Dogenpalast - Venedig

Von Kultur

Der Dogenpalast in Venedig (italienisch: Palazzo Ducale)

Der Dogenpalast (Rechts) Bildquelle: Wikipedia

Öffnungszeiten:

November - März 8:30 - 17:30 Uhr  

April - Oktober 8:30 - 19:00 Uhr
 

Preise:

Erwachsene 14 €  

ermäßigt 8 €
 

Adresse:

San Marco 1  

IT-30124

Venedig Der Dogenpalast war seit dem 9. Jahrhundert Regierungs- und Verwaltungszentrum der Republik Venedig. Zugleich war und ist er ein eindrucksvolles Symbol der Größe und Macht von Venedig. Alle wichtigen Regierungsorgane und Gerichte hatten hier ihren Sitz.  Was sind eigentlich Dogen?  Der Doge (von lateinisch Dux; Anführer, Fürst) war das Staatsoberhaupt der Republik Venedig. Er vereinte militärische aber auch richterliche Funktionen, so dass das Amt im Mittelalter eine fast uneingeschränkte Macht besaß. Dies wurde im 12. Jahrhundert geändert, als dem Doge der Große Rat und später der Rat der Zehn zur Seite gestellt wurde. Von da an war das Amt des Dogen eher repräsentativ, der militärische Oberbefehl blieb ihm aber. Der letzte Doge dankte am 12. Mai 1797 ab. Der Dogenpalast ist eine der bedeutendsten Profanbauten der Gotik überhaupt. Er ist ein absolutes Glanzwerk venezianischer Baukunst. Die Innenräume sind mit Stuck, vergoldeten Schnitzereien und Historiengemälden ausgestattet. Der Vorgänger des heutigen Dogenpalastes brannte dreimal ab. Jedes mal blieb die Fassade erhalten, das Innere wurde aber nach dem jeweiligen Zeitgeschmack gestaltet. Nach dem Ende der Republik, der französischen und österreichischen Herrschaft und schließlich der Übernahme des neu gegründeten Staates Italien war der Palast Sitz verschiedener Ämter. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts drohte der Dogenpalast baufällig zu werden. Daraufhin veranlasste Italien eine vollständige Restaurierung. 1923 übergab der italienische Staat den Dogenpalast der Stadt Venedig. Seitdem ist der Palast für die Öffentlichkeit zugänglich. Die Architektur des Palastes ist einmalig in der Architekturgeschichte. In den dominierenden Baustil der Gotik mischen sich orientalische Elemente mit ein. Die Vorliebe für farbigen Bauschmuck und vielfarbiges Baumaterial hat wohl ihre Wurzeln in den alten Bindungen der Lagunenstadt an die byzantinische Kunst. Die Bauweise der venezianischen Gotik unterscheidet sich dabei stark von der des nördlichen Europas. Dem Höhenstreben der nordeuropäischen Gotik setzte in Venedig schon der labile Baugrund Grenzen, zudem fehlt grundsätzlich bei fast allen gotischen Kirchen in Italien der französische Höhenzug. An der Platzseite des Palastes sieht man im ersten Geschoss zwei benachbarte Säulen, die etwas rötlicher gefärbt sind als alle anderen. Zwischen ihnen wurden die Todesurteile verkündigt. Die Innenräume sind sehr prunkvoll ausgestattet. Der Saal des großen Rates ist mit 54 Meter länge der größte Saal des Dogenpalastes, dessen Fenster sowohl zum Innenhof als auch auf die Lagune hinausgehen. Ein prominenter Bauteil des Dogenpalastes ist das Gefängnis, das auf zwei Gebäude verteilt ist - beide Teile sind durch die Seufzerbrücke verbunden. Im Dogenpalast selbst befanden sich einige Gefängniszellen im Erdgeschoss. Sie waren ausschließlich für Staatsgefangene und Hochverräter bestimmt.  Den Dogenpalast kann man ohne Führung besichtigen. Der Rundgang ist allerdings sehr verwirrend gestaltet, verlässt man ihn nur um einen halben Meter wurde man rigoros darauf Aufmerksam gemacht, wohin man laufen soll. Nach dem dritten mal hat das genervt. Das sollte definitiv besser angeschrieben werden, das Personal war alles andere als freundlich. Auch Fotografieren ist verboten. Positiv anzumerken ist, das im Dogenpalast fast alle Informationen auch in Englisch und Deutsch angeschrieben waren. Man sollte sich für eine komplette Besichtigung rund 1,5 - 2 Stunden zeit nehmen. Es gibt wirklich jede Menge zu entdecken.

Ausgangswert

10 Punkte

- 1 Punkt für das Fotografierverbot

- 1 Punkt für den Rundgang

- 0,5 Punkte für das unfreundliche Personal

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7,5 Punkte

   Trotz einiger Schwächen zählt der Dogenpalast zu den beeindruckendsten Gebäuden in Europa! Sollte man unbedingt mal gesehen und auch besichtigt haben.