In ihrem letzten Dolce-Vita-Beitrag hat uns Sarah über die Bedeutung von schönen Familienbildern berichtet. Heute erzählt sie uns über die Erfahrungen, die sie vor ein paar Monaten gemeinsam mit ihrer Familie anlässlich eines professionellen Familienshootings gemacht hat. Wenn man Sarahs Familienbilder betrachtet, möchte man nur noch eins: auch so schöne Familienbilder machen lassen!
Im Wonnemonat Mai war es soweit: Unser Familienshooting stand an. Ganz aufgeregt suchten wir nach möglichst neutralen Kleidern, wie uns Sara und Alessandro von „Meraki Photography“ empfahlen. Uns so stiegen wir auf unsere Velos und fuhren zum Flusspark hinunter, an einem sonnigen Samstagnachmittag. Mit im Gepäck Spiele, Riesenseifenblasen, eine Picknick-Decke, ein paar Snacks sowie grosse Lust, ein paar Stunden nur für uns fünf als Familie zu verbringen.
Sara und Alessandro folgten uns auf Schritt und Tritt, und doch hatten wir nie das Gefühl, sie würden uns zu nahe treten. Obwohl es für mich ziemlich intim ist, sich fotografieren zu lassen. Denn das Feeling mit dem Fotografen muss stimmen. Wie mit dem Coiffeur auch. Wir breiteten unsere Picknick-Decke aus und machten zuallererst Seifenblasen. Schön, wie die grossen Schaumkugeln schillernd durch die Luft tanzten! Bald schon wollte unser Kleinster auf den Baum klettern, die Mädchen Erdbeeren essen und wir zwei unsere Tanzschritte einüben (ja, wir besuchen seit ein paar Monaten einen Tanzkurs).
Während diesen unbeschwerten Stunden fühlten wir uns selber wie in einer Seifenblase, weit weg von allem und jedem. Ein Zeitfenster, nur für uns. Etwas, woran sich die Kinder noch lange erinnern werden. Obwohl wir nichts Aussergewöhnliches getan haben. Und mir wurde bewusst, dass solche Familienmomente immer seltener werden. Meistens fehlt irgendein Familienmitglied bei einer Unternehmung. Die Kinder werden grösser, bald fliegen sie aus, gehen ihre eigenen Wege. Die Fotografin Sara fragt sich in ihrem Blogbeitrag, warum man mit grösseren Kindern eigentlich keine Shootings mehr macht. „Wäre es nicht schön, die Evolution der Familie zu dokumentieren? Sich ein paar Stunden herauszunehmen und die Uhren stehen zu lassen?“
Recht hat sie – solange die Kinder im süssen Baby- und zarten Kleinkindalter sind, wird geknipst wie wild, doch kaum sind sie aus dem Gröbsten raus, verstaubt der Fotoapparat. Und die Zeit zerrinnt einem zwischen den Fingern. Zudem ist mir aufgefallen, kaum ein schönes Familienföteli zu haben. Ausser einigen Selfies mit schrägen Gesichtern und abgeschnittenen Köpfen, wo einer sowieso immer eine Faxe macht. Oder jenem Familienbild, das ich bereits vergrössert hatte und beim Einrahmen feststellte, dass unser Jüngster darauf den Stinkefinger zeigte (!). Eine Anekdote, die heute noch für Lacher sorgt. Vor allem deshalb, weil man es nur auf den zweiten Blick sieht. Aus diesem Grund gingen auch die „Meraki“-Fotografen gegen ihr Prinzip und wollten ein schönes Familienbild von uns machen. In Pose. Unseren Sprösslingen bereitete das Shooting sichtlich Spass, und sie fragten zum Schluss: „Wann machen wir das wieder?“ Für die beiden Fotografen das schönste Feedback. Ein paar Wochen später kamen sie zum einem Aperitif vorbei und brachten uns ein schmuckes Stoffsäckli, worin sich ein kleines Glasfläschchen mit Korkzapfen befand. Der Stick mit den Bildern! Wir konnten uns daran fast nicht sattsehen. Nun stecken wir in der Qual-der-Wahl-Phase: Welche Bilder sollen fortan unser Heim schmücken?
Falls ihr auch so ein Shooting möchtet, kontaktiert Sara und Alessandro von Meraki Photography
Wie wichtig sind euch Familienbilder? Macht ihr viele Familienfotos? Habt ihr auch schon einmal ein solches Shooting gemacht?
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Sarah Coppola-Weber ist gebürtige Ostschweizerin mit italienischem Pass. Sie lebt mit einem neapolitanischen Ehemann, zwei Töchtern (16 und 13) und einem Sohn (9) seit 17 Jahren in der Nähe von La Spezia. Für “Die Angelones” schreibt die ausgebildete Doula über Familien -, Gesundheits- und Ernährungsthemen sowie Themen, die Eltern den Alltag mit ihren Sprösslingen erleichtern und lässt dabei die LeserInnen am facettenreichen italienischen Alltag teilhaben, wo der Ausnahmezustand oft an der Tagesordnung und von „dolce far niente“ keine Spur ist!
Mehr über Sarah und ihre Familie erfahrt ihr in im spannenden Interview, das wir mit ihr führen durften!
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Aus dem Leben einer Doula:
- Aus dem Leben einer Doula: Das Kind ist ein Tragling
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- Die Geburt: Ein maschineller Prozess oder ein magischer Vorgang
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- 10 gute Gründe, um eine Doula zu engagieren
- D wie Doula
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