Der Dompfarrer von Wien Toni Faber meinte in einem Interview mit dem Kurier, daß das kuschelige Rosenkranzbeten ausstirbt. Daß er nebenbei auch den Zölibat wieder in Frage stellt und als Auslaufmodell bezeichnet (gähn), auf diese alte Kamelle gehe ich nun nicht ein.
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Lieber Mitbruder Toni!Ich möchte Dir jetzt keinen Vortrag über das Rosenkranzgebet halten oder zuvor nachfragen, welche spirituelle Ausbildung ihr im Priesterseminar genossen habt (da scheint ja einiges nicht vorgekommen zu sein!). Nein ich möchte Dir einfach eine Begebenheit aus dem Sommer erzählen. An einem Nachmittag rief mich ein Vater an und fragte, ob ich am Abend nach der Abendmesse seiner Tochter einen Reisesegen spenden könne. Seine Tochter gehe jetzt für ein Jahr in ein südamerikanisches Land. An der Abendmesse nahm die Familie teil. Nachher erteilte ich der Tochter, die gerade ihr Abitur bestanden hatte, den erbetenen Reisesegen. Dabei bat sie mich, einen Rosenkranz zu segnen. Den Rosenkranz hat sie nicht als Talisman mitgenommen, wie aus dem Gespräch mit ihr herauszuhören war. Ich könnte Dir jetzt noch mehr Beispiele erzählen, lieber Toni, von jugendlichen Rosenkranzbetern. Daher mein mitbrüderlicher Hinweis an Dich: Das Rosenkranzgebet ist jung und lebendig. Vielleicht versuchst Du es einmal wieder selbst zu beten. Du wirst schnell merken, wie Dein Glaube lebendiger wird. Und solltest Du das Rosenkranzgebet weiterhin als kuschelig und Auslaufmodell bezeichnen, so darf ich Dir versichern, daß ich Dich in mein Rosenkranzgebet mit einschließe.
Im Gebet verbunden, Dein Mitbruder im Herrn Annuntiator.