kann. Der Teig kann dabei ruhig leicht marmoriert aussehen.
- Nun die Sauerkirschen abgießen und die Kirschen auf dem Blech verteilen und leicht andrücken.
- Kuchen auf mittlerer Schiene im Ofen ca. 20 Minuten backen. Der Kuchen ist durch, wenn ein eingestochener Zahnstocher sauber wieder herauskommt. Alternativ kann man auch ein Messer nehmen. Danach auf dem Rost vom Backofen komplett abkühlen lassen.
- Nach dem Abkühlen den Rand mit einem Messer lösen.
- Den Backrahmen vorsichtig lösen und etwas hochnehmen. Dann aber wieder hinsetzen. Das ist wichtig, weil wir nachher noch die Creme dazu geben und dafür den Backrahmen brauchen. Wenn aber vorher der Teig nicht ordentlich vom Rahmen gelöst wurde, bricht ganz am Ende ggf. ein Stück vom Kuchen mit ab – und das wäre doch sehr ärgerlich!
Creme
Eine ausführliche Schritt-für-Schritt Anleitung mit Bildern zu Buttercreme gibt es hier (für die unerfahrenen Puddingkocher ).
- Den Pudding kochen: Die Hafer-/Soja-/Reis- oder auch Dinkelmilch in einem kleinen Topf gießen, dabei aber ca. 100 ml zurückhalten. Die Milch im Topf zum Kochen bringen. In der Zwischenzeit Stärke, Zucker und Rum zu der zurückgehalten Milch geben und darin auflösen.
- Wenn die Milch im Topf kocht, den Topf von der Herdplatte nehmen und das Stärke-Zucker-Rum-Milch-Gemisch unter Rühren dazu geben und dann das Ganze im Topf wieder auf der Herdplatte kurz aufkochen lassen.
- Nun sofort Frischhaltefolie auf den Pudding legen, damit sich keine Haut bildet. Den Pudding auskühlen lassen. Wichtig dabei ist, dass ihr den Pudding bei Zimmertemperatur auskühlen lasst und nicht etwa in den Kühlschrank stellt.
- Die weiche Pflanzenmargarine in eine Rührschüssel geben und mit dem Handrührgerät bzw. Küchenmaschine mit Rühraufsatz schaumig schlagen. Wichtig ist übrigens, dass die Margarine und der Pudding die gleiche Temperatur (= Zimmertemperatur) haben!!
- Nun löffelweise den Pudding dazu geben bis er alle ist und die Masse dazwischen immer gut mit dem Handrührgerät/der Küchenmaschine schlagen.
Nicht zu viel auf einmal dazugeben!
So sieht dann die fertige Buttercreme aus
- Nun die Creme direkt auf den abgekühlten Kuchen geben und mit einer Palette oder auch einem Tortenheber glatt verstreichen. Dabei darauf achten, dass die Oberfläche glatt und gerade ist. Dann den Kuchen ca. 2 Stunden kaltstellen. Bei den Temperaturen draußen decke ich den Kuchen einfach mit einem weiteren Backblech ab und stelle ihn auf den Balkon, da in meinem Kühlschrank leider kein ganzes Backblech passt.
- Nun den Backrahmen vorsichtig durch ein nach außen Biegen lösen und nach oben hin wegnehmen.
Man sieht sehr schön, wie die Kanten durch den Backrahmen schön gerade geworden sind
- Da ich den Kuchen in Stückchen von 4 x 4 cm schneiden möchte, markiere ich die Linien mit dem Lineal (kein Witz ).
Mit “mit dem Lineal markieren” meine ich, das Lineal nicht nur zum Abmessen, sondern tatsächlich auch zum Markieren zu verwenden
- Jetzt schneide ich entlang der Linien ganz gleichmäßige Stücke .
Bei mir ergaben es übrigens 54 Stücke
- Nun die Schokolade für den Schokoguss schmelzen und dann das Öl dazu geben.
Sorry, das ist das gleiche Bild wie oben, hatte vergessen, beim Schritt oben ein Bild zu machen
- Mit dem Löffel auf jedes Stückchen etwas Schokolade geben und mit einem Messer verstreichen, sodass die Schokolade an den Seiten herunterläuft. Das habe ich in der aktuellen Ausgabe von Lecker Backery gesehen und das hatte mir gut gefallen. Muss allerdings sagen, dass es deutlich mehr Arbeit ist als einfach den Schokoguss über den gesamten Kuchen zu verstreichen und dann den Kuchen erst in Stücke zu schneiden. Vorteil ist, dass der Schokoguss nicht beim Schneiden kaputt geht, was bei Donauwelle ganz häufig der Fall ist.
- Noch die Schokolade aushärten lassen und fertig sind die kleinen Naschhäppchen !
Nährwerte für den gesamten Kuchen*:
7728 kcal
64.3 g Eiweiß
856.9 g Kohlenhydrate
- davon 521.2 g Zucker
441.1 g Fett
- davon 180.3 g gesättigt
7.1 g Natrium
Nährwerte pro Stück bei 54 Stück*:
143 kcal
1.2 g Eiweiß
15.9 g Kohlenhydrate
- davon 9.7 g Zucker
8.2 g Fett
- davon 3.3 g gesättigt
0.1 g Natrium
*Angaben gelten für meine Version mit Hafermilch