Dôgens EIHEI KOROKU (XV): Was ist der Buddha?


        In der Vortragshalle fragte ein Mönch Dôgen: „Was ist der Buddha?“         Dôgen antwortete: „Er ist ein Mensch, der nirodha-satya verwirklicht hat – das Reich jenseits zukünftiger Leben oder besonderer Moral.“         Da meinte der Mönch: „Ich hoffe, Ihr lehrt mich nicht den Weg des Hînayâna[1]?“         Dôgen erwiderte: „Niemals.“         Wann auch immer der Mönch dieselbe Frage wiederholte, gab Dôgen dieselbe Antwort.         Er sprach: „Vom Reich Buddhas aus ist der Himmel nicht hoch, noch ist die Erde dick; Berge und Flüsse sind nicht weit von Sonne und Mond entfernt; das Licht der zehn Richtungen durchdringt die zehn Richtungen. Da reitet ein Perser auf einem weißen Elefanten in die Buddha-Halle und ein Mann aus Han-tan dreht barfuß seine Runden in der Meditationshalle.[2] Wie kann ich das behaupten?      Ein leuchtender Mond scheint ganz vernünftig einem Mann zu folgen. Weiße Wolken enthalten Regen und sind ursprünglich Nicht-Geist.“


[1]    Eigentlich Theravada, die Schule des Buddhismus, in der man danach strebt, ein Arhat zu werden, also durch die Überwindung von Leidenschaften und Ego Befreiung (für sich selbst) zu erlangen. [2]    Ein Perser und ein Mann aus Han-tan können selbst üben, da sie bereits mit der Buddha-Natur ausgestattet sind.


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